Tha'Rishas Hand war kalt und klamm. Scheinbar hatte das 'Schicksal' ein Erbarmen. Auch wenn sie noch husten musste, so begannen, die schweren Wunden sich zu schließen.
Ganz vorsichtig legte Tha'Risha ihr die Hand auf den Rücken, doch sie fand keine Kraft auch nur ansatzweise etwas zu tun. Alles, was blieb, war die Geste und das Gefühl. Sachte strich sie der Fee über die Stirn.
'Egal, was du sagt, Iacami, ich muss, ' riefen Kayas Gedanken. Es widerstrebte ihr zutiefst, doch vielleicht war es wieder eine Lektion. Die Druidin fasste sich ein Herz und trat auf die beiden zu. Allister legte sie - warum auch immer - die Hand kurz auf die Schulter, kniete sich dann zu Vana'diel, löste diese von dieser Chaoshexe und zog sie sich auf den Schoß. "Als Kind dieser Welt bitte ich um die Gnade der Heilung. Mutter, der wir uns anvertrauen, wenn wir verletzt sind, zu dir bete ich. Schenke diesem Wesen, deiner Tochter, Heilung, lass Kräfte sich erneuern." Sie sprach so leise, dass es kaum mehr als ein raunen war. Ihre Hände waren warm und Wärme war auch das, was Vana'diels Körper erfuhr.
Die Worte der Druidin ließen den Körper der Fey erschaudern, ließen sie die Form wiederfinden die die ihre war. Müde schloss sie die Augen und überließ sich der Umarmung und dem Zauber. Ein leichtes Splittern war zu vernehmen, so als ob Eis einen Riss bekommt, doches schien nichts negatives zu sein...
Kaya war Vergebung und Ruhe, ebenso war ihre Seele rein. Sie ging den Weg der Natur, der großen Mutter und ehrte die Geister der Welt. Sie hatte sich dem Leben in seiner Reinheit verschrieben und stand für alles, was gegen die Verderbtheit und das Widernatürliche stand. Sie musste sich selbst schützen, ihren Geist und vertraute auf ihren Iacami, ihren geistigen Begleiter, den Bären in der Form des Geistes Mato. Er war es auch, der den spürbaren Schutz um die beiden sponn. In ihrem Geist sollte die Fee den Bären sehen, groß, stark, beschützend - weiches Fell, das zum kuscheln einlud. All das wurde begleitet von Wärme und Ruhe.
Sie lächelte leicht. Laya... murmelte sie leise. War doch die erste die sie nach Weltenwacht in Renascan getroffen hatte das geliebte Kind Layas gewesen, die Göttin der Freude der Magonier, die auch als Bärin erschien.
Den Weg der Natur zu spüren tat gut und Laya hatte das gefühl das ihre Anwesenheit und ihre Zuwendung mehr Heilte als nur die Erschöpfung des Körpers der Fee. Schließlich öffnete sie die Augen und sah die Druidin an. Danke... dann drehte sie den Kopf. Wie geht es Thari?
"Kaya," schmunzelte sie. "Kaya Nita, um meinem Iacami zu entsprechen." Ihr Blick folgte dem der Fey und machte sie traurig. "Du hast entschieden, sie zu bewahren, so ist es gekommen. Ich kann und werde ihr nicht helfen."
Tha'Risha lag noch immer da, hatte die Arme über den Augen verschrenkt und grübelte.
Mhmmm ähnliche Namen, das ist kein Zufall... Sie blinzelte. Wer wären du und ich das wir entscheiden wer leben darf und wer nicht... Nur wer lebt, ändert sich.
Sie seufzte. "Es geht nicht um die Entscheidung ob jemand stirbt oder lebt. Diese Entscheidung haben die Geister und die Mutter vor Äonen getroffen. Alles wird vergehen, nur um neu geboren zu werden. So ist der ewige Kreislauf des Lebens. Doch jemand wie sie... und, sei mir nicht böse, denn auch du trägst die Zeichen der Verdammnis in deiner Seele... es ist schwer für mich, dies zu akzeptieren. Und doch sah ich dich, wie selbstlos du handelst und dein eigenes Leben für sie aufs Spiel gesetzt hast. Und scheinbar unterstützte Mato und die Mutter meine Bitte um Heilung für dich. Was deine und ihre Seele anbelangt, so werde ich sie in meine Gebete mit einschließen. Mehr ist mir nicht vergönnt." Güte und Ehrlichkeit, das waren ihre Wege.
Wenn du die Zeichen der Verdammnis gesehen hast, wie du sie nennst Kaya, dann hast du auch das Zeichen der Herrin des Waldes gesehen und jenes der Herrin von Schönheit und Leidenschaft. Sie sah sie ernst an. Und ich habe nicht nur mein Leben auf Spiel gesetzt, es waren zwei... Sie legte die Hände auf ihren Bauch.
Kaya nickte und schloss die Augen. "Es ist hier nicht der Ort zum streiten. Du hast ... " Sie winkte ab und lächelte. "Es ist gut, so wie es ist. Sie lebt und hat eine neue Chance."
Es war ein Stück dunkelbraunes, weiches leder, dass er in der Hand hielt. Darin befanden sich zwei Gegenstände, klein und hart. Silberdraht hielt das Leder zusammen.
Würde Allister es öffnen, würden ihm ein grün-schwarzer, länglicher Stein und ein goldener Ring mit einem grauschwarzen Stein in die Hand fallen. Beides sollte er kennen.