"Wenn Ihr es so ausdrücken wollt, Sir, ja.", antwortet sie. Amira wusste, dass ihr Gegenüber dabei war, ihr Stück für Stück die Infos aus der Nase zu ziehen, und sie fragte sich, wie weit er wohl gehen würde- es hätte sie nicht wirklich gewundert, wenn er versuchen würde, sie in Widersprüche zu verstricken. Amira traut ihm schlichtweg nicht über den Weg.
Amira's rechte Augenbraue schiesst in die Höhe, ansonsten zeigt ihr Gesicht kaum eine Regung. "Nun, wenn Ihr die Kolonie Neu Igraine als 'Organisation' betiteln wollt- bitte, nur zu, tut Euch keinen Zwang an. Ich für meinen Teil sehe es eher als eine Art Gemeinschaft, welche das eigene Überleben auf diesem gottverlassenen Eiland zu sichern versucht.", entgegnet sie mit nach wie vor ruhiger Stimme erhält beim Weitersprechen, jedoch ein kaum wahrnehmbares Zischen, "Und nein, ich plane niemandes Sturz, Sir. Verrat ist etwas, was mir fern liegt." Weiterhin hält sie dem direkten Blickkontakt stand, lässt sich nicht einschüchtern.
"Argh- also so langsam gehst Du mir echt auf den Keks, mein Lieber...", geht es Amira durch den Kopf, "Ganz ruhig Amira- er will Dich nur in die Enge treiben, damit Du Dich in irgendeiner Hinsicht, die ihm zu Pass kommt verplapperst..." Nur knapp kann sie sich ein entnervtes Verdrehen der Augen verkneifen. Rein äusserlich wirkt sie ruhig und unbeeindruckt. "Worauf wollt Ihr hinaus, Sir? Nicht, dass ich eine klare Antwort erwarten würde...", erkundigt sie sich mit nun wieder ruhiger Stimme, "Sicher, ich bin ja auch nur eine 'Fremdländerin', der man tunlichst misstrauen sollte, nicht wahr?"
"Also gut, dann halt so.", geht es ihr durch den Kopf, als sie mit zwei fliessenden Schritten bis an den Schreibtisch herankommt und sich mit durchgedrückten Armen darauf abstützt. Ihre Augen fangen die ihres Gegenübers, wobei ein gewisses Feuer darin zu erkennen ist. "Nun, ich für meinen Teil betrachte sie überdies hinaus als gute Freundin, wenn Ihr es unbedingt wissen wollt.", meint sie mit leiser, jedoch sehr bestimmter Stimme, "Und wenn es sein muss, würde ich persönlich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihr eine Rückkehr nach Hause zu ermöglichen."
Sirgal kam der Aufforderung nach - warum auch nicht. Wer wusste schon, was Pat jetzt wieder angestellt hatte? Sie hatte keine Ahnung, was in Boyldens Zelt vorging.
"Möchte man meinen, in der Tat.", entgegnet sie ruhig, wobei sie sich wiedr aufrichtet und abermals die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Ihre Augen sind tief und unergründlich. Sie denkt sich ihren Teil.
Amira dreht sich halb zum Zelteingang um. Durch die halbgeschlossenen Bahnen, kann sie Dhashur erkennen, wie er mit aufmerksam spielenden Ohren in der Gegeng herumschaut, sich aber ansonsten nicht von der Stelle rührt. Ihre und Sirgal's Klinge hängen nach wie vor am Sattel, wobei Amira von ihrer eigenen Waffe aus dieser Perspektive lediglich den Griff sehen kann.
Da Sirgal Amiras Pferd nicht kennt, sagt es ihr auch nichts. Als sie jedoch ins Zelt tritt, bleibt sie wie vom Donner gerührt stehen. "Was zum Henker..."
Ein ehrliches Lächeln breitet sich auf Amira's Gesicht aus. "Na eigentlich hatte ich etwas mehr Begeisterung erwartet.", schmunzelt sie. "Hab' ich's doch gewusst!", geht es ihr dabei durch den Kopf.