Lorrinde nickte " sicher doch Sirgal" sie kam wieder auf die Füße und wandte sich der Küchentheke zu um die Tasse wieder zu füllen- würde er jetzt nicht mehr ganz so heiss sein. Sie selber hatte noch genug in der Tasse.
Sirgal nahm ihn, schloß beide Hände darum und legte die Stirn an den Becher, wobei sie die Ellenbogen auf den knien aufstützte. Seufzend beruhigte sie sich. "Es ist so viel passiert... Das alles kommt mir vor wie ein Wollknäuel mit hundert offenen Fäden."
" dann sortier die Fäden Sirgal- zieh einen raus und fang damit an..ein Rat den ich unlängst auch bekam... weil je länger du sie so liegen lässt um soo mehr Verknotungen ergeben sich"
Lorrinde nahm eine tiefen Schluck von ihrem Tee und musterte die Freundin nachdenklich
Lorrinde malte mit den Finger das Muster ihres Steingutbechers nach. "verändert ihr sie wirklich? oder erfüllt ihr das was eh kommen muss und soll?- ein ewiges Rätsel"
sie hielt inne und blickte auf- "folgen dir deine Feinde- oder sind sie auf jene Ebene beschränkt?"
"Ich glaube nicht, dass es einem Inat Laronn gelingen wird, in diese Zeit in diese Welt und erst recht an diesen Ort zu kommen. Aber ich habe Mae zu einer ... nun, feindin ist das falsche Wort... ich habe meine Schwester sehr vor den Kopf gestoßen. Sie hätte mich wohl getötet, wenn sie gekonnt hätte." Sirgal seufzte. "Cuirina wird sich erinnern..."
" sie mag sich erinnern- ja aber Cuirina ist nicht Mae... sie hat eigene Erinnerungen eigenes Wissen was sie dagegen setzen kann hier sind eure Pfade vereint- nicht getrennt"
Lorrinde hoffte das sie Recht behalten würde...Sirgal hing an Cuirina
Sirgal Augen waren dunkel, fast schwarz als sie aufsah und Lorrinde in die hellen Augen blickte. "Cuirina wird sich erinnern, dass Inat ihr Sohn ist. Und daran, dass der Rote ihn verstieß ebenso, wie an die Tatsache, dass der Kupferne ihn an Sohnes statt annahm. Sie ... ist anders als ich, Lorrinde. In ihr lebt eine so große Dankbarkeit, dass ich angst habe, sie an den Kupfernen zu verlieren!"
Lorrinde hielt Sirgals Blick fest " wenn es so wäre- was könntest du dagegen tun?" Sie kannte Cuirina zuwenig und Mae garnicht aber sie verliess sich auf Sirgals Einschätzung... " Hier und jetzt ist Kupfer unser Feind- es liegt viel Zeit zwischen Mae und Cuirina- vielleicht genug um ihr die Gabe zu geben weiter zu blicken als das Herz einer dankbaren Mutter."
Sirgal schüttelte langsam den Kopf. "Sie ist auch jetzt Mutter. Erinnerst Du das kleine blonde Mädchen? Es ist ihre Tochter..." Sirgal setzte sich etwas anders, trank von dem Tee und fuhr fort: "Sie warf mir vor, keine Mutter zu sein, nicht zu verstehen, was es bedeutet, den Sohn zu verlieren." Sirgals Stimme war eine Spur härter geworden und ein Hauch von Zynismus lag darin. "Ich könne nicht verstehen, wie es wäre... und ich wäre keine gute Mutter, wenn ich diese gefühle nicht hätte. Sie ist verblendet, kann nicht das Große Ganze überblicken. Ich habe Weltenwacht über mein persönliches Schicksal gestellt - und ich werde es immer wieder tun, wenn es die Drachenwelt betrifft. Mein Herr, der Graue, weiß, warum er mich immer und immer wieder rief. Er weiß, warum er mich gegen sie stellt, und ich werde nicht noch einmal zweifeln an dem, was er als großen Plan sieht. Nicht nach dem, was Halim sagte."
"Halim ist Priester vom Licht der Wahrheit, ein blinder Seher wie die Lady Nanami aus der ersten Welt." Sirgal seufzte. "Ich glaube, mit dem ersten Schritt, den wir in die erste Welt taten, haben wir begonnen, die Zukunft zu verändern."
"Ja, bitte. ich komme mir vor, als hätte ich vier tage nichts getrunken." Ihre Stimme hatte sich erstaunlich schnell beruhigt und klang nur noch etwas dunkler als gewöhnlich.
" nun mit dem Tee hier kannst nicht verkehrt machen"
der Inhalt der Kanne reichte noch mal genau um Sirgals Becher zu füllen und Lorrinde stellte gleiches neues Wasser auf.
" möchtest du eine KLeinigkeit essen- könnte die bröt Käse und Äpfel anbieten- oder Haferkekse.. ein wenig karg aber ich will die Tage nichts verderbliches hier haben."
mit fragendem Blick bekam die Freundin den vollen Becher zurück