Wazag nahm das Tuch auf um es erneut zu befeuchten und damit die Wunde zu kühlen... und traute ihren Augen nicht. Die Wunde... sie war nicht mehr da! Gedanken rasten ihr durch den Kopf. Sie nahm das Tuch und wrang etwas von dem Wasser über Faris Lippen aus. Dann legte sie das Tuch erneut in den Krug und wandte sich wieder Rel'Nag zu. "Jabbuk..."
"Ich habe es gesehen. Tu, was Du für Richtig hältst!"
Wazag löste seinen Verband, was ihm zwar erneut Schmerzen bereitete, er aber ertrug. Sie legte ihm das Tuch auf die zerstörten Rippen...
Dieser Gang war nicht künstlich erschaffen worden, sondern er war gewachsen. Trotz seiner Natürlichkeit wirkte er geheimnisvoller und schöner, als der Stollen von vorher. Hier fehlte künstlicher Schmuck völlig, nur ab und an waren Absätze in die Felswand gearbeitet - sie luden zum rasten ein. Der Wag führte schon nach kurzer Zeit zu einer Höhle, etwa fünfzig Meter lang, zwanzig breit und zehn Meter hoch. In der Mitte war ein riesiger Stalaktit, darunter ein klarer See. Hier konnte man entweder rechts, links oder über eine kleine Brücke übder den See zur anderen Seite der Höhle gehen, wo der Gang scheinbar weiterverlief. Die Wände hier waren voller Kristalle, die sachte leuchteten. Die Reflexionen im Wasser tauchten die ganze Höhle in ein farbenfrohes Licht.
Er nickte betrachtete das Ganze und beobachtete es kurz, bevor er kehrt machte und unter der Statue zurück in den Stollen krabbelte. Hinter der Statue schnallte er den Köcher wieder um und kehrte schnellen Schrittes den Weg zurück Richtung der Kammer, wo er die anderen Zurück gelassen hatte. Leicht außer atem betrat er, dem Aelkri der dort wache stand kurz auf die Schulter klopfend, den Zugang und sah hinein. Er begutachtete was ihn dort erwartete, am meißten erfreute ihn die Tatsache das der Herr nun endlich wieder wach war. Er zog jedoch kurz den Kopf zurück. Diesmal konnte er ein Husten nicht eben unterdrücken. 'Verdammt, ausgerechnet jetzt.' schoss es ihm durch den Kopf. Sein Knie ging, es tat weh, aber er konnte so laufen. doch die stickige Luft in der Kammer brannte in dem kaputten Lungenflügel und löste den Hustenreiz aus. Er steckte erstd den Kopf zurück durch den Zugang als er wieder normal Luft bekam, was nach zwei heftigen Hustern dann der Fall war. Er seufzte krz. "Weiter unten endet der Schacht." erklärte er. "eine umgestürzte Statue blockiert einen Zugang zu einer natürlichen Höhle, jedoch mit etwas Geschick kann man darunter hindurch kriechen. in der Höhle ist ein See. mehrere Gänge gehen dort ab, sowie eine gebaute Brücke zum anderen Ufer. Ich denke es wird Zeit da Muffloch hier hinter uns zu lassen und von da aus weiter zu sehen." er blickte zu Faris. "Wie steht es um sie? besteht die Changse das auch sie wach wird?" fragte er.
EWr hielt immer noch wache am eingang. Für einen Kampf mochte er nicht fit genug sein. Aber um den Eingang verteidigen zu können, reichte es wohl aus. Der alte Drow hatte recht: In diesem Zustand würden sie es wohl kaum schaffen können. Das wichtigste war, dass der alte Schwertmeister hier herauskam. Seine Erfahrung sollte noch vielen jungen Sargtlinen helfen, und ihnen als vorbild dienen. alles andere war für Mindorl nebensächlich. Als der alte Drow zurückkam, sah er kurz rüber. Von den vorgängen bekam er nicht viel mit "Sie ist zäh..." kam als antwort. (So, heute das letzte mal für 2,5 wochen...schleifts mich einfach mit.)
Wazag hatte sehr gute Ohren. Sie hörte AlyT'Riss' Husten sehr wohl - und wog ab, wie sie den Rest der Flüssigkeit aus dem Krug einsetzen sollte. Rel'Nag ging es besser - deutlich besser sogar. Als sie die Kompresse von seinen Rippen gelöst hatte, konnte er freier Atmen. Das darüberstreichen hatte er toleriert - der Knochen war zusammengewachsen, aber so schief, wie er eben stand. Eine falsche Bewegung und das freie Knochenende würde neue Verletzungen reißen... Doch wenn der Schwertmeister vorsichtig war, würde er laufen können. Auch die Wunde an Faris' Schläfe war nicht mehr zu sehen. Jetzt musste Wazag sie nur noch wach bekommen. Die Flüssigkeit würde für einen Umschlag noch reichen - und ein Schluck war noch im Krug. Die Aelkri stand auf und benetzte das Tuch, dass sie daraufhin um den Fuß Rel'Nags schlang. Egal wie der knochen heilte, den das Pferd zertrümmert hatte - er würde so stabil sein, dass der Drow würde laufen können. Jetzt hieß es, anderes zu tun... Wazag ging mit den Resten des Kruges zu AlyT'Riss. Sie fiel in die alte Sprechweise zurück: "Etwas gefunden habe - Trink! Wird helfen..."
Rel'Nag hielt die Kompresse an seinem Bein selber fest, bis die Schmerzen nachließen. Dann fasste er Faris an der Schulter. Die Soldatin lag direkt bei ihm. "Sargtlin! Wach auf..."
Mit einem leisen Stöhnen kam Faris zu sich und hob die Hand an den schmerzenden Kopf. "Was ist passiert?" fragte sie verwirrt - bis die Erinnerung sie überfiel. Da war die Explosion, der Einsturz. Hatte sie wirklich Zwerge gesehen? Oder gaukelte ihr maroder Verstand ihr Dinge vor? Bilder der erschlagenen Aelkri waren plötzlich da. "ILHARN!" Sie setzte sich kerzengrade auf. Da war nur der hämmernde Kopfschmerz und etwas Schwindel - sonst nichts. Jetzt musste sich nur der Blick noch klären...
Rel'Nags ruhige Stimme brachte Faris schnell in die Realität zurück: "Ruhig, Dalharil. Ich bin hier." Er legte ihr die Hand auf den Arm. Als sie sich beruhigt und etwas umgesehen hatte, erklärte er ihr knapp und mit kaum hörbarer Stimme die Situation.
Wazag hatte das Geschehen von der Tür aus, bei AlyT'Riss stehend verfolgt und ihr Blick wanderte zwischen Rel'Nag und Faris hin und her. Das Verhältnis des Drow zu Faris und Zarah war Einzigartig - und noch nie hatte sie eine so deutliche Geste gesehen, oder mitbekommen, mit welcher Ruhe und Sicherheit er die Frauen zu führen wusste. Der Aelkri war nur nicht ganz klar, warum Faris ihn 'Vater' nannte. Nun ja - Menschen eben. Die waren nun mal komisch.
Der Drow lehnte ab. "Was immer ihr glaubt richten zu wollen. lässt sich nicht richten, außer wir kommen aus dieser stickigen Luft heraus." meinte er leise zu ihr und legte ihr kurz die Hand auf die Schulter bevor er sich an ihr Vorbei schob und hinein sah. Er nickte zufriden als auch Fariis erwachte. "wenn hier alle soweit wieder bei Kräften sind sollten wir dieses Loch hier hinter uns lassen." sagte er und betrachtete Rel'Nag einschäzend. "Wie steht es um Eure Kraft Herr." Er sprach wieder so ruhig wie man es bis dato non ihm kannte.
Gezielt und kräftig griff sie nach seiner Flanke und harte, braune Finger gruben sich in die Rippenmuskulatur. "Dummkopf!" knurrte sie ihn leise an, bevor sie mit einem Schubs losließ und den Rest des Gemisches in ihrem Wasserschlauch barg.
Als Antwort richtete Rel'Nag sich auf und meinte mit dunkler, ruhiger Stimme: "Es wird gehen. Ansonsten - auch wenn es unsinnig erscheint - meist ist es gut, auf Wazags Ideen zu hören..." Der Schwertmeister stand langsam auf. Es brauchte eine Weile, bis er grade stehen konnte, aber es ging ohne jede Hilfe. "Faris - steh auf." kam dann noch der knappe Befehl an die Soldatin.
Auf den Befehl kam die sofortige Reaktion - sie erhob sich, versuchte die Uniform so weit zu richten, wie es ging und begann augenblicklich ihre Ausrüstung zu sichten und zu sortieren. Der Gambeson hatte vieles abgefangen, was ihr großen Schaden hätte zufügen können - die tiefen Schnitte des Gesteins, die zum Teil glatt durch das dicke Material durchgegangen waren, zeugten davon. Ihr Wappenrock war nur noch in Fetzen - aber sie behielt ihn an. Wer wusste schon, wozu man ihn noch brauchen konnte. Soldat eben.
Mit wenigen Gesten und ohne Worte wies Rel'Nag die Aelkri wieder ihren Posten zu - einen, um Mindorl zu stützen, den anderen, um sich als Nachhut zu betätigen. Das Vorfeld überließ der Schwertmeister dem Alten, er selbst und Faris folgten an zweiter Position. Ruhig und mit ausdrucksloser Mine sah Rel'Nag AlyT'Riss an. "Wohin?"
Ob des Kneifers in die Rippe reagierte er nicht so wie WarZag es wohl erwartet hätte. "Tut mir leid Herr, aber an dem Punkt muss ich ihr wiedersprechen. Es gibt Dinge die sich nicht einfach biegen lassen." lezteres sagte er zu Warzag. seufzte er. udn murmelte ein "Leider..." und richtete sich auf "So Warzag ist dein Name, dann achte mir darauf das der Herr den Abstieg auch schafft."
Er nickte Richtung Berg ab letztlich führte er den Trupp zu der umgestürzten Statue und kauerte sich neben den Zugang durch den Man kriechen musste. "wenn ihr erlaubt werde ich auf die andere Seite vorgehen und das Seilende durchziehen. Anhand dessen kann ich Euch und Mindorl zur anderen Seite durchziehen."
"Zuviel R... WAZAG reicht", knurrte die Aelkri - er hatte zwar auf die Provokation nicht reagiert, aber sie behielt ihn genauestens im Auge. In der Beziehung hatte sie einen besonderen Sinn... und der warnte sie deutlich.
Rel'Nag war neben der etwas unsicher gehenden Faris hergelaufen, die sich immernoch den Kopf hielt. Er selbst musste sehr aufpassen, dass er sich nicht verdrehte - was sofort mit einem scharfen, warnenden Stechen quittiert wurde. Als der Alte dann von dem Seil sprach, konnte man Rel'Nag regelrecht ansehen, für wie furchtbar er diese Aktion hielt. 'Wie viel Würde muss ich noch verlieren?' dachte der Schwertmeister und resignierte. "Nimm einen der Aelkri mit - sie haben genug Kraft..." sagte er dann.
AlyT'triss sah ihm lange in die Augen und wartete darauf was er sagen würde. Die resignation in seinen Augen machte ihn jedoch stutzig so das er an ihn heran trat., sehr nahe sogar. Er flüsterte nun etwas, nahe seinem Ohr und so leise das es hoffentlich nur er hörte. "Ihr seit ein Drow Herr und derartige Blicke sollten nicht Euer denken sein. noch nicht und wenn so ein alter greis wie ich es geschafft habe derartiges zu überwinden, " er stubste ihm sachte, ohne Absicht einen Schmerz auszulösen, die Flanke an. " dann seit ihr schon lange dazu fähig." er kam noch etwas näher. "und damit meine ich nicht die Verletzung." er meinte dies erhlich, denn erhlichkeit lag in seinem Ton, der wieder sehr ruhig und besonnen war. Etwas lauter sprach er weiter. "Könnt ihr Euch an dem Seil festhalten?"
Der Blick des Schwertmeisters war stumpf. Zu nah war die Erinnerung an das, was vor nicht einmal einem Jahr geschehen war. Noch immer litt er unter den Folgen der Folterung - und seine linke Schulter war nicht mehr die selbe. Unendlich müde sah er dem Älteren in die Augen und meinte wortlos: 'Du weißt nichts von mir - ebensowenig, wie ich von Dir...' "Die Rechte wird reichen müssen", sagte er leise. "Mit links..." Rel'Nag schüttelte andeutungsweise den Kopf. Der Schwertmeister wusste nicht, dass der Alte selbst ihn verbunden hatte - und all die alten Narben und Wunden gesehen haben musste. Narben von Schwertern, Bolzen, Klauen, von Brandwunden und Folterspuren.