Er konnte eine vollständige Stadt überblicken. Stalagmiten, Stalagtiten, Pilzwälle, alles erleuchtet von Feenfeuer. Die hohen Häuser zeichneten sich durch enormen Schmuck ab. Überall war die Lloth-typische Symbolik zu erkennen. "Zeit hat hier keine Bedeutung, jeder Ort zu jedem Zeitpunkt ist eins." Melancolie schwang in ihrer Stimme mit. "Ihre Intrige kam schleichend. Die Tochter, die ihre Mutter verriet..."
Er holte tief Luft. Ja das kannte er. Er war einmal so ein Instrumet das eine derartige Intrige Blutig beendete. Aber es war ein Auftrag gewesen ein Auftrag den er erfüllen musste und wozu ihn der Orden verpflichtet hatte. Damals ein Mord unter vielen welchen er im Auftrag volstreckt hatte, aber jetzt?
"Sie, die sich von ihrer Mutter abgewandt hatte, vergiftete den Geist meiner Schwestern. Es waren erst einige Novizinnen..." Sie wies auf die Stadt. Man hörte das Geräusch von magischen Entladungen und Kämpfen. "Wir waren schwach, deswegen konnte sie ihren Verrat sähen. Die große Mutter war erzürnt." Jetzt sollte klar sein, welche Tochter gegen ihre Mutter zog.
Er beobachtete stilll wie ein Junger Drow dem seine Mutter die eigene Welt erklärt. War das seine Mutter? Nein das konnte nicht sein.. diese Welt musste länger verschwunden sein als 400 Jahre oder doch? Wie Alt war Rel'Nag? 300? vielleicht 320? Er war damals zarte 4....Sein Atem ging schwer. Was offenbarte sich ihm hier?
Sie sah ihn verwirrt an. Irgendwas stimmt nicht. "Du hast keine Ahnung, wovon ich rede!" stellte sie ernüchtert fest und Zorn erfüllte ihren Geist. Hier in dieser Welt waren Gedanken mehr, sie wurden zu wahren Dingen. Gedanken, Emotionen und Wünsche wurden manifest, gewannen Gestalt und suchten Ausdruck. Die Stimmung im Raum veränderte sich zusehends. Die Emotionen der Matrone bewirkten dies. Die Lichter und die Wärme verblassten. Alles wirkte düsterer und kälter. "Du denkst zu beschränkt, Männchen!"
Er sah auf und kehrte zum hier und jetzt zurück. Er rang mit sich und fragte sie schließlich. "Zeig es mir," dachte oder sagte, das wusste erjetzt nicht mehr, zu ihr. Er wollte ja verstehen.
"Bwael!" Mehr sagte sie nicht. Sie machte eine Handbewegung und die Welt um ihn herum verblasste. Er saß wieder am Lagerfeuer, alle anderen waren ebenso da. Einzig ein Satz hallte nach :"Ich erwarte Euch alle!"
Die Höhle wirkte ein wenig verändert - wie aufgeräumt und poliert. Aus dem Luftschacht strömte ein herrlicher belebender Duft. Alle, die bis eben noch irgendwelche Verletzungen hatten, spürten davon nichts mehr. Sie waren alle regeneriert. Was das ein weiterer Traum? Wenn ja, so träumte die ganze Gruppe ihn gemeinsam. An dem Zugang zu dem Raum mit den Gattern hingen Banner. Die waren vorher noch nicht da gewesen.
Er sah eine weile schweigen d ind as Feuer. Dann stand er auf, werwundert darüber das ihm nicht das Knie bis zur Hölle brannte. Er blickte in die Runde und blib mit dem Blick auf Rel'Nag hängen. Er reichte ihm die Hand als aufvorderung ebenfalls auf die Füße zu kommen. "Komm. Es wird Zeit." sagte er.
Faris ließ fast das Schwert fallen. Alles war anders! Sie hatte keinerlei Schmerzen mehr - nichts! Sie fühlte sich frisch und ausgeruht. Mit einer fließenden Bewegung verschwand das Schwert in der Scheide, Ölflasche und Lappen steckte sie ebenfalls weg und sprang von ihrem Sitzplatz auf den Boden.
Auch Wazag kam erschrocken auf die Füße - aber eher gereizt und wachsam. knurrig und mit der Axt in der hand stand sie hinter dem Alten und verschaffte ihm Deckung.
Geschmeidig erhob Rel'Nag sich und streckte den Rücken. Alle Bewegungen waren gezielt, klein gehalten und ohne jede Mühe. Er war ein trainierter, beweglicher und wacher Mann im Besten Alter, der einen hohen Posten inne hatte. Auch von den Folgen der Folterung war nichts zu sehen oder zu spüren. Er bewegte sich frei. Die Augen wach und rege nahm er jedes noch so kleine Detail wahr und bewegte sich annhähernd lautlos mit dem weichen Gang eines Tänzers oder geübten Kämpfers.
Der Svirfneblin wunderte sich ebenfalls, reagierte aber augenblicklich und begann, den Knoten zu öffnen. Auch er war wiederhergestellt und wollte nur noch weg.
Als sie das Gatter erreichten, war es geschlossen. Sargtline in bester Verfassung und ausgezeichneter Bewaffnung versperrten ihnen den Weg. Bolzen zielten auf die Gruppe. Eine weibliche Sargtlin trat vor :"Vendui! Wer seid Ihr und was wollt Ihr?" Auch hier hingen Banner mit dem Symbol der großen Mutter Lloth.