RE: Zeitreisen I - STZ, Ende Mai 710-1 - 11

Ein Sonnenstrahl, der sich durch eine Lücke der Pflanze im Fenster gestohlen hatte, traf sie schräg von hinten und brachte ihr Haar an einer Stelle zum Leuchten.

"Weltenwanderer?" fragte sie nach. "Von welcher Welt kommt ihr? Und warum seid ihr hier?"

Ihre Augen bekamen einen besonderen Glanz.
"Dann stimmen die Geschichten über das Tor der Alten?"

"Es gibt Legenden, dass vor sehr langer Zeit Wesen in die Welt kamen und Wissen brachten. Da man keinen Namen für diese Wesen fand, hat man sie Drakones oder Götter genannt. Mit ihnen kam vor langer Zeit das Wissen um Dinge, wie noch heute in der Welt zu finden sein sollen, von denen aber kaum jemand noch weiß, wie sie funktionieren. Die Legende der Tore soll eine davon sein."

"Ich konnte nicht sehr viel entziffern. Das hier ist das Tal der Drachen, in dem Gullminne liegt. Sein Ursprung geht wohl auf die Legende zurück, dass einer der großen Alten hier lange gelegen haben soll, woher das Tal seine Form hat. Er soll hier ausgeruht haben, nachdem die Welt der Ordnung geschaffen wurde."

"Mein Name ist Farina. Und ein Skelett an der Burg? Hm. Wartet."
Sie trat an ihm vorbei und ein leichter Geruch von Vanille und Kräutern folgte ihr. Das Mädchen suchte einen Stapel Schriften aus einem Fach und blätterte darin.
"Hier. Vor mehr als fünfzig Jahren verschwand eine Frau aus Gullminne. DAs Gretchen. Sie wurde nie wieder gesehen und es ging das Gerücht, dass ihr herr sich an ihr vergangen hätte."

Eine tiefe Röte schoß ihr ins Gesicht.
"Nein, ich schreibe nur auf, was ich an Geschichten höre. Ich setze eine alte Tradition fort, doch es darf niemand davon wissen. Es gäbe nur Schwierigkeiten."

Der Ausdruck ihrer strahlenden Augen wurde traurig und sie legte die Pergamente wieder weg.
Still setzte sich das Mädchen auf sein Bett und bot Allister den Stuhl an.
"Er sagt so etwas immer."

"Ich bin nur eine Stieftochter und ncihts, was er vorzeigen kann. Ich lebe hier seit vielen Jahren und gehe nur Nachts hinaus. Ich bin ein Krüppel und habe im Licht der Sonne unter den Augen der Menschen nichts verloren."