"Verzeihung...", murmelt Amira entschuldigend und lässt vorerst von den Rippen ab. Sie kommt nah an den Kopf der Frau. "Könnt Ihr Euch mit meiner Hilfe auf die Seite drehen, sodass ich an den Rücken rankomme?", fragt sie leise, "Das muss versorgt werden, ehe es sich entzündet..."
Behutsam legt sie deren Kopf ab und prüft einen Moemnt lang deren Pulas und Atmung, ehe sie sich an die Versorgung der Striemen macht. Amira hatte im Moment keine Wahl, um dort anders heranzukommen, daher zerriss sie kurzerhand das eh schon zerfetzte Hemd, welches man ihr verpasst hatte. Mit sicherer hand nahm sie die Verletzungen in Augenschien, ehe sie sie mit zu Hilfenahme des Materials aus der Tasche so gut versorgte, wie es ihr unter diesen Bedingungen möglich war...
Es war ein feines, weiches Hemd aus ganz dünner Baumwolle, dass die Frau trug - und es war ganz offensichtlich ihr eigenes. Man hatte ihr die Tunika wohl ausgezogen. Wimmernd kam sie zu sich, als Amira sie grob versorgt hatte.
"Ich muss um Verzeihung bitten.", kam es mit leiser, dunkler Stimme von Amira, "Das im Wald war schlampige Arbeit- es tut mir leid." Sie suchte in der Tasche, ob diese auch etwas gegen Schmerzen enthielt- ehe sie sich dessen nicht versichert hatte, würde sie weder die Hand, noch das Gesicht anrühren...
Amira sah nach und schüttelte knurrig den Kopf. "Es ist nicht mehr da.", antwortet sie leise, "Ihr müsst mir nicht danken und wenn, dann erst wenn wir hier wieder raus sind."
Abermals kam sie an den Kopf der Frau. "Ich werde mir jetzt Eure Wange ansehen.", erklärte sie, was sie vor hatte, eh sie Hand an sie legte, "Ich werde es zumindest reinigen müssen- ob ich es noch nähen kann, werde ich sehen, wenn der Dreck raus ist- in Ordnung?"
Viktor kommt in der Kammer bei Traz an und geht schnell in dessen Richtung: "Sag mir, dass du etwas hast. Und dass wir wissen wie es passierte so das wir verhindern können dass es wieder geschen kann."
Sie nickte matt. Ob nun die Folter an der Wand oder der Schmerz auf diese Art - sie erinnerte sich plötzlich an Xant. Sie sah Amira an. "Falls... das hier... anders ausgeht... bringt ... Buch und... Siegel... ring und Münze... zu... einem ... der Bruder...schaft. Ich bin... Schwester Lukarde."
Traz sah Viktor an. "Die Koordinaten sind gespeichert. Ich weiß, wo sie ist. Eines der Kinder hat die Aktivierung ausgelöst", sagte der Gator. "Ich habe nicht aufgepasst. Wir können das Tor jederzeit öffnen und sie zurückholen. Ich konnte es nur nicht schließen, so lange sie im Sog war. Es war zu gefährlich."
Sie sollte in ein, im doch sehr spärlichen Licht, ziemlich blasses Gesicht blicken, dessen unterschiedliche Augen im Moment nicht wirklich als verschieden erkennbar waren, da sie beide einen ganz sanften Rötlichen Schimmer zu zeigen schienen. Amira's eigene Münze war aus dem Ausschnitt herausgerutscht und pendelte sacht vor ihr. Die Frau mit den schimmernden Augen nickte. "Ich werde tun, was Ihr wünscht, sollte der schlimmste Fall eintreten und ich dennoch hier raus kommen.", verspricht sie ihr ehrlich. "Doch lasst Euch eines gesagt sein, Schwester Lukarde.", fuhr Amira leise fort und legte sich die Dinge zurecht, die sie für die Versorung des Gesichtes der Frau brauchen würde, "Ich lasse niemanden zurück und mache auch keine halben Sachen. Wir kommen hier irgendwie raus und das gehört zu den Dingen, die ich weiss...Noch habe ich keine Ahnung wie, doch früher oder später wird sich eine Möglichkeit ergeben, da bin ich mir sicher..." Inzwischen hatte sie begonnen sich der Wunde an der Wange anzunehmen. Amira war sehr vorsichtig, doch einen gewissen Schmerz würde sie im Moment nicht verhindern können...
"Das ist doch etwas. Wenn du mir jetzt noch sagen kannst wie die Umgebung der Koordinaten aussieht machst du mich sehr glücklich. So oder so, ich bin gleich wieder oben am Tor und werde Sie holen. Ich kann doch einfach durch und am gleichen Ort zurück?"
"Es gibt kein Tor dort. Keine Bauten. Es ist ein Waldstück, soviel ich gesehen habe. Eine willkürliche Öffnung. Wir müssen einen Rückkehrzeitpunkt vereinbaren, dann lasse ich die Koordinaten stehen." Traz Augen wirkten dunkler.
Amira war in gewisser Weise froh, dass die Frau erneut bewusstlos wurde und arbeitete zügig, jedoch sehr gründlich. Vorsichtig nahm sie sich der Hand an, betastete sie um herauszufinden, in wie weit sie beschädigt war...Innerlich hoffte Amira, dass es ihr gelingen könnte, die Frau zu Ende zu versorgen und dann vielleicht doch noch ihre Ketten loszuwerden, ee man sie holen kam...Amira war schliesslich schon eine ganze Zeit lang wieder bei Bewusstsein- es wäre nur eine Frage der Zeit, bis wohl jemand kontrollieren kam...
Man hatte, wie es aussah, die Hand verkantet um an die längeren Knochen der Mittelhand zu kommen. Dort wiesen vier Verletzungen darauf hin, dass man jeden Knochen einzeln zum Ziel gehabt hatte.