Fox musste nur das Gesehene verdauen. Das, was sie vermutete, wollte grade nciht in ihren Kopf. Sie trat zu Amira und meinte: "Lassen sie mich das machen, Lady... " und half, Sirgal zu säubern und zu entkleiden. Leiser fragte sie dann: "Was bei Morrow haben sie gemacht?"
"Das Problem auf die schnelle Art gelöst.", entgegnet Amira und holt den vollgebluteten Saugstoff unter ihrer Kleidung hervor, um ihn zusammen mit den gebrauchten Tupfern in einen Eimer zu geben. Ihr Gesicht verzieht sich zu dem Ansatz eines schiefen Lächelns, während sie langsam die heruntergefallene Schüssel sammt Kugel aufhebt, um beides miteinander auf die Ablage zu stellen. "Ich kann nicht nur Dinge in Brand stecken." Die Frau mit den verschiedenen Augen kommt neben Sirgal's Kopf und prüft deren Gesundheitszustand, sowie deren Vitalfunktionen...
Fox sah von Sirgal zu Amira, von dem Bauch der einen zu dem der Anderen. "Aber das..." fassungslos stand sie am Tisch und starrte auf das blutige Tuch, das Amira weggeworfen hatte.
Sirgal lag noch im Schlaf der Betäubung. Herz und Atmung waren ruhig und von Schmerzen - bis auf das Knie - keine Spur mehr.
Zufrieden nickte Amira und dämpfte das Rebellieren des Knies soweit, sie es vermochte. "Puh...das war ganz schön anstrengend...", seufzte sie und wischte sich den Schweiss von der Stirn. Sie stützte sich am Tisch ab und wartete darauf, dass Pip mit der frischen Kleidung zurückkam. Amira schaut zu Fox auf und lächelt dünn. "So schockiert?"
Der schaute oben in jeden Schrank, den er finden konnte. "Irgendwo hier muss es doch sein...", murmelte er dabei vor sich hin, wobei ihm sein Tun unangenehm war- in fremden Sachen herumschnüffeln war so garnicht seins...
Pip fand oben einen Schrank vor. Auf einer Seite hing ein graues Kleid mit rotem Samtbesatz, sowie ein dunkler Umhang mit Fellfutter. Auf der anderen Seite lagen in Fächern weiche, leichte, dünne schwarze Hemden, eine blaue Tunika mit Silberstickerei aus einem ganz feinen Gewebe, eine Rote mit beschädigtem, aber geflickem Ärmel und einem langen reparierten Schnitt im Rücken, sowie eine graue, dicke schlichte Wolltunika, die ihr aber um einiges zu groß sein musste. Auch ein Gambeson lag in einem Fach, sowie diverse Lederteile - Bauchgurt, Beinschienen... In zwei Körben fanden sich Socken und Unterwäsche. Im Schrank stand hinten ein langes Schwert mit einem Kreuzparier und messerscharfer Schneide.
Fox war wirklich geschockt. "Wie... kann das sein? So etwas..." das war eine Art von Magie, die hier nicht wirklich bekannt war.
Pip registrierte die Details und griff eines der weichen Hemden und suchte sicherheitshalber noch eine frische Hose heraus. Scheinbar war die Frau da unten wesentlich mehr, als man auf den ersten Blick erahen konnte. Mit den Sachen kam er wieder nach unten und klopfte erst, bevor er die Tür zum Behandlungsraum erneut öffnete...
"...Ist nicht ungefährlich.", vervollständigt Amira den Satz, "Doch in diesem Fall ein Risiko, welches ich ohne Probleme eingehen konnte." Es klopfte.
Eine feine Gänsehaut überzog Sirgals Körper. Sie lag, bis auf die Unterwäsche entkleidet, auf dem Tisch - nach wie vor auf der Seite. Für Pip musste sie so Fox nicht ganz unähnlich erscheinen...
"Sie haben die Wunde auf sich gezogen?" fragte Fox nach wie vor fast tonlos.
"Jepp.", antwortet Amira und geht zur Tür, um die Kleider entgegen zu nehmen, wobei sie dem Longgunner den Blick auf Sirgal verwehrte. Pip verstand und wartete in weiser Voraussicht vor der Tür- irgendwer würde die schlafende Sirgal nachher ja wieder dort rausschaffen müssen.
Amira kam langsam zum Tisch zurück und bat Fox ihr beim Anziehen zu helfen.
"Ja ja- alles gut.", antwortete Amira und legte kurzerhand ihren Gürtel ab, um ihre eigene Tunika hochzuziehen, "Der Trank hat's gerichtet." Man konnte noch die Form des Schnittes erkennen, den Amira bei Sirgal gesetzt hatte, um an das Geschoss heranzukommen. Frische, dünne Haut hatte sich gebildet und die Wunde verschlossen. "Es ist noch ein wenig instabil, also bitte keine Seitenstösse.", bat sie grinsend und zog sich wieder richtig an, um Fox zur Hand zu gehen.
"Brauchen Sie irgend etwas zum Schutz?" fragte Fox. Amira hatte ihr Weltbild grade ein wenig erschüttert - und wie fremd diese Welt war, wurde ihr nur zu sehr klar.
"Nein, nein- das geht auch so.", meinte sie, "Solang mir da keiner draufhaut oder ich über meine eigenen Füsse stolpere, passiert da nix." Sie schaute auf Sirgal herunter. "In's Wohnzimmer, würde ich vorschlagen.", findet Amira, "Dort ist es am Wärmsten und sie kann sich in Ruhe ausschlafen. Ich werde für den Moment hier im Haus bleiben."
Fox sah Amira in die verschiedenen Augen. "Ich bitte Pip und Charly, sie rüberzubringen. Soll ich bleiben?" Sie misstraute Amira grad, was deren Zustand anging.
"Keine Sorge.", entgegnet sie und räumt alles, was gewaschen werden musste auf dem Tablett zusammen, damit sie Alles auf einmal würde transportieren können, "Nachdem alles erledigt ist, werde ich mich hinsetzen und ein wenig ausruhen, ok?"