Sie schrie wütend wie ein verwundetes Tier, wirbelte mit der schimemrnden Klinge umher und lockte sie von Blake weg, welcher ja praktisch schutzlos war und sich langsam und ohne hektische Bewegungen mit gezückten Pistolen wieder in Richtung der Eisspalte zurückzog- das hatte vorhin ja auch was gebracht...Zwar wollte er Amira den Viechern nicht einfach so überlassen, doch er hatte kaum eine Wahl- gehandicapt wie er gerade war, wäre er ihr keine Hilfe gewesen...Die Feuerreste, welche dank der verschmorten Überreste der Viecher überall herumlagen, wo sie zuvor gewütet hatte, reagierten auf ihre erneute Raserei...
Und damit trieben sie sie in die Enge und an einen Punkt, den sie wahrlich nicht oft erreichte, solang sie noch halbwegs denken konnte...Schmerz und das gefühl den kampf zu verlieren, trieben sie in völlige Raserei...Vorbei war es mit wohl dosiertem Energieeinsatz, als sie die Flammen um sich herum quasi zusammenrief...
Ihre Schreie klangen weniger nach Schmerz, mehr nach ungezügelter Wut...Kurz darauf war unten der allmählich grösser werdende Wiederschein des Feuers sichtbar und die Hitze nahm auch erneut zu...Amira ging bis zum Äussersten...
Pip's Blick schoss wieder nach oben und er hielt Fox beim erneuten Anschwellen der Hitze zurück...
Blake war wieder hinter die Kisten und zurück in's Eis. "Wäh...ich hasse diese Wechsel...", ging es ihm einen Moment lang durch den Kopf, während er die Kisten im Auge behielt, ob nicht doch etwas darübergekrabbelt kam.
Währenddessen zapft Amira ungeahnte Reserven an, um sich die Viecher wieder von Hals zu schaffen...Abermals in IHR Feuer gehüllt, kommt sie mit tanzender Klinge der Abbruchkante wieder näher...
Pip's Augen weiten sich, als die von Flammen und flatterndem Getier eingehüllte, rasende Frau in sein Blickfeld kommt. "Was zum..."
Der Anblick reichte, um Fox ganz in die Wirklichkeit zurückzuholen. Sie hob die Waffe und schoss eines der Viecher weg, dass auf Amiras Hals zusteuerte. Mit schmerzenden Händen und wunden Gliedern eine Waffe nachzuladen erwies sich als eine Kunst... Fluchend tat Fox es jedoch.
Pip fluchte, dass er beim Herunterklettern seine Flinte oben gelassen hatte, damit sie ihm beim Abstieg nicht im Weg war- dann musste er halt mit der Pistole von seinem Gürtel Vorlieb nehmen. Er zog die Waffe, spannte den Hahn und zwang sich zu ruhiger Atmung, ehe er den linken Arm anwinkelte, um die Pistolenhand darauf anzulegen- mit soviel Präzision, wie es ihm möglich war, landete auch er einen Treffer bei einem der Biester...Rasches Nachladen, wieder anlegen und nächster Schuss...
Bei den Schussgeräuschen wurde Blake in seinem Versteck beinahe wahnsinnig- seine Freunde kämpften da draussen und er verkroch sich hier in einem Eisloch...Knurrend kam er wieder auf die Füsse, legte im Schutz der Kisten an und schoss ebenfalls seine beiden Pistolen leer, dann ging er wieder in Deckung- das Nachladen würde bei ihm länger dauern...Dabei hat er Amira's Bild vor Augen- sowas hatte er bisher noch nie gesehen...
Diese war vollkommen von Sinnen und hackte mit im Feuer schimmernder Klinge auf die Flatterviecher ein, wenn ihre Flammen noch nicht ausgereicht hatte sie zu töten...Inzwischen blutete sie aus mehreren Wunden, doch sie spürte gerade weder den Schmerz noch die Erschöpfung richtig...
Die letzten wurde schließlich nach endlos scheinenden Minuten auch erlegt. Als es still wurde, rief Fox nach Oben: "Amira? Lady, alles in Ordung? Blake?"
Mit noch komplett Schwarzen Augen kam Amira atmlos wieder an die Abbruchkante und half Blake hinunter, welchen sie erneut bei den Kisten wieder eingesammelt hatte. Pip kam ihnen sofort entgegen und nahm Blake in Empfang. Als Letztes folgte Amira- nun mit Pip's Flinte auf dem Rücken; das Gepäck, bestehend auf den Schlafrollen, hatte sie unmittelbar vor dem zweiten Angriff heruntergelassen.
Unten angekommen, nahm sie die Flinte von ihrem Rücken und reichte sie an den Longgunner weiter. "Ihr solltet sie besser bei Euch tragen.", findet sie mit rauher Stimme und mustert die drei, "Sonst alles halbwegs in Ordnung?" Blake und Pip nickten- irgendwie waren sie über den Anblick, den die Frau ihnen bot schockiert. Blutige schnitte von den Krallen der Tiere klafften in ihrem Rücken und an den Armen und teilweise den Beinen, trotzdem stand die Frau mit den Schwarzen Augen noch immer aufrecht...