Amira lässt sich nach dem Sturz der Freundin ein Stück zurückfallen, bis sie neben Sirgal geht. Ihrem Bewacher passt das zwar nicht und dieser versucht Amira mit eindeutigen Gesten seines Schwertes wieder an ihren alten Platz zu dirigieren, doch die Frau reagiert darauf nur mit einem abgrundtief bösen Blick und einem heisern Knurren, bis der Mann in Waffen sein Vorhaben schliesslich aufgibt und sie gewähren lässt. "Alles in Ordnung?", fragt sie die Botin leise.
Sirgal schüttelt kaum merklich den Kopf. Ihr Kiefer ist gespannt, die Zähne zusammengebissen. Bei jedem Schritt ist, sofern nicht vom Knirschen des Schnees übertönt, ein sehr leises, reibendes Geräusch zu hören, was aber nur sehr gute Ohre hören würden - oder jemand, der das Geräusch kannte. Sirgal wusste, dass sie nicht stehenbleiben durfte. Die Soldaten machten deutlich, was sonst passieren würde. Andere, die strauchelten, oder einfach keine Kraft mehr hatten, wurden ebenso gnadenlos auf die Füße gerissen und schweigend weitergetrieben. Und wenn Sirgal eines nicht wollte, dann ihren Freunden als zusätzliche Last aufgebürdet sein. Schlimm genug, dass sie der Grund für Cygnars Aufgeben gewesen war!
"Du brauchst unbedingt ein Pause...", raunt Amira leise und nur für Sirgal bestimmt. Das 'Knirschen', welches definitiv nicht vom Schnee kam, gefiel ihr ganz und garnicht.
"Ganz ehrlich?", entgegnet sie immer noch so leise, dass die Bewacher es nicht hören würden, "Notfalls werde ich eine 'Schleiftrage' improvisieren- genug Verbände nebst Decken, als dass sie als Seile und Liegefläche dienen könnten, habe ich noch und Holz gibt es hier auch jede Menge in Reichweite." "Und JA,es ist mir egal, ob das Dir oder Denen passt oder nicht- wenn's nicht mehr geht, dann geht's halt nicht mehr. Basta.", fügt sie nach einer kurzen Pause mit einem leisen Lächeln in der Stimme hinzu. Amira weiss, dass Sirgal das wohl mehr als unangenehm wäre- in dem Punkt würde sie selbst auch nicht anders reagieren. Auch Amira's Bein schmerzt und die Naht war auf der einen Seite eingerissen, als sie auf einer rutschigen Stelle ebenfalls ausgeglitten war und einen schnellen Schritt machen musste, um das Gleichgewicht zu wahren. Sie fühlt wie warmes Blut sich seinen Weg durch den Stoff suchte- nicht mehr lang und Amira würde wohl eine Spur wie bei einer Schnitzeljagd hinter sich herziehen. Ihr Kopf brummte nach wie vor, aber das konnte sie- ebenso wie das Ziehen im Bein- bis jetzt noch erfolgreich ignorieren...
Allister hatte die szene beobachtet, und nun reichte es ihm. Wer waren diese Aufgeblasenen Lakaien, und sowieso für wen hielten sie sich eigentlich..
Langsam unbemerkt für freund und feind begann er zu murmeln, es klang wie ein kinderreihm
"Der Vincent sprang von einem Stein Darauf zersprang sein linkes bein..
Der lange Max er wandert erhaben, mit gebrochnem genick da liegt er nun im graben..
Den finsteren goran sie nannten ihn den Jähen, Seine augen die kosten nun die Krähen..
Oh schreck und weh und graus ,verwirkt sind eure stunden Eure Lebensuhr läuft aus.."
Hexerei: Unfall..
Seine rüstung scheint einen augenblick dunkler und bedrohlicher als sonst.. Dann sieht man den anführer der Wachen ausgleiten, er kann sich allerdings halbwegs fangen. macht eine sehr eleganten Kracher auf sein linkes Knie das knallt wie ein Pistolenschuss, gefolgt von einem Gellenden Schmerzensschrei als das gelenkt zu bruch geht.
Unwillkürlich schleicht sich ein bösartiges Grinsen über Amira's Gesicht, als sie den Sturz des Anführers beobachtet. "Ach, das Geräusch hat gut getan.", klingt daraufhin ihre Stimme, mit einem nicht zu leugnenden gehässigen Unterton, in Allister's Kopf. Sie wendet den Kopf zu Sirgal's Bewacher, der diese vorhin so unsanft wieder auf die Beine gezerrt hatte. "Was ist? Wollt Ihr ihm nicht aufhelfen?", fragt Amira den Mann.
Mit einem gehässigen Grinsen auf den Lippen- und der Erwartung deswegen einen weiteren Schlag zu kassieren im Hinterkopf- behält Amira ihre Position neben Sirgal bei. Inzwischen waren Verband sowie Hosenbein unter dem Mantel verborgen durchgesuppt und das Blut rann nun aussen an der ledernen Beinschiene entlang hinunter und tropfte immer mal wieder Dunkelrot in den Schnee; sie ignoriert es verbissen, ebenso wie sie das daraus resultierende Hinken weiterhin so gut es geht zu verbergen sucht.
Keine der Wachen verließ ihren Posten. Vorn halfen die, die am nähesten waren, dem Hauptmann auf die Beine. Auch wenn er wegen der gerissenen Bänder nicht mehr auftreten konnte, wurde er etwas zur Seite gebracht. Eine schnelle Befehlsverteilung, dann wurde der Trupp Gefangene weitertransportiert. Es wurde kaum gesprochen.
"Bring Dich nicht in Schwierigkeiten", war Sirgals leiser Kommentar, den sie aber zu niemand bestimmtem sagte. Sie war - im gegensatz zu den anderen - bei dem Geräusch zusammengezuckt.
Viktor ist bei dem Geräusch auch leicht zusammengezuckt, was aber die Anderen kaum mit bekommen haben da er sich als sie losliefen ans Ende der kleinen Gruppe begeben hatte. Um die Wachen etwas in Sicherheit zu wiegen drückte er noch immer Verband auf die Stelle wo ihn der Pfeil getroffen hatte. Während des marschierens durchsucht er seine Erinnerung, ob er irgendwann einen Spruch gelesen und/oder geübt hat der ihnen, besonders den Verletzten helfen würde.
Da Amira neben Sirgal geht, fällt der Legendenweberin die Verletzung nicht auf. In diesem Moment ist sie zu sehr mit sich und ihrer eigenen Maske beschäftigt. Sirgal spürt die schwindende Kraft, und ist sich der Nähe des Abends bewußt. Damit kam aber auch die Gewißheit, dass es ihr am nächsten Morgen nicht besser gehen würde. Eher im Gegenteil.
"Es muß gehen. Irgendwie." Sirgal bemerkte nicht, dass sie die Worte nicht etwa dachte, sondern aussprach.
"So ihr ehlenden keleinen Mist ratten!" Allisters laune verabschiedet sich grad mit einem hässlichen geräusch .
Allister s hand zuckt als er sich zu sirgal wannt. "was seit ihr eigentlich für traurige Narren? Wenn einer hier zusammenklappt schicke ich euch alle ALLEdirekt zur Hölle!"
"Und ich werde nicht zögern, Dir dabei zu helfen...", knurrt Amira vor sich hin, wobei sie eine unheildrohende Aura zu umgeben scheint. "Ich bin zwar angeschlagen, aber noch lange nicht tot!"