Verblüfft sah Rel'Nag sich um. Da war nichts mehr. "Wieso 'wandten sie sich ab'?" wiederholte er eine Textzeile des Liedes. "Wenn das, was sie gesungen hat, ein Bericht aus einer anderen zeit war, etwas wie eine Erinnerung, dann gibt es hier eine alte Stadt..." sinnierte er leise.
AlyT'riss kehrte zu Rel'Nag zurück. Er hatte sich das Schauspiel angesehen und das durchwandern der Frau bestätigte seine Meinung. "Geister." sagte er knapp und sah in die Richtung in welche die Frau verschwunden war. sie war nach Links gegangen. "ich werde mir diesen Gang dort als erstes vornehmen...mal sehen was dort ist." Er wartete nicht lange auf das OK von Rel'Nag. mitkommen konnte er sowieso nicht, sondern marschierte los, den Linken Gang nehmend. Bevor er darin verschwand nahm er noch den Abgelegten Köcher wieder auf und schnallte ihn auf den Rücken.
Der Gang war ebenso natürlich, wie der erste nach der Statue. Er war nicht künstlich verziert, sondern erstrahlte in seiner natürlichen Pracht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Feenfeuer leuchteten hier. Der Luftzug war wieder zu spüren.
Der Gang führte merklich bergab und schien kaum ein Ende nehmen zu wollen. Es gab kleinere Abzweigungen, die aber nach wenigen Metern endeten. In diesen Nischen lagen ab und an halbverottete Waffen oder Fetzen von Kleidung. Aber keinerlei Überreste von Drow oder anderern Wesen.
"Immer tiefer?" grübelte er nach "verdammt noch eins, wie tief geht das hier denn noch?" er überlegte versuchte sich anhand seiner sinne weitestgehend auf die Himmelrichtung zu fixieren in die er jetzt wohl laufen würde, bevor ihm einviel, das er doch einen Kompass hatte. Er wurde wahrlich alt, auch wenn ihm das in Punkto Heiltrank sehr willkommen gewesen war. Anhand der Kompasses und der Gefühlt zurückgelegten meter stellte er eine Ungefäre Vermutung auf wo sie sich warscheinlich befanden und dachte darüber nach was er über das Gelände oben wusste und ob er dort je eine Art Höhle oder ähnliches gesehen hatte wo dieses Labyrinth hier Enden würde.
Die Kompassnadel spielte verrückt, scheinbar waren hier diverse Ablagerungen im Gestein, oder war Magie im Spiel? Der lange Gang führte zu einem Raum, welcher mit einem Tor verschließbar gewesen war. Das Tor, sowas wie ein Fallgatter aus massivem Metall, war aufgebogen. Rußspuren deuteten auf Explosionen hin. Direkt hinter dem Gatter im Raum sah es aus, wie in einer Wachstube. Zwei Ballisten - halb verrottet - sowie mehrere Stangenwaffen waren zu sehen. Am anderen Ende des Raumes war ein zweites Fallgatter, im selben Zustand wie das erste. Darüber war ein Wehrgang, zumindest so etwas ähnliches. Hier befanden sich Spinnenornamente an den Wänden, teils herausgerissen und mutmaßlich zerstört.
Er ließ das Ganze auf sich wirken. "Eine alte Drowstadt..." er Pfiff leise. Er war also in einer Art Underdark unterwegs. 'Perfekt!' dachte er sich.
Drowstädte hatten ihre Eigenarten. sie konnten auch noch Fallen aufweisen, jedoch war das viel interessante Problem ob die Dreader im Zentrum noch dawaren oder ob sie ebenso bereits verrottet waren wie die Waffen. Herausfinden wollte er es nicht. Im Gegenteil er wollte es eher nutzen die Gegebenheiten einer Stadtbauweise dahingehend einzusetzen das er einen Aufgang fand, doch er ahnte etwas, was ihm nur sehr sehr vage in Erinnerung war. er selbst war damal snoch ein Kind gewesen und hatte das Geschehen nur halb gesehen, geschweigedenn verstanden. Aber er wusste aus erzählungen etwas mehr davon als er gesehen hatte. "nun ergibt das alles einen Sinn..." dachte er nach und durchstreifte die Größte Straße die im Grunde zu einem Ausgang der Stadt führen musste. "wie war das noch? sie haben sich abgewand obgleich Schönheit geschenkt wurde?" er strich über das alte Spinnensymbol das da halb aus der Wand gebrochen war.
Direkt hinter dem zweiten Gatter war eine breite Treppe, die zu einer Art Balkon führte. Von da aus konnte man die große Höhle, die vor einem lag, betrachten. Von der Decke hingen viele Stalagtiten und auf dem Grund der Höhle war ein Wall, mehrere große Stalagmiten, die scheinbar als Behausungen dienten. Überall leuchteten Kristalle, Feenfeuer und dergleichen. Es war unbeschreiblich schön. Überall waren Ornamente von Lloth zu sehen, Statuen und so weiter.
Alyntriss erforschte das ganze weiter. stets auf der Suche danach einen Aufgang oder gang zu finden, von wo der Luftzug her kam. Irgendwo musste es eineN ausgang geben! dessen war er sich jetzt mehr als sicher.
Auch hier wirkte alles, wie nach einem Kampf. Überall lagen Waffen herum, Statuen und Schmuck war zerstört. Aber es gab keine Leichen. Plötzlich war die Luft erfüllt von einem Klimpern, ähnlich wie helles Glockenspiel. Die Straßen füllten sich. Überall erschienen Sargtline, die ihren Gechäften nachgingen. Es herrschte reges Treiben. Sklaven waren dabei Fässer und Pakete durch die Gegend zu transportieren. Man sah Orks, Menschen, Zwerge - alle in Ketten.
Er verhielt isch ruhig. Suchte sich einen erhöten Punkt und betrachtete das ganze von dort aus. "Wieder so ein Geisterscheinung?" murmelte er. "was geht hier nur vor?"
Plötzlich kam Unruhe auf, man achtete darauf, dass die Straße freigemacht wurde. Zwei Sartline schritten voran, sie trugen prunkvolle Rüstungen und Kleidung. Dahinter trugen menschliche Sklaven eine Sänfte, auf der eine hohe Frau saß. Sie war, wenn man die Insignien deutetet eine Hohepriesterin der Lloth, eine mächtige, wenn man nach der Zahl der Schlangenköpfe an ihrer Peitsche ging. Sofort fielen die anwesenden auf die Knie und senkten Blick. Sie stand auf in ihrer Sänfte und schaute sich um. Ihr Blick war missbilligend und arrogant.
"Ruhe!" donnerte ihre Stimme. Ein Sklave, der zu spät ruhig war, wurde kurzerhand mit einerm Schwert zum schweigen gebracht. "Ab sofort gilt Alarmbereitschaft. Das hohe Konzil will die Abtrünnigen lebend. Sie sollen der großen Mutter zum Geschenk gemacht werden. Alth'afain!" Ein Krieger löste sich aus der Reihe und kniete sich direkt vor sich. "Du als Schwertmeister des ersten Hauses wirst sie zum Sieg führen!" Ihr Blick traf AlyT'riss und blieb auf ihm haften.
Sie sah ihn weiterhin an und sprach zu ihren Leuten :"Empfangt ihren Segen!" Sie begann einen Gesang anzustimmen und die Höhle füllte sich mit einer großen Macht. Ihre Präsenz war zu spüren. Einer der knieenden Drow schrie plötzlich auf und wand sich vor Schmerz. "Frevel!" donnerte ihre Stimme. Sie sprang förmlich von ihrer Sänfte und trat zu dem Drow, welcher sogleich von zwei anderen gehalten wurde. Mit einer eleganten Bewegung zog sie ihren Dolch und schnitt ihm die Kehle durch. "Große Mutter, dies soll der erste sein, der dir geopfert wird. So soll es allen Abtrünnigen gehen." Als das Blut den Felsboden traf, ging ein Raunen durch die Höhle. AlyT'riss spürte auch eine Kraft und eine Veränderung. Jugend und Stärke füllte seine Glieder für einen Moment, er fühlte sich stark und völlig gesund...