Amira kniete halb hinter Sirgal ab und führte ihren Fuss in den Lederriemen. "Einfach aufsteigen, wie sonst auch- er wird liegen bleiben, bis er von mir was Anderes hört.", erklärte sie ruhig.
Sirgal würde blind ohne Probleme auf jedes Pferd kommen. Sie brauchte nciht zu sehen, was das Tier tat, sie spürte es. Ihre hand strich erst über jenen magischen Punkt an der Schulter des Tieres, bevor sie die Hand sacht einen Moment liegen ließ. Dann erst bestieg sie den Rücken des Pferdes, wobei ihr fast das linke Bein wegknicke. Unter der Hose zeichnete sich ein Verband ab.
Amira blieb dicht bei ihr, um ihr falls nötig zu helfen- sie hatte den Verband durchaus registriert. Dhashur schnaubte tief und entspannt, als Sirgal Hand an ihn legte und hielt still, bis auch Amira wieder oben sass. "So, mein Grosser, schön langsam.", wiess die Rothaarige Frau das Pferd mit sanfter dunkler Stimme an und das Tier kam wieder auf die Beine; lobend berührte sie den Dunkelbraunen an der Flanke. "Alles in Ordnung bei Dir?", richtete sie die Frage an Sirgal.
Amira sah's und legte aus Gewohnheit einen Arm um den Bauch der vor ihr sitzenden Frau, während sie mit der anderen Hand die Zügel hielt. "Dann wollen wir mal.", meinte Amira und das Pferd setzte sich mit sehr sicherem, gleichmäsigem Schritt in Bewegung. In lockerem Trab kamen sie auf die Festung zu.
Jede Erschütterung spürte Sirgal bis in die Knochen, doch davon sagte sie nichts. Ihr Blick klärte sich nur langsam. Es waren nur Schemen, die sie erkannte.
Gemütlich vor sich hinbrummelnd kam der grosse Dunkelbraune schliesslich vor den Stufen zum Stehen, welche zum Lazarett hinaufführten. "Da wären wir schon.", kam es vor Amira wobei sie sich vom Rücken des Pferdes gleiten und das Tier sich wieder hinlegen liess. Dass, Sirgal inzwischen wieder den einen oder anderen Schemen erkennen konnte, wusste sie nicht.
"Oh Gott. Aber nicht zu dem Schlächter..." Sirgal graute es davor, ihren alten Widersacher dort zu treffen, der schon Kyrillas das Bein abschneiden wollte.