Als Ry'Kah an diesem Abend gefolgt von Tha'Risha den Tempel betrat, herrschte tiefe Stille. Man hatte die Schäden, die das Hochwasser verursacht hatte, beseitigt und der Steinboden glänzte im Schein der beiden Feuerschalen, die neben dem Altarblock im Haupttempelraum stets brannten. Doch dies war nicht das Ziel der Priesterin. Sie querte den Altarraum und trat zu einer scheinbar massiven Felswand, die aus Bruchsteinen errichtet war - und mittels einer Geste und einem gesungenen Ton konnte sie auf die Wand zutreten und sie durchqueren. Ein raffinierter Mechanismus und die Täuschung zweier dicht aneinander liegender Mauern machte durch die Verstärkung eines Zaubers die Illusion einer scheinbar massiven Wand perfekt. In Wirklichkeit verbarg sich hier einfach ein Gang, der gut ausgeleuchtet war, so dass es scheinbar nur EINE Wand war. Die Öffnung war nicht sichtbar und durch Magie wohl geschützt.
Als sie durch den "Schleier" zurückkamen in den allgemeinen Tempelbereich, beantwortete Ry'kah die Frage Tha'Rishas: "Ich bin die Hohepriesterin. Für alle Verfehlungen, die die Gläubigen oder Kinder Sel Tac'Zils begehen, bin ich verantwortlich..."
Tha'Risha: "Was für ein Blödsinn!" platzte es aus Tha'Risha heraus. "Wenn ich etwas tue, das sie erzürnt, so ist dies allein MEINE Verfehlung und ICH habe Strafe zu erwarten."
Ry: Die Reaktion von Ry'kah war schnell, eiskalt, präzise und hart: Sie schlug Tha'Risha mit der flachen hand mit voller Kraft ins Gesicht. Dabei rutschte der Ärmel ihrer Robe nach oben und entblöste die tiefen Ätzspuren der Spinnweben... "Es reicht!"
Kar'Yann: Kar'Yann, der hinter den beiden Frauen ging, zuckte beim knallen des Schlages sichtlich zusammen. Er wusste um die Kraft der Priesterin.
Tha'Risha: Tha'Risha taumelte und hielt sich an einer Säule fest, damit hatte sie nicht gerechnet. Ihr Blick fiel auf Ry'Kahs Arm und sie schluckte. "Was zum Henker sollte das?" fauchte sie.
Ry: Als Ry'kah sich mit weherde Robe zu ihr umwandte, schien ihr Gesicht von etwas "größerem" Überschattet und ihre Stimme klang etwas verändert... "Alles, was Du im Namen der Göttin tust, hat Deine Yathtallar zu verantworten! Jedes falsche Wort trifft nicht nur Dich, sondern auch sie! Nimm Deine Strafe an und LERNE!"
Tha'Risha: Tha'Rishas Augen weiteten sich verängstigt. Sie sank auf die Knie. "Malla Valsharess.... gestattet mir nur die Frage nach dem Grund... bitte." So verschüchtert sah man die Halbdrow selten - doch sie hatte hier auch allen Grund. Nur lag es in der Natur der Halbdrow nachzufragen.
Ry: "Damit auch DU es ENDLICH verstehst..." drohte die von der Kraft überschattete Priesterin, "...Ein Monat Zeit bleibt Dir, das Kind zu einer Gläubigen zu machen. Dein Kind, das jetzt in Deinem Leib wächst, bekomme ich, wenn es ein Jahr alt ist als Pfand für Deine Treue. Und Du wirst Deinen Partner auf meinen Altar legen und mir einen Kelch seines Blutes opfern! Der erste Sohn dieser Priesterin wird mir geopfert! Und für jeden Deiner Fehltritte wirst nicht nur Du bestraft, denn das ist zu wenig - dafür wird deine Schwester ebenso leiden - damit DU mehr leiden musst!"
Plötzlich wirkte das Gesicht der Priesterin grau und sie taumelte... der Schatten war verschwunden.
Tha'Risha: Tha'Risha blieb knien und hielt den Kopf gesenkt. "Xas, malla Valsharess," hauchte sie. "A dos quarth!" Sie wagte es nicht aufzusehen.
Kar'Yann: Kar'Yann sah die Priesterin wanken und trat zu ihr, um sie zu stützen - gerade noch rechtzeitig, als ihr die Knie nachgaben. Er ließ sie sanft zu Boden gleiten und behielt sie im Arm. Der Heiler wusste, dass sie sich schnell erholen würde. Dazu hatte Ry'Kah schon zu oft als Spielball der Götter gedient.
Tha'Risha: Irgendwann wagte sie es doch, den Blick zu heben. Nur langsam und vorsichtig. Sie schaute Kar'Yann an. In ihrem Blick sah man wahrhafte Reue.
Ry: Nur einen Augenblick später ließ sie sich bereits aufhelfen. Haltung wahrend wandte sie sich ab...
Kar'Yann: Kar'Yann stand noch da, eine Hand in Richtung Ry'Kahs ausgestreckt, als die Priesterin sich abwandte. Hilflos stand er zwischen den beiden Frauen und sah von Tha'Risha zu Ry'Kah. Angespannt beobachtete er beide.
Tha'Risha: "Dalninil...." begann Tha'Risha, wusste aber nicht, wie sie es formulieren sollte, also schwieg sie.
Ry: Ry'kah sagte nichts - aber sie blieb stehen. Sie hielt einfach in der Bewegung inne, ohne sich umzudrehen.
Tha'Risha: Sollte sie sich entschuldigen, oder war dies ein Zeichen der Schwäche? Würde SIE es so auslegen? Wie zum Henker sollte sie sich verhalten? Das waren nur weniger der Fragen, die in Tha'Rishas Gedanken herumschwirrten. "Ich habe uns in Schwierigkeiten gebracht..." war die leise Feststellung.
Ry: "Du hast einen Gegner gewählt, der stärker ist." Auch das war nur eine Feststellung. Ry'Kah war erschöpft.
Tha'Risha: "Wenn ich meine Aufgaben erledigt habe, ist diese... sache dann vergessen?" fragte sie unsicher.
Ry: Jetzt drehte sich Ry'Kah zu ihrer Schwester um. Sie schüttelte langsam den Kopf. "SIE wird Dich beobachten. Und wann die Götter zufrieden sind, weiß keiner..."
Tha'Risha: Tha'Risha, die immer noch kniete, nickte. "Was geschieht, wenn ich ... gewisse Dinge nicht schaffe?"
Ry: "SIE wird Opfer fordern oder Sel Tac'Zil aus ihrer Gunst fallen lassen. Kriege, Überfälle, Krankheiten... bis hin zur völligen Vernichtung unserer Familien und Sel Tac'Zils - die Folgen können alles mögliche sein. Und selbst wenn die geforderten Opfer erbracht werden, weiß man nie, ob es richtig war. "
Tha'Risha: "Aber wie weiß ich denn, ob ich mich richtig verhalte?"
Ry: "Ehre... die Göttin. Handle in ihrem Sinne und zum Wohle Sel Tac'Zils. Dann wird Dein Weg der Richtige sein." Ry'Kah sprach fast schleppend. Noch immer war die Gesichtsfarbe etwas fahl.
Tha'Risha: Tha'Risha nickte. "Dalninil...?" Sie stockte. "Kar'Yann geleite die Yathtallar in ihre Räume." Mühsam stand sie auf. "Wir sollten uns morgen wieder treffen. Ich werde Khyl'Lian instruieren."
Ry: "Sprich offen mit ihm - Du wirst ihn mit in den Altarraum nehmen müssen. Er sollte wissen, was ihm bevorsteht. Nicht alle... Männer ertragen das. Und ruh auch Du Dich aus, Dalninil."
Dann ließ sie sich von Kar'Yann in ihr Haus zurückbringen.
Nermon: Nach einger Zeit kam er am Tempel an. Seine ungutes Gefühl hatte sich nicht verflüchtigt. Wollte er wirklich in diesem Tempel. Er klopfte und versuchte die Tür zum Inneren auf zu drücken.
Ry: Lautlos schwangen die schweren Türen auf und gaben den Blick in den Haupt-Tempelraum frei. Im Moment war niemand anwesend. In den beiden Schalen an den Seiten des Altars brannten ruhig die rituellen Feuer. Sanfter Geruch von feinem Räucherwerk lag in der Luft. Die Nischen links lagen im Dunklen, auch die eine zur Rechten konnte man nicht einsehen. Das Podest der Studien, zu dem ein paar Stufen hinaufführten, und das sich in der hinteren rechten Ecke befand, lag im Schein zweier Kerzen in Halterungen an der Wand. Stille lag über dem Raum.
Nermon: Nermon trat ein und stellte sich ein paar Schritte vor die Stufen. "Es wird bestimmt gleich jemand erscheinen" dachte er sich und bekämpfte sein Gefühl, schnellst möglich sich aus dem Tempel zu entfernen.
Ry: Auf einem Tisch lagen alte Bücher, Pergamentrollen und weiteres Papier. Ein Tintenfass stand dort, eine schwarze Feder mit silbernem Beschlag lag auf einem Blatt. Eine geschwungende Schrift bedeckte eines der Blätter - nicht zu entziffern und nicht von dieser Welt. Kein Mensch, kein Drow war zugegen. Der Tempel lag still und verlassen.
Nermon: Nermon schaute auf die Schriften. Sollte es vielleicht in der alten Keilschrift oder gar in den Zeichen des Portales auf der Ruine. Nermon war neugierig aber nur mit den Augen. Nach ein paar Augenblicke ging er einmal durch den Tempel. Es kam ihm komisch vor. Keine Priesterin, Novizen oder sonst wer war hier.
Ry: Ein leises Husten war zu hören, dann ein Geräusch wie das Fallen eines Körpers. Wie aus dem Nichts war plötzlich ein junger Mann im Tempelraum und brach vor den Stufen auf die Knie. Er schien sie heruntergekommen zu sein...
Nermon: Ertappt dreht sich Nermon um und besah sich die Situation.
Wollte der Mann beten? Wo kam er her ? Nermon überlegt, ob er den jungen Mann schon einmal gesehn hatte.
Ry: Ein krampfhaftes nach Luft ringen und eine sich ins graue verändernde Gesichtsfarbe zeigten schnell, dass er nicht beten wollte... Der Diener Ry'Kahs hatte ganz offensichtlich Probleme.
Nermon: Nermon eilte zu dem jungen Mann. Nermon zog einem mit einem Bergkristall versehens Stück Horn aus seiner Tasche. "Mächtige Ahnen zeigt mir das was verborgen, zeigt mir ob hier Gifte wirken." Er hoffte, dass der Kristall nicht kurz aufleuchtete. Seine freie Hand griff zur der Gürteltasche mit den drei Phiolen.
Ry: Seine Hoffnung wurde enttäuscht. Das Schimmern des Kristalls wies ihn auf das Gift im Körper des jungen Mannes hin. Er hatte nach seiner Kehle gegriffen und rang nach Luft. Das Gesicht begann erst rot, dann grau zu werden, als die Luft immer knapper wurde. Er stürzte zur Seite. "Verrat..."
Nermon: Nermon griff den jungen Mann, dreht ihn auf den Rücken. Schnell ging er hinter ihn und richtete ihn auf. Jede Sekunde zählte. Mit der einen Hand unter dem Kinn und der Phiole in der anderen, versuchte Nermon den Mann zum trinken zu bewegen. Nur wenn noch etwas durch die Kehle fliessen konnte, kann das Antidot seine Arbeit verrichten. 'Meine Vorfahren hört meine Bitte, lasst dieses Mittel wirken.'
Ry: Er reagierte nicht - verhinderte aber auch nicht, was Nermon tat. Die Kehle des jungen Mannes war fast vollständig zugeschwollen... Hinter Nermon begann ein gelblicher nebel die Stufen hinunterzukriechen.
Nermon: Der Trank war verabreicht und Nermon konnte nur hoffe, dass das Antidot seine Wirkung tat. "Was ist das für ein Geruch?" Er sah sich um. Als er den Neble sah, kannte er nur eine Reaktion. Er fasst unter den Achseln des jungen Mannes und zog ihn Richtung Tempelausgang.
Ry: Akor'Rar hatte das Bewußtsein verloren. Bis auf das eine leise Wort hatte er nicht gesprochen - inzwischen konnte er es nicht mehr. Der junge Mann stand auf der Schwelle des Todes. Die gelben Schwaden zogen langsam weiter und krochen über den Boden. Sacht und lautlos verteilten sie sich immer weiter über den Tempelboden.
Nermon: Nermon zog den Mann nach draussen. Er legte ihn an die Seite und fühlte seinen Puls. "Wer hat dir das angetan?" Nermon entnahm seiner Taschen den große geschliffenen Bergkristall seines Vaters.Er kniete sich nieder und hielt mir der rechten Hand die flache Seite des Kristalls an die Herzgegend des Mannes. Mit tiefen Atemzügen begab er sich in die Arte Meditation, die ihm seine Großmutter begebracht hatte. Die geschlossenen Augen bewegten sich schnell, als würden sie etwas suchen. "Mein Ahn Ren'Keltar, Vater meiner Familie, Hüter unserer Magie, großer ehrwürdiger Drache, höre meinen Ruf. Er erschalt über Zeit und Raum. Steh mir bei, steh diesem armen Mann bei. Er wurde vergiftet und dieses Gift nagt an seinem Lebensfaden. Verhilf mir zu Einsicht." Die Augen wurden ruhiger, der Atem ging langsamer. "Cynthia, Mutter meiner Ahninnen, Tochter des Großen, Meisterin der Magie, zeige mir den Weg, zeig mir die Möglichkeiten. Doria, Tochter der Ersten, Stammmutter meiner Mutter, steh deinem Nachkommen bei. Er fülle mich mit der Macht dieses Leben zur erhalten und es zu stärken. Die linke Hand wanderte ebenfalls zum Kritall. "Werter Vater, der du nicht mehr bei uns weilst, ich bitte dich, schütze mich in dieser Stunde." Nermon begann die Magie zu formen, die Stränge zu formen, zu ziehen und zu verknüpfen. Er hoffte, eine Möglichkeit zu finden, das Gift zu neutralisieren.
Ry: Eine zähe, schwärzlich grünschullernde Masse floss träge durch die Adern des geschundenen Körpers und fraß regelrecht jede Form pulsierenden Lebens. Noch erwehrte sich der Körper dem zu frühen Untergang. Es würde für die Yathtallar ein unersetzlßcher Verlust sein, wenn dieser Mann starb... aber etwas begehrte in dem Körper gegen das Gift auf. Wie kleine glitzernde Kristalle war da etwas, dass in einem menschlichen Körper nie zu finden sein würde - es war etwas, dass zu einer anderen Rasse gehörte. Aber zu welcher? Eins stand fest. Auch wenn dieser junge Mann auf den ersten Blick aussah, wie ein Mensch - reinrassig war er nicht.
Nermon: Nermon versuchte die Kristalle zu erfassen und sie in Bewegung zu halten. Dicke Schweißtropfen standen ihm auf der Strin. Er fokusierte sich weiter auf das Leben was noch im Wesen war. Dieses Gifte würde nicht siegen. "Herr Ren'Keltar sende dein reinigens Feuer, das Element das stark ist in unserer Familie. Großmutter Leonore, du warst die Dienerin des Wasser, schenke Kraft und Zuversicht." Es bekann etwas nach verschmorten Fleisch zu richen. Der Kristal in Nermons Händen begann zu glühen. Diese Hitze verletzte den Mann nicht, es gab den Kritallen Kraft und trieb sie an.
Ry: Langsam begann sich das Leben in dem jungen mann zu regen. Akor'Rars Erbe war seine Rettung. Ohne diese Resistenz gegen Gifte wäre er sicherlich längst über die Schwelle getreten. Das Gift war machtvoll und stark - und alles andere als harmlos. Wenn der Heiler sich nicht selbst schützte, bestand die Gefahr, dass das Gift auch ihn erreichte...
Nermon: Die Konzentration von Nermon ließ nicht nach. Durch das geistige Auge sah und lenkte er die Bahnen der Magie. Die einzige Verbindung zwischen den zwei Männern war der Kristall, der immer noch glühte. Es schien es würde er mit jeder Minute eins mit der Hand des Heilers werden. Immer noch roch es leicht nach verschmortem Fleisch. Mit geschlossen Augen und in die Knie gesunken, konzentrierte sich Nermon. Es schien so als würde eine zweite Aura ihn umgeben.
Ry: Die schlierige Masse begann einen anderen Weg zu suchen - und wandte sich dem Licht entgegen. Sachte kroch sie auf die Hand mit dem Kristall zu...
Nermon: Nermon bemerkte eine Bewegung im Gewebe der Magie. Erst langsam und dann immer zielstrebiger. Nermon begann die Stränge neu zu ordenen. "Band und Fessel, dich umringt, dich in meinen Bannkreis zwingt. Band und Fessel dich umringt, dich an diese Stelle zwingt." Immer wieder wiederholte Nermon die Worte um sich an ihnen entlang zu seinem Ziel zu hangeln. Er würde das Gift einschleisen, dann hoffte er würden die Flammen seines Ahnsherrn zuschlagen.
Ry: Wie von dunklen Dämonen getrieben suchte das Gift seinen Weg. Deer Körper des Dieners war schwach geworden. Nach wie vor reglos lag er vor Nermon. Eine Tempeldienerin kam vorbei - schrie auf, als sie die Beiden sah und lief in den Tempel. Dort brach sie fast augenblicklich zusammen und erstarrte in der Haltung, wie sie am Boden lag. Ahnte Nermon, dass der Tempel eine direkte Verbindung zum Haus der Yathtallar hatte?
Nermon: Nermon bekam das Ereigniss nicht mit. Er war damit beschäftigt, dieses elende Gift zu fassen und zu zerstören. Erschaffen sei ein Kreis aus Kraft, Geist du Magie Barriere schafft. Ob Magie ob schier Gewalt zwecklos gegen sie erschallt. Nermon wieder holte diesen Spruch weitere drei mal. Es half ihm die Konzentration zu halten. Durch meine Kraft an diesem Ort, geschützt sei jedes Zauberwart. Von keiner fremden Macht gebrochen, ward Zauberbann von mir gesprochen. Auch diese Schutzformel wiederholte er vier mal. Für die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Diese Zeile hatte ihm Meister Jeremias beigebracht. Auch wenn sie damals zum Schutz des Rituals dienten, in dem Tristan wieder zu Fleisch und Bein wurde.
Ry: Er sprach es in letzter Sekunde. Das Streben nach seiner Hand kam zum Stillstand. Doch noch immer wogte die grünliche Masse im Körper des Anderen. Sie musste hinaus - bevor sie den Körper zerstören würde. Die Dienerin im Tempel starb.
Nermon: Das Netz war gewoben, die Bande geschmiedet. Jetzt galt es die Schlinge zu zu ziehn. Ein einzelner Tropfen Blut lief Nermon aus der Nase. Die Anstrengung begann ihren Tribut zu fordern. Nermon stellt sich innerhalb des magischen Netzen eine Flamme vor. Diese Flamme begann das Gift zu fressen. Es sollte es verzehren, vernichten, ausbrennen!
Ry: Inzwischen hatte der gelbliche Nebel den gesamten Innenraum des Tempels geflutet. Noch immer wallten weitere Schwaden die Stufen herab und drängten in alle Ritzen. Auch nach Draußen gelangte etwas davon, doch durch das Sonnenlicht und den Wind wurde er schnell in alle Richtungen zerstreut und unschädlich gemacht. Im Inneren jedoch entfaltete er seine volle tödliche Kraft und kroch weiter durch den Gang...
Nermon: Weiter konzentrierte er sich auf das Ausbrennen des Giftes. Nach einigen Minuten löste sich die Hand mit dem Kristall vom jungen Mann. Nermon sackte zusammen. Sein Teil war getan und es hatte alles gekostet. Nermon steckte den Kristall weg. In seinem Inneren war ein schwaches Glühen zu sehn. Er schaute sich seine rechte Hand an. Die Handfläche war wie verbrannt. Nermon nahm seinen Wasserschlauch aus der Tasche und goss das Wasser auf die Wunde. Es schmerzte. Nach dem der Wasserschlauch fast leer war, nahm er einen Verband und wickelte ihn um die Brandwunde. Es sollte kein Schmutz in die Wunde kommen. Jetzt sah er sich noch mal den jungen Mann an. Würde er überleben?
Ry: Der Atem Akor'Rars ging ruhiger und der rasende, unregelmäßige Puls wurde gleichmäßiger. Völlig kraftlos lag der junge Mann im Innenhof des Tempels - durch dessen offene Tempeltüren der dicht über den Boden wabernde Tod zu sehen war. Inzwischen war der gesamte Altarraum gefüllt - und die am Boden liegende, völlig verkrampfte und verrenkte Körper der Dienerin verriet, dass das Betreten den Tod bedeutete.
Nermon: Nermon zog den Mann hoch. Mit dem einem Arm über der Schulter, wollte er ihn in Richtung Haus der Heilung schleppen. Die werte Drow-Heilerinnen werden den Rest ja wohl hinbekommen. Mal sehn wie sie das Problem im Tempel bereinigen
Nach wenigen Minuten kam Tristan am Tempel an. Dort sah er was Nermon meinte, auf der Treppen sah man wie gelber Nebel aus dem inneren des Tempels entwich.
Nermon war Tristan nicht von der Seite gewichen. "Wir sollten noch ein paar Augenblicke warten. Alissa wird auch hoffentlich, noch Verstärkung mitbringen." Er drehte sich zu allen die sich am Tempel versammelt hatten um. "Ich weiß nicht genau wie das Gift wirkt. Aber es könnte schon durch die blosse Berührung wirken."
Zu Tha'Risha: "Wer eurer Meinung nach könnte sich noch im Tempel aufhalten? Ich sah bevor der Mann erschien niemanden im Tempelraum."
Wo kam er überhaupt her? Naja ist ein Tempel und soll wohl nicht gleich alles offenbaren! überlegte Nermon, mit einem offensichtlich nachdenklichen Gesicht.
Bei dem Wort Gift hob Tha'Risha die Augenbraue. Ein Trupp Sargtline traf im Laufschritt ein, Khyl'Lian führte sie an. Die Halbdrow nickte ihm zu :"Sieh nach, wo Ry'Kah ist." Der Ust Sut'Rinos bestätigte die Anweisung mit einem knappen "Xas". Dann machte er sich auf zum Haus der Yathtallar in unmittelbarer Nähe. "Tempeldiener, die Yathtallar selbst... Was für einen Mann mein Ihr, Nermon?"
Tristan sah den Drow an der neben ihn trat, blickte dann aber zu Nermon und sagte dann zu ihm: " Nermon du musst mir schon alles erzählen wenn ich helfen soll."
"Gut. Mein Wunsch war es ein Gespräch mit der Priesterin zu führen. Also ging ich zu ihrem Haus. Dort traf ich leider niemanden an. So ging ich zum Tempel. Nachdem auf das Anklopfen niemand reagierte, ging ich hinein. Dort war niemand. Auf einem Tisch lagen verschiedene Texte, in einer mir nicht verständlichen Sprache. Am Altar erschien ein junger Mann. Wie aus dem nichts! Naja irgendwie haben Tempel wohl immer etwas geheimnisvolles!" Nermon schaute sich um. Es wurden wohl immer mehr Leute. "Er brach zusammen auf den Stufen des Altars. Er sagte nur ein Wort! VERRAT. Ich besann mich meiner Magie und stellte ein Gift fest. Mein Antidot schien keine Wirkung zuhaben. Ich schleppte den Mann nach draussen und begann mit der Bannung des Giftes."
Wieder versteckte er unterbewußt seine rechte Hand.
"Der Mann, der mir leider nicht bekannt war, ist bei den Heilern im Haus der Heilung, werte Herrin." und schaute Tha'Risha an.
'Ich frage mich nur warum,' dachte Tha'Risha und sah kurz zu Tristan.
"Bwael, Nermon. Wie habt Ihr das Gift gebannt? Vielleicht können wir das erneut... nur in größerem Stil."
Sie ging in die Hocke, achtete aber peinlich darauf, dem Nebel nicht zu nahe zu kommen. In ihr keimte eine Idee, wie diesem Phänomen herr zu werden sei, wollte aber ersteinmal hören, was Tristan vor hatte. 'Und dann mein Lieber...', formulierte sie in Gedanken.
Die Soldaten sperrten das Gebiet ab, sorgten dafür, dass keiner nahe herankam.
Tristan hörte Nermon gut zu.....er bemerkte auch den Blick von Tha`Risha. Tristan dachte kurz nach...im gingen tausend Gedanken durch den Kopf, man könnte das zeug eventuel mit Feuer vernichten......aber diesen Gedanken lies er wieder fallen, er wusste was geschiet wenn man gase mit Feuer bekämpfte, nein das war keine gute idee.....ein starker windstoss könnte das zeug weg wehen...... "Es gibt da zwei sachen die wir tun können, erstens ich beschwöre magische Winde die stark genug sind um den nebel weg zu tragen, oder ich werde Nermons Magie verstärken um damit den Nebel zu bannen. Was meint ihr Tha`Risha, ich persönlich denke wir sollten Nermons Zauber benutzen."
"Ich habe meine Magie genutzt, um das Gift zu bändigen und zu verschliessen. Danach wollte ich es verbrennen. Doch ich weiß nicht ob es vollends gelungen ist. Ausserdem schien es als würde der Mann über eine ungewöhnliche Giftresistenz zu verfügen. Ich half diese zu verstärken. Es kostete sehr viel Kraft." Nermon überlegte. "Werter Drow, leider war ich während des Vorgangs sehr in mich versuncken und habe meine Umgebung vernachlässigt. Aber in der Zeit vor und nach dem Wirken der Magie, habe ich niemand gesehn."
"Ah." es schien Nermon etwas eingefallen zu sein. "Er war wohl nicht ganz Mensch. Eine Verbindung von zwei Rassen, oder so."
Barr'Estan nickte und dachte angestrengt nach. Ohne ein Wort zu sagen umrundete er den Tempel - und blieb dabei dem Neben fern. Er fand jedoch nichts, was man als Hinweis werten könnte.
Tha'Risha bedachte Tristan mit einem seltsamen Blick und erhob sich wieder. "Ein Windstoß, wäre die wohl dämlichste Idee, denn ich denke nicht, dass es Sinn und Zweck wäre, diesen Nebel über die ganze Stadt zu verteilen." Sie klopfte sich die Hände ab und fuhr fort :"Wenn es sich tatsächlich um ein Gift handelt, kann man es wie jedes Gift magisch neutralisieren. Bei dieser Menge ist allerdings enorme Kraft notwendig." Soweit Tha'Rishas Theorie. Sie hatte nie etwas mit Theorien zu tun gehabt. Im Gegenteil, sie probierte, entweder funktioniere es oder eben nicht.