Jhan'afay kam mit der gereinigten Schüssel zurück und stellte sich wieder an das Ende des Tisches, in der Nähe des Kopfes der Halbdrow. Ihre Hand lag am Dolch.
Briz verwunderte dieAntwort nicht wirklich , sie hatte so etwas erwartet, die Yathtallar ausblendet erwiederte sie ihm gleichen Ton " besser als euch denke ich.. " sie griff nach der Hand und kontrollierte den Puls während ihre stimme eisig aber liebenswürdig blieb " in euren Körper macht sich ein unbekanntes Gift breit und ohne eure Mitarbeit wird es da auch noch länger drin bleiben... ich wäre also über eine genauere Beschreibung der Körpelichen Befindlichkeiten dankbar."
"Das kann dir wohl die Elg'caress da hinten besser beschreiben..." Tha'Risha lächelte zuckersüß und verzog das Gesicht, als ein Schmerz sie erneut durchfuhr.
Jhan'afay zuckte einen Moment zusammen, besann sich allerdings wieder. Sie knurrte drohend und kam einen Schritt näher. "Wie kannst du es wagen, Halbblut?!"
"JHAN'AFAY! Halt Dich zurück, Sargtlin." Ry'kah erhob sich und kam näher zum Tisch. Sie trat in Tha'Rishas Blickwinkel. "Erinnerst Du Dich an die kleine Phiole mit den blaugoldenen Verzierungen, Dalninil?" Eigentlich sollte Tha'Risha wissen, was sich darin befand - und jetzt in ihrem Körper war. Was Ry'Kah selber nicht wusste, war, wie das Gift des Hauses in Wechselwirkung mit dem der kleinen Spinnen wirkte.
Briz hob die offene Hand um die Sargtlin aus ihren Gesichtfeld zu halten " Die malla Yathtallar vertraut auf meine Fähigkeiten und ich auf euren Verstand und eure Stärke .. also... was fühlt ihr...."
Jhan'afay kochte vor Wut und blieb stehen, wo sie war.
Tha'Risha sah Ry'Kah an. "Sicher..." Dann sprach sie weiter, ohne den Blick von Ry'Kah zu nehmen. "Es scheint sich um das Gift des grünen Giftpilzes zu handeln. Erst Lähmung der Gliedmaßen und Tod binnen eines Tages, wenn das Gift den Herzmuskel lähmt. War das ausführlich genug, RyKah!?" Der letzte Satz triefte nur so vor Spott.
"Fein. Dann ist ja alles klar." Ry'Kah kehrte zu ihrem Thron zurück und nahm wieder platz, um das Geschehen weiter zu verfolgen. "Mal sehen, was Yanni nachher zu ihrer Mutter sagt."
Die Beschreibung war klar genug gewesen um zu mindest einen Ansatzpunkt zu wissen wie das Gegentoxin aufgebaut sein musste um zu wirken. Briz griff nach einer ihrer Phiolen in der ein fast schwarzes Serum schwappte das einen bittersüßen Duft verströmte und wandte sich an die immer noch so unbehrrscht wirkende Sargtlin " ich brauche einen Krug dunklen Weins und einen Becher "
Mit einem Mal riss Tha'Risha die Augen auf. Das Denken hörte in diesem Moment auf. Es ging alles sehr schnell. Die Halbdrow stieß Briz'Shalee zur Seite, "sprang" förmlich von dem Tisch. Doch sie hatte die Rechnung ohne ihre Wunden und "Beeinträchtigungen" gemacht. Sie kam nur zwei Schritte weit, dann gaben ihre Beine nach und sie landete unsanft auf den Knien. Vor Wut gepaart mit unendlichen Schmerzen schrie sie Ry'Kah an:"Wenn du ihr etwas antust, das schwör ich dir, reiss ich dir dein verfluchtes Herz raus..." Dann folgten einige blumige Beleidigungen. Tha'Risha konnte nicht aufstehen, sie kniete in mitten des Raumes und tobte.
Die Sargtlin schaute Briz'Shalee etwas abschätzend an, doch bevor sie antworten konnte, rastete die halbdrow aus. Jhan'afay konnte nicht so schnell reagieren. Doch nun stand sie mit gezogenem Schwert hinter der Gefangenen und wartete sehnsüchtig auf einen Befehl. Zumindest war das ihre Absicht. Genauso wie Tha'Risha hielt es auch Jhan'afay nicht lange auf den Beinen. Erschöpft und mit vom Schmerz verzogenen Gesicht sank sie ebenso auf die Knie. Flehend sah sie zu Ry'Kah :"Malla Ilahress... qualle... nehmt diese Strafe von mir, Jabbres. Ich bitte Euch."
Völlig ruhig und gelassen saß Ry'Kah auf dem etwas erhöht stehenden Thron und sah von oben herab auf die Tobende. Mitleidig hob sie eine Augenbraue und winkte die Sargtline zu sich heran. "Was für ein jämmerliches Bild Du abgibst... " sie musste sich wirklich überwinden, das nächste Wort zu sagen, nach außen hin war das aber nicht zu bemerken... "Bastard." Dann traf ihr Blick Jhan'Afay - er sprach Bände. Zu der Soldatin sagte sie kein Wort.
Briz war komplett davon überrascht worden blieb nun wo sie war und beobachtete das ganze weiter... diese Raserei sorgte dafür das das gift noch schneller durch den Körper wandern würde... sie schätzte das die Jallil die Zeit die ihr noch blieb gerade halbierte....
Blanker Hass war in Tha'Rishas Augen zu sehen. Er war zum Greifen nah. Die Halbdrow war auf allen Vieren und suchte nach der letzten Kraft, die in ihr geblieben war. Sie hatte schon immer kämpfen müssen, und vielleicht war es genau das, was ihr nun half. Sie hatte den Kopf gesenkt und atmete tief durch. Mit einem Mal erhob sie sich, kämpfte gegen alles, was sie in die Knie zwang und lief förmlich mit geballten Fäusten auf Ry'Kah zu.
Jhan'afay reagierte diesmal schneller. es war ihre Aufgabe, die Ilharess zu schützen. Also lief sie Tha'Risha hinterher und warf sich gegen sie.
Die Halbdrow stürzte und blieb der Länge nach kurz vor dem Thron auf dem Ry'Kah saß liegen - sie atmete schwer. "Nau!" fluchte sie
Ry'Kah saß noch immer ruhig da. Nur der aufmerksame beobachter würde bemerkt haben, dass sie einen lautlosen Spruch zitiert und mit einer kleinen Handbewegung einen Zauber gewirkt hatte, den sie jetzt mit den leisen Worten: "Noalith l' faer" aufhob. Das goldene Schimmern ihrer Hände verblasste. Sie schwieg und beobachtete Jhan'Afay und Tha'Risha.
Tha'Risha bäuchlings lag zu den Füßen Ry'Kahs, die Fäuste geballt, aber kraftlos und schwer atment.
Jhan'afay kniete dahinter. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Sie hielt die Klinge vor sich, stützte sich leicht drauf und behielt die Halbdrow im Auge.
"Du wirst nur das Wirken des Giftes beschleunigen, meine Liebe. Deine Tochter gehört mir - und bald der großen Mutter." Ry'Kah wusste, dass nun, da die Worte gesprochen waren, sie nicht mehr zurückzunehmen waren. Die Große Mutter war zugegen - das spürte die Priesterin mehr als deutlich. Ja - sie würde das Kind der Göttin geben - aber lebend und nur versprochen, ihr zu dienen. Aber das konnte Tha'Risha nicht wissen, und das, was Ry'Kah gesagt hatte, klang auch ganz anders in den Ohren einer verzweifelten Mutter.