RE: 2 - Das Knochenbrecherfeld - die Gänge darunter... - 20

Als der große dunkle Ork sich zu Wazag gesellte, knurrte diese ihn warnend an... aber ihr Blick glitt dennoch prüfend über das Männchen. Sie hatte hier Aufgaben wahrzunehmen - doch dieser Kerl da... sie leckte sich die Lippen. Ihre spitzen Zähne blitzten.

Sie ließ nciht locker, im Gegenteil, sie schmiegte sich an AlyT'riss an, hauchte ihm einen Kuss zu und würde sicher noch weiter gehen.

"Meine Schwestern..." Eine alte Matrone ergriff das Wort. "Heute feiern wir den Jahrestag der Gründung unserer Stadt. Izz'tran (Versteckte Spinne) war einst eine kleine Siedlung und nun, durch die Gunst unserer großen Mutter, der Herrin der Spinnen und Gönnerin unseres Volkes, sind wir gewachsen und stark." Die anderen matronen nickten zustimmend.

Interessiert beugte Rel'nag sich etwas vor und lauschte aufmerksam.

Wazag knurrte leise weiter und ließ das Männchen nicht näher an sich oder die beiden Männer heran. Sie stand hinter den Beiden und schützte deren Rücken.

Eine weitere Drow, ebenso nur mit einem durchsichtigen Leibchen bekleidet, dass kaum etwas verdeckte, kam herbei und kniete sich direkt vor AlyT'riss, quasi zwischen seine Beine. Sie kuschelte sich an ihn.

"Ich habe noch etwas zu verkünden, meine Schweste..." Mehr konnte die alte Matronin nicht sagen. Aus ihrer Brust ragte die Spitze eines schlanken langen Stabes. Blut lief aus der Wunde und benetzte den sauberen Boden. "Verblendete Kreaturen der Spinne! Ich reiche Euch die Hand...." Die Matronin, die AlyT'riss kannte, stand da, mit dem blutigen Stab.

Unwillkürlich zuckten Rel'Nags Hände zu seinen Schwertern und ebenso schnell wie die Klingen aus den Scheiden waren, war der Schwertmeister auf den Beinen. Jetzt zeigte sich, dass auch er mehr verbarg, als offenbarte...

Der Schwertmeister stand schräg hinter AlyT'Riss, mit leicht gebeugten knien in der tänzerischen Haltung eines geübten Schwertkämpfers, den man auch aus dem Tiefschlaf holen konnte und keine Bewegung würde langsamer oder unkontrolliert sein...
Aufmerksam beobachtete Rel'Nag das Vorgehen in der Mitte.

Die Matrone hob den Stab. "Eure letzte Chance!" Sie sah für einen Moment zu AlyT'riss. "Sieh, weswegen sie mich verdammte, sieh, was ich getan!"
Die umstehenden Anwesenden zogen ihre Waffen und hielten auf die Matrone zu, doch diese hob nur den Stab und sang. Es schien aber nicht ihre Stimme zu sein, sondern eine viel hellere, klarere Stimme. Die anderen Matronen sanken auf die Knie, begannen ihrerseits Zauber zu weben, doch aus ihren Ohren und Nasen quoll Blut.
Die Matrone die AlyT'riss kannte schrie auf. "Möge Ellistraee endlich das Joch ihrer Mutter lloth sprengen, dass sie uns auferlegte!" Alle Anwesenden wanden sich auf dem Boden in Agonie (außer unsere Helden). Sie starben, langsam und qualvoll.
Von draußen hörte man Kampfeslärm und Todesschreie. Eine Streitmacht von Elfen griff an. Magie hatte sie geschützt, die dunkle Maid, Lloths Tochter, Ellistraee hatte sie hergebracht.
Als keiner mehr am Leben war im Saal, ging ein fürchterliches Kreischen durch die Mauern und die große Spinne an der Decke fiel krachend auf den Altar.
"Dunkle Maid, dein Werk ist vollbracht!"

Rel'Nag wich keinen Millimeter. Weder senkte er die Schwerter, noch veränderte er seine Position. Nichts verriet, ob er den alten überhaupt gehört hatte. Nur die wachen Augen verrieten, dass er nciht nur die Mitte, sondern auch das Umfeld im Blick behielt. Als der Verrat an der großen Mutter seinen Lauf nahm, wich der Schwertmeister in Richtung der nächsten Wand zurück, um sich den Rücken frei zu halten.

Bei dem plötzlichen Aufstehen Rel'Nags hatte Wazag augenblicklich die hübsche Ablenkung vergessen und veränderte ihre Position an Rel'Nags Seite. Sie fasste die Axt ein wenig anders, um ihre Reichweite zu vergrößern...

Rel'Nag traute seinen Ohren nicht! Er musterte weiterhin das Umfeld. Traue niemandem...

"Sie haben mich hiergelassen. Und Lloth strafte mich mit dem, was ich wollte. Elistraee wollte ihre Mutter Schmerzen zufügen, sie demütigen. Und Lloth ließ mich herrschen..." Sie machte eine Handbewegung. "...über das hier!"
Der Prunk verschwand, nichts blieb übrig, als eine verfallene Stadt, eine Ruine. Es stank nach Tod und Vewesung. Die Spinnenstatue lag noch immer auf dem Tisch. "Ich herrsche hier seid vielen Hundert Jahren. Vergebung? Nein, ich will Erlösung! Doch sie lässt mich nicht. Die Matrone setzte sich auf einen metallnen völlig verosteten Sessel.
Sie veränderte sich, ihr Gesicht wurde schmal, ihre Wangen fielen ein. Dann riss ihre Haut. Nach einer Weile sah sie aus, wie ein Leichnahm, der im Verfall war.
"Die Tochter vergiftete meinen Geist, ich verriet die Mutter. Die Tochter verließ mich und die Mutter verdammte mich. Sie antwortet nicht mehr...Sie straft mich mit dem Schmerz des Verfalls und des Vergessens."