RE: In Ry'Kahs Haus - Der Keller - 15

"Du wirst sie noch brauchen" klang eine dunkle Stimme in Ry'Kahs Kopf auf... und neun Augen wandten sich ihr zu.

Die Priesterin hielt inne und der Schlag der Peitsche hinterließ einen blutigen Streifen, dort, wo er auf den Boden fiel. Es war, als ob Ry'Kah aufwachte... sie sah, was sie mit Tha'Risha getan hatte und atmete einmal schwer. Langsam ging sie zu ihr und strich ihr sanft über das Gesicht. Sehr leise sagte sie:
"F'sarn ji taudl, ussta dalninil - drill ele xuat dos vok ulu uns'aa?*"

Ry'Kah legte die Peitsche zur Seite und ließ sich auf dem Thron nieder.
"Sargtlinen - ruft die Frauen herein."





* "Es tut mir leid, meine Schwester - aber warum hörst Du nicht auf mich?"

Sie liefen los und informierten Briz'Shalee und Shi'nala.
"Die Ilharess will Euch sehen."
(OT: Wiebke, wir nehmen dich mal mit rein... )

Jhan'afay atmete tief ein und stand auf. Wenig später stand sie in der Tür zur Folterkammer und besah sich die Gefangene.

Blut lief der bewusstlosen Tha'Risha aus mehreren Wunden, die Kleidung war verdreckt, blutig und mehr als unansehnlich.

Jhan'afay hob die Augenbraue und konnte so langsam eine Verbindung zwischen dem, was hier geschah und das, was sie spürte herstellen. Mit gesenktem Kopf trat sie ein und blieb an der Tür stehen.

"Briz'Shalee - kümmere Dich um Tha'Risha. Und diesmal versorge sie - alles andere überlässt Du Mir! Shi'Nala - bitte die Kinder der großen Mutter in die Schachtel zurück. Jhan'Afay, gib ihr die Schachtel."


Sie saß scheinbar ruhig und gelassen auf den Thron, hatte sich entspannt zurückgelehnt und betrachtete das Geschehen.

Sie würde am liebsten da stehenbleiben, weil die Wand ihr zur Not eine Stützte sein würde. Jhan'afay zögerte einen Moment und nahm dann die Schachtel auf. Sie trat an Shi'nala heran mit gesenktem Blick und hielt die Box bereit. "Jabbress..."
Man sah der Sargtlin an, dass es ihr nicht gut ging, auch wenn diese versuchte, ein anderes Bild zu erzeugen.

Ry'Kahs kritischer Blick verfolgte, wie die Frauen sich um die Spinnen kümmerten.
Sie sah auch, dass einige der winzigen Tierchen sich auf der Hand der Sargtlin einen Weg in deren Ärmel suchten...

Jhan'afay ließ sie machen. Wie konnte sie es auch wagen, sich gegen die geschöpfe ihrer Göttin zu wehren. Dennoch, es kitzelte ein wenig und Jhan'afay war bemüht, nicht zu grinsen.

Ry'Kah sah diesen Anfall von Heiterkeit mit Wohlwollen.
"Shi'Nala - Du musst es wollen, dass sie zurückkehren. Zur Zeit fühlen sie sich in der Kleidung der Sargtlin wesentlich wohler..."

Diesen Satz fasste Jhan'afay als großes Kompliment auf. Sie diente Lloth und ihrem Enkel, dem Patron der Krieger, Selvetarm. Sie sah für einen Moment zu Ry'Kah und in ihren Augen leuchtete es für einem Moment.

Ein Hauch von einem Lächeln streifte die übereifrige Sargtlin - dann wies Ry'Kah die Soladten an:
"Nehmt ihr die Ketten ab und legt sie auf den Tisch."

Die Sargtline lösten Tha'Risha von den Ketten, wodrauf sie zu Boden fiel. Mit starkem Griff hoben sie sie auf und legten sie auf den nahen Tisch. Für alle Fälle hielt ein Sargtlin die Ketten bereit.

Jhan'afay senkte schnell den Blick, als sie Ry'Kahs Lächeln sah. Als man Tha'Risha abnahm, verlor sie für eine Sekunde die Beherrschung und taumelte. Schnell hatte sie sich aber wieder gefangen.

"Jhan'Afay, meine Liebe - trink etwas und bring dann der Heilerin eine Schale mit warmem Wasser und ein paar Tücher."

Sie gab Shi'nala das Kästchen und verbeugte sich vor Ry'Kah. "Asanque, malla Ilharess."
Sie verließ den Raum, um nur wenige Minuten später mit dem Gewünschten neben Briz'Shalee zu stehen. Sie besah sich Tha'Risha und ihr Gesicht schien ausdruckslos.
Jhan'afay tat immer noch alles mögliche weh, doch sie war kriegerin. Sie hielt Briz'Shalee die Schüssel hin. Das Wasser war heiß und dampfte ein wenig.

Ry'kah ließ die Frauen nicht aus den Augen.
Shi'Nala hatte die kleinen Krabbeltiere inzwischen wieder in dem Kästchen.
"Gib ihnen ein Stück Fleisch in die Schachtel und stell sie dann gut verschlossen zurück in das Regal."
Die Priesterin beobachtete genauestens, was die Heilerin tat...
Ob Jhan'Afay die richtige Temperatur gewählt hatte, würde die Sargtlin gleich am eigenen Leib erfahren.