Es gibt Zeiten für den Klang und zeiten für die Stille.
jetzt mit dem Tee , den sie beide tranken war die Stille nicht entspannt ,aber auch nicht unangenehm. In Sirgal arbeitete es, dass konnte Lorrinde regelrecht spüren.
Auch sie musste nachdenken- nicht dass es ihr viel ausmachte Großmeister Chrysanthios zu verärgern..aber die anderen würden ihr höchsten eine Nacht Verspätung erlauben ehe die Sorgen begannen.
" was würdest du mir sagen wenn ich ein schwert nehmen würde und dich frage- was braucht es um zu kämpfen?" gab sie eine Gegenfrage zur Antwort. Lorrinde brauchte einen Moment um zu überlegen was sie Sirgal in der der Hinsicht auf den weg geben konnte ausser: " lass es besser"
"Eine gute, leichte klinge, die Dich nicht ermüdet, Mut und einen guten Lehrer..." Doch Sirgal senkte den Kopf ob der harten letzten Worte. Sehr leise sagte sie: "Ich habe es nicht gewollt. Ich bin kein Barde. Und ich meine, wenn ich es dir jetzt vorsingen würde, hätte es kaum Kraft. es ist an Orte gebunden... und an Energien."
" ich werde niemals eine Klinge führen Sirgal- aber du ... eine Barde ist mehr als Musik.... ja es ist eine Zauberlied gebunden an Ort und zeit- weil es für einen einzigen zweck erschaffen wurde" sie stellte ihr Tasse ab.
"das was du willst brauch viel kraft , Mut und das feste Vertrauen in dich selbst. Du musst es in dir fühlen, dass es richtig ist- das es gelingen wird. Und DANN lass diese Gewissheit dich durchdringen und gebe ihr Klang. Alleine ist es sehr schwer die nötigen Energien aufzubauen.... nimm was immer die mit offenen Händen gegeben wird: Zuversicht, Hoffnung, Musik- Klang weiter Stimmen"
Sirgal war leise und traurig, als sie sagte: "Ich glaube, nur eine Handvoll leute wusste, was da wirklich los war. Und was ich getan habe. Nicht nur mit dem Gesang. Die meisten Krieger werden mich dafür verfluchen, dass ich singend mit vielen anderen in ihrer Mitte stand und sie auch noch auf 'die singenden Weiber' aufpassen mussten. Ich habe Inat vielleicht verletzt - zu töten war mir nicht die Macht gegeben. Nur sein abgrundtiefer Hass wird mir sicher sein, und der von Mae, weil ich ihren Sohn verletzte. Ich, ihre Schwester... und in Weltenwacht gibt es nur noch uns zwei." Sie machte eine kleine Pause, trank von dem Tee. "Es liegt mir schwer im Magen, doch die Ahnung sagt, ich werde es wieder tun... ob ich will, oder nicht. Man wird eventuell an mich herantreten. Die, die sich an Weltenwacht und das, was geschah, erinnern. Aberich weiß nicht, ob ich es wirklich kann, Lorrinde. Ich kann ja nciht mal eine Note lesen!" Etwas wie verzweiflung brach aus ihr heraus.
" du hast es bereits getan Sirgal, also besitzt du die Fähigkeit dazu- und wie ich schon sagte es hat immer seinen Preis. Mag Mae deine Schwester sein...sie hat sich entschieden sich auf die Seite ihre Sohnes zu stellen- gegen euch. Das ist ihre Entscheidung gewesen- du hast die wahl getroffen euch zu verteidgen- ihn nicht gewähren zu lassen. Möglichkeit und Entscheidung Sirgal- und ihr habt gewählt."
Sie hielt kurz inne um sanfter fort zu fahren: " ich werde dir soweit ich kann und du möchtest beistehn- du musst da nicht alleine durch. Und das Herz Sirgal kennt eh keine Noten- und darauf wird es ankommen-wenn die Melodie in deiner Seele schwingt dann kannst du sie weiter geben"
"wein ruhig...es ist viel...." Lorrinde kam zu ihr um sie in den Arm zu nehmen , etwas Halt zu geben....leise summte sie ihr ruhige Melodien ins Ohr... und langsam kamen die Worte des Liedes das Lindain sie gelehrt hatte
"Es kommt der Tag, an dem du geprüfet wirst, Es kommt der Tag, an dem du dich verlierst. Es kommt der Tag, an dem du verzagen wirst, Es kommt der Tag, an dem du verzweifelt bist..."
ohne lauter zu werden gewannen die Worte an Kraft "Fürchte dich nicht... denn du bist nicht allein! Fürchte dich nicht... deine Freunde werden immer bei dir sein!"
Die Worte trafen tief - und bewegten noch viel mehr. Aus den stillen Tränen wurde ein leises Weinen. Doch Sirgal gestattete sich kein Nachgeben. Noch bangte sie um den Mann, den sie liebte.
Lorrindes Stimme blieb sanft als sie ihr das ganze Lied sang- aber Sirgal konnte spüren dass es für Lorrinde weit mehr als nur Worte waren sondern gefühlte Wahrheit in die sie die Freundin einwob wie in ein tröstliches warmes Tuch " Gefahren drohen noch und noch dem Tod schaust du ins Angesicht. du bist stark denn so wisse doch deine Freunde verlassen dich nicht
Fürchte dich nicht, denn du bist nicht allein Fürchte dich nicht, deine Freunde werden werden immer bei dir sein
Und liegst du auch blutend am Boden sich jemand schützend vor dich stellt so dunkel es auch ist, du bist nicht verloren ein Licht auch diese Stunde erhellt
Fürchte dich nicht, denn du bist nicht allein Fürchte dich nicht, deine Freunde werden werden immer bei dir sein
so fürchte nicht , dass du geprüfet wirst so fürchte nicht, dich zu verliern denn sei gewiss, wir werden bei dir sein sei gewiss , wir werden dich führn
Fürchte dich nicht, denn du bist nicht allein Fürchte dich nicht, deine Freunde werden werden immer bei dir sein "
summend liess sie das Lied des Elben ausklingen, streichelte Sirgal sacht
" soviel Kummer in dir....du musst ihn nicht alleine tragen....."
In Sirgals Kopf hämmerte wieder der unerträgliche Schmerz hinter dem linken Auge, der sie in Weltenwacht schon ein paar Tage in die Knie gezwungen hatte. "Oh Grauer - gib, dass er es überlebt..." stammelte sie leise und stützte den Kopf in beide Hände.
"Allister", sagte sie leise. "Lorrinde, in dem Moment, wo wir Weltenwacht verließen, erfüllte sich sein Schicksal. Es gab... einen Unfall. Er hat ein Zeitparadoxon erlebt und ich kann nur beten und hoffen, dass es keine schweren Folgen haben wird, wenn der junge und der alte Allister wieder zu einem sich fügen. Er..." sie brach ab, als sich das Bild, dass sie in Neu Igraine von ihm gesehen hatte, sich wieder in ihren Geist schlich.