Es genügte eine einfache Handbewegung ihrerseits, um die Kugel der Dunkelheit verschwinden zu lassen - sie war eine Göttin! "Du wagst es?" fauchte sie das Kind an und dunkles Feuer loderte in ihren Augen auf. Ein hasserfüllter Blick traf die Mutter :"Dein Werk, Abtrünnige! Dein Leben endet durch die Klinge meiner Kinder. Dein Geist wird ewigen Qualen ausgesetzt sein. So lautet mein Urteil über dich, Jyslin aus einem nicht erwähnenswerten Haus. Deine Tochter wird als Sklavin dem Haus Arab'Ghym dienen, bis in alle Ewigkeiten!" Sie hob das Kind an und setzte ihr die Hand auf die Augen. "Du wolltest ihr das verfluchte Licht meiner Tochter zeigen? So soll deine Tochter nun dieses Licht sehen!" Unter ihrer Hand und direkt vor den Augen des Kindes entstand ein Lichtblitz, welches die Kleine blenden sollte.
Ry'Kah stand still daneben und beobachtete, wie die Göttin ihr Werk vollbrachte. Kar'Yann würde sich um das Kind kümmern müssen. Oder Briz'Shalee? Die konnte besser mit Kindern...
Die Kleine wehrte sich und zappelte, sie hatte wahnsinnige Angst und heulte regelrecht Sturzbäche. Das Licht auf ihren Augen tat sehr... sehr weh! und die anschließende Dunkelheit verängstigte sie zusätzlich. Sie schrie nach ihrer Mutter und zappelte wie ein Fisch.
Jyslin hingegen akzeptierte das sie ihren Tot finden Würde doch ihr kind so leiden zu sehen ließ sie aktiv werden. "Qualla!" flehte sie. "sie weiß nicht was sie tut große Mutter!" flehte sie während ihr die Tränen die Wangen herunter liefen. "Qualla! ...qualla...." sich umsehen brauchte sie nicht, von keinem hier hatte sie Hilfe zu erwarten. "Laela sei ruhig.. sei Still... wehr dich nicht... Laela!" sie weinte und ihr Kind weinte, das alles war eigentlich herzzerreißend. "Große Mutter.. mein leben ist verwirkt aber doch nicht das eines Kindes! sie kann noch lernen! Qualla ich bitte euch für sie um Gnade! Sie hat große Kräfte die in ihr schlummern... lasst sie lernen Sie versteht das alles nicht... Qualla!!""
"Du bist eine Schande für dein Volk, Jyslin! Was geschieht hast du zu verantworten!" Sie sprach zu dem Kind. "Vergiss meine Worte niemals : Ehre deine Herrin, oder du wirst dich nach dem Tod sehnen!" Sie war wütend und ihre Aura strahlte dies für alle spürbar aus. Sie setzte das Kind ab. "Ry'Kah schaff es weg. Sofort!" Sie trat auf Jyslin zu, umfasste ihren Hals und hob sie hoch. "Meine verwunschene Tochter soll sehen, was ich mit den ihren mache! Du bist ihr gefolgt, Jyslin! Und es wird mir eine Freude sein, dich sterben zu sehen..."
Eine Tempeldienerin kam herbei und nahm mit einer Verneigung der Lloth gegenüber das Kind auf den Arm, das sich auch dort heftig zu wehren suchte, doch die Drow hielt die Ärmchen fest und ging zügig aus dem Tempel hinaus in den Nebenraum.
Jyslin weinte nur noch Tränen sie sah aus dem Augenwinkel ihrer Tochter nach und schloss schließlich die Augen als sie außer Sicht war. 'lebe wohl mein Kind!' riefen ihre Gedanken Laela nach. Lloth gegenüber wehrte sie sich nicht, sondern ergab sich ihrem Schicksal.
Sie schleuderte Jyslin wieder in die Mitte vor den Altar und trat an ihr vorbei zum Thron, wo sie sich lasziv hinsetzte. "Erbärmlich..." Dann huschte ein widerliches Grinsen über ihr Gesicht. Die Schlangenpeitsche an ihrer Hüfte bewegte sich nervös und aggressiv. Die Köpfe zischten. "Bringt den Leichnahm ihres Nessts her!"
Wieder waren es andere im verborgenen auf Anweisung wartende Füße, welche schnell die Halle verließen. Ihr Ziel war das Haus der Heilung.
Jyslin hingegen schlitterte über den Boden und keuchte kurz als sie hart auftraf. Es knirschte kräftig und die bis dato gerichteten Brüche waren wieder durch. Sie biss die Zähne zusammen und wischte sich die Träne mit dem gesunden Arm aus dem Gesicht, blieb jedoch am Boden kauern.
Es dauerte nicht lange bis man die Anweisung der lloth befolgt hatte und ein Ry'Kah nur zu bekanntes Gesicht, mit dem Drow über die Schulter geworfen den Tempel betrat. Er erkannte Ril'afay, die sicht bei den anderen Novizinnen aufhielt und sein Blick huschte kurz weiter durch den Raum um das alles dort zu erfassen damit er den Blick der Lloth gegenüber gesenkt halten konnte. Innerlich leerte er seinen Geist und verharrte in Demut, darauf wartend was er mit dem Leichnahm tun sollte. Das Blut des Toten tropfte diesem derweil durch das Tuch hindurch und aus dem Mund heraus auf seinen Rücken, durchweichte dort die ersten Stoffschichten.
Ihre Grausamkeit kannte wohl kein Ende und so schmunzelte die Göttin nur. "Was hat er dir bieten können, das du mich verrätst? War er so gut? Nun, fragen wir ihn doch selbst." Sie wollte sie quälen. "Bereitet das Nesst vor. Schließt seine Wunden und wascht ihn. Er soll doch gut aussehen..." Die Anweisung ging an die Novizinnen. Sie schloss die Augen und intonierte einen Gesang, der schreckliche Wirkung entfalten sollte. Der Boden riss auf und offenbarte einen Einblick in eine andere Welt, Tentakel schoben sich an den Rändern hoch und tasteten nach den Lebenden. Die Göttin selbst gebot ihnen Einhalt.
AlyT'riss folgte den Anweisungen der Novizinnen und legte ihn dort hin wo sie an ihm Arbeiten konnten. Dann zog er sich mit gesenktem Blick zurück und beobachtete aus einer der hinteren Reihen was geschehen würde. Ril'afay konnte nur beim Reinigen Helfen, für alles andere war sie noch nicht soweit. Das Wissen wurde ihr erst noch gelehrt.
Man befolgte die Anweisung genau und begann damit seine Wunden zu waschen und sie zu verschließen. Nur das Leben brachte es nicht zurück.
Jyslin kauerte dort nur und hielt denBlick gesenkt, sie zog es vor besser zu schweigen. SIE wusste sowieso warum sie aus dem Haus geflohen war.
Eine Kugel aus dunkler schimmernder Materie erhob sich aus dem Riss. Die Göttin lenkte ihn in Richtung des Körpes und versenkte ihn in seiner Mitte. "Du wolltest dich mir wohl entziehen, Ketzer?" donnerte ihre Stimme. "Erhebe dich erneut..." Sie schloß die Augen und pulsierend umschloss ihre dunkle Macht seinen Körper.
Der Drow Spuckte die reste des Blutes aus, die in seiner Luftröhre saßen und bäumte sich wie unter einem elektrischen Stromstoß auf. Der aufschrei der Qual, welche dieses gewaltvolle Erwecken in seinen Geist Projezierte war tiefgründig.
Jyslin schloss ihre Augen sie kauerte da und war froh das der Schmerz, zumindest für den Moment, etwas gewichen war und ihr einen Augenblick zum durchatmen gab.
AlyT'riss beobachtete weiter. Was mit ihm geschah berührte ihn nicht, aber die Frau bedauerte er. Wie konnte sie nur so blind gewesen sein der Teuscherin auf die Schliche gegangen zu sein.