"Ruhig - verdammt!" donnerte der Hauptmann zurück. Das Pferd riß sich von ihm los und er hatte Mühe, sein tänzelndes eigenes Tier zu beruhigen.
Dabei drehte es sich und erwischte die Frau mit einem Hinterhuf. "Los - gebt sie mir hoch! Es reicht. Raus aus dem Wald!"
Zwei Mann saßen ab und hoben die große Frau an, reichten sie ihm hinauf. "Fangt die Pferde ein und kommt nach!" Er wendete sein Pferd und ritt mit den anderen beiden Männern los.
Wieder ein Fluchen im Geiste...Amira überlegte nicht lang und wartete bis eines der Pferde an ihr vorbeikam- mit ein bisschen Glück könnte es ihr gelingen, den Schwung des Tieres auszunutzen und sich in den Sattel zu ziehen...
Amira griff mit einer Hand in die wehenden Zügel und mit brachte die andere Hand mit festem Griff an den Sattel und stiess sich vom Boden ab, den Schwung des Pferdes nutzend...Ihr Gesang war verklungen, doch der Wind blieb...
Der Hauptmann war mit seiner Last inzwischen angetrabt - egal, wie es der Frau gehen würde. Sie entfernten sich auf dem Weg in den heller und lichter werdenden Waldteil und in der Ferne konnte man eine Stadt sehen.
Lobend klopfte sie dem Tier den Hals, ehe sie, dabei die anderen Wachen umgehend, dem Truppführer mit seinen beiden Begleitern nachsetzte...Erst hielt sie sich im Unterholz auf Wildpfaden halb hinter ihm, doch als der Wald lichter wurde und die Stadt in Sicht kam wusste sie, dass sie bald keine Zeit mehr haben würde...So wechselte sie auf den Weg und zog das Tempo deutlich an, um den Mann smmt Fracht einzuholen, noch ehe er den Wald verlassen konnte...Eine relativ dunkel gekleidete Gestalt auf einem der entflohenen Pferde...Wehende Rote Haare wie Feuer...Und dann die Augen- sie hatte nicht daran gedacht, ihr Linkes zu verbergen...
"Reizend...", ging es ihr durch den Kopf und ein dreckiges Grinsen huschte über ihr Gesicht, als sie ihr Pferd vorspringen und das des Mannes hart Anrempeln liess.
Amira blieb im Sattel und fluchte, als das Schwert den Zügel durchtrennte und ihr Reittier verletzte. Ihre Steinschloss zog sie noch nicht- den einen Schuss, den sie in dem Fall zur Verfügung hatte- denn zum Nachladen würde sie in der Situation kaum kommen-, würde sie sich aufsparen, bis sie garkeinen anderenWeg mehr sah...Stattdessen griff sie nach ihrem Stiefeldolch und klemmte sich den Griff zwischen die Zähne, während sie sich im Sattel zuerst zusammenkauerte, um dann die Füsse unter sich zu bringen...Sie wollte auf das andere Pferd...
Die zwei verbliebenen Reiter drängten gegen Amira und wollten sie ihrerseits zu Fall bringen. Einer der Soldaten zu Fuß hatte allerdings den Tumult gehört und seine Armbrust nachgeladen. Er stand ganz ruhig, legte an und schoss...