RE: Ein Aufrag, der weit in den Westen führt - Feb.-April 9-2 - 10

"Mein Glaube ist mein Weg. Meine Bestimmung ist eine andere."

Auch Luka hatte den Eindruck, dass er dem, was sie sagte, nicht ganz hatte folgen können.
Aber sie war nicht hier, um über ihren Glauben oder den Orden zu reden...
Sie erhob sich halb, kniete bei dem Mädchen ab und fühlte deren Temperatur. Nicht ganz zufrieden, aber besser als zuvor streckte sie sich nach dem Becher und wusch ihn mit etwas Wasser aus ihrer Flasche aus.
Dann gab sie ein feines Granulat hinein und fragte:
"Darf ich noch etwas von dem Wasser verwenden?"

Sie schöpfte etwas Wasser in den Becher und sofort breitete sich ein starker Apfelgeruch aus.
"Ich suche nach einem Eremiten. So mich mein Weg in die Richtung führt, werde ich es queren müssen."

Lukarde nahm erst ein Päckchen aus ihrer Tasche und gab es ihm.
"Nehmt eins davon, dann kratzt der Hals nicht so."
Es waren lauter kleine Scheiben einer weißen, im Augenblick festen Masse darin, die Mandelstücke enthielten.
"Der Eremit lebt an einem Fluss, man sagte mir in einer Steinhütte. Das Land hat viel Wald und sanfte Höhen. Er ist ein Sammler von Schriften über alle Belange des Lebens."

Bedauernd schüttelte sie den Kopf und nahm das Päckchen zurück. Sie holte sich selbst eine dieser Naschereien und stellte dabei fest, wie hungrig sie eigentlich war.
"Ich habe nur wenige Anhaltspunkte. Diese Suche ist Teil meiner Aufgabe, fürchte ich, auch wenn der Großmeister sich nicht so geäußert hat."

"Eigentlich nicht", meinte Lukarde. "Zumeist ist er klar und sehr deutlich in dem, was er verlangt. Auch mein Auftrag ist deutlich formuliert. Nur scheinbar gab es keine weiteren Informationen."
Ihr Magen knurrte vernehmlich.

"Unten am Fluss sind viele Spuren von Schneehasen und Wild." stellte sie fest und nippte an dem Tee.
Als Aly'Triss in der Dunkelheit verschwand, holte sie ihre Tasche ans Feuer und suchte, was sie davon beisteuern konnte.
Mit einfachen Hilfsmitteln sorgte sie für gebackene Brotfladen, die sie auf einem heißen Stein machte.
DAs Mädchen am Feuer schlief.
Lukarde sah sich um, sie hatte nicht mitbekommen, ob der Drow noch ihren Mantel trug.

Luka hatte sich in den Mantel gehüllt, denn ihr war sehr kalt gewesen - trotz des Feuers. Es wurde sehr viel kälter mit der hereinbrechenden Nacht.
Sie hatte in der Umgebung nach Feuerholz ausschau gehalten und die kleinen Brotfladen in einem nassen Tuch weich und warm gehalten.
Als Triss zurück kam, hatte sie die verwendete Schale bereits wieder weggeräumt, neuen Tee aufgesetzt - natürlich ohne Nessel - und sich schlummernd im Sitzen an das Feuer begeben.