RE: In Ry'Kahs Haus - Der Keller - 3

Der Trupp um Jhan'afay kam mit dem Wagen völlig unbehelligt und ohne Zwischenfälle am Haus der Ilharess an. Unbemerkt schafften sie die Gefangene durch die oberen Etagen und brachten sie in den untersten Keller. Die Sargtlin höchstpersönlich führte sie ab. Sie hatte Tha'Risha gut im Griff, so dass sie sich nicht wehren konnte. Die gebrochene Rippe tat ihr übriges. Als sie an der Folterkammer vorbeikamen, machte die Sargtlin extra langsam und gewährte ihr einen Blick durch die geöffnete Tür.
Dann brachte sie sie zur Zelle, wo Jhan'afay sie unsanft zu Boden stieß. Sie zückte ihren Dolch und durchtrennte die Fesseln. "Genieß es..." sagte sie bevor sie die Tür abschloß und den Schlüssel mitnahm.
Zwei Sargtline blieben vor der Zellentür stehen und die beiden anderen nahmen ihren Posten in der Wachstube ein.
Jhan'afay machte sich auf den Weg zu Ry'Kah.

Ry'Kah kam etwas später die Treppe hinunter und ging direkt auf die Tür der Zelle zu.
Sie ließ das kleine Fenster öffnen und sah hinein...

Die beiden Sargtline rechts und links der Tür senkten den Blick.

In der Zelle saß Tha'Risha angelehnt an eine Wand auf dem Boden. Sie hatte nur noch Hose und Tunika an, alles andere hatte man ihr genommen. Als sich das kleine Fenster öffnete, sah sie nach oben und erkannte Ry'Kah.
"Was bei allen Mächten soll dieser verfluchte Mist? Lass mich raus!"

Sehr sanft antwortete Ry'Kah:
"Ich werde nicht daran denken. Aber wer so schreien kann, dem geht es auch nicht schlecht. Du hättest Dir so einiges früher überlegen sollen, meine Liebe."

Tha'Risha stand auf und schaute nun Ry'Kah durch das Fenster direkt in die Augen. "Das ist absurd! Lass mich raus..." Es klang fest, wütend und alles andere als versöhnlich. Sie hielt sich die linke Flanke und auch die Hand sah seltsam aus. Doch das ignorierte sie in diesem Moment völlig. "Und lass diesen Tonfall, meine Liebe."

Ein Lächeln voller Kälte breitete sich auf Ry'Kahs Gesicht aus.
"Du wirst Dich an einiges gewöhnen - oder Sel Tac'Zil und alles was Dir lieb ist verlieren." Das Lächeln gefror und verschwand.

In Tha'Rishas Augen blitzte es. "Wage es ja nicht..." Sie hatte ihre Faust (gesunde Hand) geballt und griff an die Gitterstäbe in dem kleinen Fenster.
"Ry'Kah, ich warne dich..."

Ein langsamer Augenaufschlag folgte. Sie sprach das "so?" nicht einmal aus, so deutlich stand es im Raum.
Mitleidig schüttelte Ry'Kah den Kopf. Sie knallte das kleine Fenster zu - ohne Rücksicht auf die Finger, die die Gitterstäbe umschlossen.
"Behaltet die Tür gut im Auge..." damit ging sie hinüber in die Folterkammer und nahm auf dem wunderschönen Spinnenthron platz.

Tha'Risha zog die Hand zurück, nur nicht schnell genug. Die Wucht des Aufpralls ließ ihre Fingerknochen brechen. Der Schmerz ließ sie taumeln. Sie ließ sich an der Wand hinunter und blieb auf dem Boden sitzen.

Jhan'afay führte Briz'Shalee in den Keller. Als sie an der Wachkammer vorbekamen, zeigte einer der Sargtlinen an, dass Ry'Kah ind er Folterkammer war.
Jhan'afay ging hinein und kniete sich vor dem Thron hin. "Malla Jabbress, ich bringe Euch Briz'Shalee."

"Bwael. Briz'Shalee? Ich möchte, dass Du Tha'Risha untersuchst. Allem Anschein nach hat sie zwei verletzte Hände und links vermutlich die eine oder andere gebrochene Rippe. Versorge das. Die beiden Soldaten werden Dich begleiten und notfalls eingreifen."

Im Affekt sah Jhan'afay auf. 'Zwei verletzte Hände...' Sie sah Ry'Kah ins Gesicht und ein Lächeln huschte ihr über ihre Züge.

Ein warnender Blick traf die Sargtlin.

"Ich werde mich nun zurückziehen. Morgen ist immernoch genug Zeit, um die Jallil zu befragen."

Schnell sah Jhan'afay wieder zu Boden.
"Ihr solltet sie nicht unterschätzen... malla Ilharess."

Ry'Kahs Kopf schnellte herum.
"Ich KENNE Sie, Sargtlin!" Die unausgesprochene Drohung war greifbar.
Damit erhob sie sich und verließ den Raum. An der Tür sagte sie noch:
"Jhan'Afay, Dein kopf wird rollen, wenn sie flieht oder der Heilerin etwas geschieht. Und DU wirst sie nicht noch einmal verletzten!"