"Es ist schwer...", kam es leise und ehrlich mit niedergeschlagenen Augen von ihm, als sie sich von ihm löste. Blake sah auf und begegnete ihrem Blick.
Ihr Blick war unendlich traurig, als sie ein wenig von ihm zurückwich. Auch wenn es nur ein Traum, ein Bild war, so wollte sie ihm keinen Schaden zufügen.
Seine Miene war gefasst, doch sein Blick dunkel mit nur wenig von dem alten Glanz. "Ich weiss nicht, was morgen sein wird...oder nächste Woche...oder in einem Jahr...", fuhr er mit leiser Stimme fort, "Doch was ich weiss ist...dass ich es mir aus tiefster Seele wünsche...dass es Dir gut geht..."
Das Kleid wurde zu der blutroten Tunika mit den Rissen im Ärmel und dem geflickten Rücken, die schwarze Reithose dazu. Die Schläfen grau - die Frau vor ihm wirkte plötzlich alt.
Sie ließ ihn los, wandte sich ab und trat an das Ufer des stillen Weihers, der wie ein polierter Spiegel vor ihr lag... bis eine fallende Träne immer weiter werdende Kreise darauf erzeugte.
Blake sah es und schluckte abermals schwer. Es tat noch mehr weh sie so zu sehen. Langsam kam er ihr nach und blieb in kleinem Abstand hinter Sirgal am Ufer stehen. Zögernd streckte er eine Hand aus und legte sie sanft auf ihre Schulter.
Sie schloss die Augen und neigte den Kopf, bis ihre Wange seine Finger berührte, wandte sich jedoch nicht um. Die Arme um den leib geschlungen war sie nicht minder zerrissen, als er. Sirgal sehnte sich nach der Liebe eines Mannes, nach schützenden Armen, die nicht ein Kind aus einem Schwur heraus bewachen wollten, sondern nach einer Seele, die sie um ihretwillen als Frau liebte.
Aus einem Impuls heraus überwand er den letzten Schritt und trat damit ganz hinter sie. Blake wusste nicht, ob sie ihn wegstossen würde, doch er liess es darauf ankommen, als er sacht seine Arme um sie schloss und sein Gesicht still in ihrem Haar vergrub.
Sie blieb still stehen, wagte kaum zu atmen und regte sich nicht, um den Moment nicht zu zerstören. Sie zitterte etwas, denn sie rang um ihre Beherrschung. Dies war kein sexuelles Verlangen, das sich regte, sondern war Ausdruck einer Verzweiflung, von der sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte.
"Es ist in Ordnung...", sagte der Grünäugige mit leiser, sanfter Stimme, "Ich bin da." Dies war einer dieser Momente...Einer der Momente wo der Kopf schrie 'Nein!', dafür das Herz aber umso lauter 'Ja!'...und gewann...
Er löste sich nur ganz leicht von ihr, sodass er an ihre Seite kommen und sich ihren Kopf an die Brust holen konnte. "Komm' her.", raunte Blake dabei leise ud zog sie wieder fester an sich, gab ihr Halt...
Blake hielt sie weiterhin in seinen Armen und löste sich kein Stück von ihr. Er kämpfte um seine Beherrschung. "Ssshhh...Es ist gut...Lass' es raus...", raunte er leise und mitbeinahe schon gebrochener Stimme, "...Ich bin da..."