RE: In Ry'Kahs Haus - Der Keller - 5

"Selvetarm steht mir bei und wie einst ihr Champion, so werde auch ich dem Weg der großen Mutter gehen."
Jhan'afay drehte sich um. Was sie von Heilerin hielt, was unmissverständlich. Sie war Kriegerin durch und durch...

Jhan'afay hatte sich auch bald danach zur Ruhe begeben. Sie wusste, dass ihre Sargtline tüchtig waren, und wenn nicht, so würde sie es ihnen einprügeln.


Tha'Risha wachte irgendwann mitten in der Nacht auf und hielt sich den Kopf vor Schmerzen. Leise stöhnend versuchte sie sich zu orientieren. Es dauerte eine Weile, bis sie sich an das vergangene erinnerte.
Was war hier nur los? Was hatte sie getan? Die Sargtlin sprach von Halbblut? Ihr tat alles weh.

Es war noch früh am anderen Morgen, als Ry'Kah die Treppe hinunterging - diesmal allerdings nicht, um nach Tha'Risha zu sehen.
Sie geleitete Jhan'Afay...

Jhan'afay folgte der Priesterin mit einem Schritt Abstand. Sie ahnte nicht, was ihr bevorstand.

Ry'Kah ging voran in den kleinen Tempelraum, trat die Stufen hinauf zum Altar.
"Lass die Tür ruhig offen - und komm zu mir."

Jhan'afay zögerte einen Moment, folgte Ry'Kah aber dann. Mit gesenktem Blick stand sie vor ihr.

Noch immer sprach Ry'Kah rruhig und gelassen - jedoch nicht ohne eine gewissen Unterton:
"Erhebe den Blick zu unserer Göttin!"
Sie drehte Jhan'Afay um, so dass diese direkt vor dem Abbild der Spinnenkönigin stand.

Nervosität machte sich in der Sargtlin breit. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als Ry'Kah sie berührte. Sie wagte es kaum hochzuschauen und hob nur widerwillig den Kopf.

Plötzlich ließ Ry'Kah Jhan'Afay los und entzündete etwas Rauchwerk in einem Kohlebecken.
Feiner Duft zog durch den Raum.

Etwas in Ry'Kah Stimme veränderte sich als sie zu sprechen begann... Absicht? Oder etwa ... SIE?
Dunkel und voll klangen die Worte:
"Wage... es... nie... wieder... einen... Befehl... zu... missachten!"
Und bei jedem Wort traf ein hieb der Peitsche den Rücken der Sargtlin.

Jhan'afay zuckte zusammen und ihre Beine gaben nach unter den kraftvollen Hieben. Sie schrie nicht, verzog kaum das Gesicht, doch sie zitterte am ganzen Leib.

Das, was hier geschah, war so eindeutig, dass auch die Sargtline vor der Tür genau mitbekommen würden, was passierte.
Es hatte seinen Grund, dass Ry'Kah die Tür hatte offen stehen lassen.
Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, Jhan'Afay zu entkleiden - und mit etwas Glück waren auch nur wenige offene Stellen entstanden. Bestenfalls dort, wo sich mehrere Hiebe trafen...

"Hast Du meine Worte jetzt verstanden, Sargtlin?"

Jhan'afay hatte die Augen geschlossen. Sie antwortete nicht.

Die Sargtline vor der Tür wagten es nicht, offen zuzusehen. Sie bekamen alles sehrwohl mit, doch sie würden niemals zusehen.

Ry'Kah trat um Jhan'Afay herum und hob deren Kinn mit dem Knauf der Peitsche an.
"Ob Du mich verstanden hast! Ich wiederhole mich nicht gern..."