oh doch da war etwas. trockenfisch und trockenfleich in kleinen fässern. im Grunde die kleine Vorratskammer. in einer Ecke hing ein abgehangener Bock und zwei Hirsche. er hatte sie abgezogen und die Felle waren verschnürt. Darauf waren notizen. "Wilderei vom..." und die jeweiligen Daten der lezten zwei Tage.
"Na, das ist doch etwas." Sie holte etwas von dem abgehangenen Fleisch und gab es dem Hund in einer Schüssel. "Ich hoffe, Du magst das auch." Sorgsam verschloss sie die Falltür wieder und entnahm ihrer Gürteltasche ein Stück Pergament, auf dass sie notierte, wie und womit sie die einzelnen Tiere gefüttert hatte. Nicht nur, damit der Besitzer wusste, wie seine Vorräte geschwunden waren, sondern auch dass die Tiere ausreichend versorgt wurden. Sirgal sah die Treppe nach oben. War dort der zugang zum Heulager? Sie kletterte hinauf.
Neben einem kuscheligen Bett im Stroh war da das Heulager und auch der Zugang zu rluke war dort. Vom stall aus konnte man ihn nicht öffnen denn der Riegel war innen.
Sirgal sah hinaus. Inzwischen war es dunkel - keine Chance mehr durch den Wald zurückzureiten. So gut waren ihre Augen dann auch nicht. Hier war eine Schlafmöglichkeit... "Okay. Heu für Morgen und ein Bettchen für die Stute..." Sie öffnete die Luke, sah hinunter und warf dann ausreichend Heu für zwei Tage hinunter. Anschließend schloss sie die Luke wieder, kletterte hinunter und verbrachte im Stall das Heu in eine leere Box. In die andere brachte sie ihr Pferd und holte das Sattelzeug ins Haus, wo sie es neben der Tür aufstellte. Dann streckte sie sich. Konnte sie das einfach machen? Es war ein fremdes Haus und niemand hatte sie eingeladen! Sie wollte eigentlich nur die Tiere versorgen... Aber dann reif erst einmal die Natur und Sirgal sah sich nach dem Abort um.
Sirgal nutzte die Gegebenheiten und ging dann zum Haus zurück. Zum Schlafengehen war es noch zu früh... sie holte aus ihrer Satteltasche Tintenfass und eine andere Feder. Dann begann sie, den auf dem Fell liegenden Hund zu zeichnen, ein bisschen Profil von Donnerhall, ein paar Ziegen auf der Kiste im Stall und ein paar Hühner, dazwischen Teile der Landschaft. Offene Hügelkuppen, tiefen Wald... Die Zeit verging. Sie wurde müde, löschte die Kerze und verkroch sich dann nach oben in das Bett.
Die Morgendämmerung kam herrein und pünktlich wie er war kräte der große Gockel sich die Seele aus dem Leibe. Der Hund hatte sich die Nacht auf sein Lager gebettet.
unterdes im Wald, da wo ein gewisser Wilderer angebunden war, tauchte jemand neues auf. Und das war des Wilderes Changse zu entkommen. Einer seiner Leute war unruhig geworden und hatte ihn gesucht. Er schnitt ihn vom Baum und trug den Verwundeten halb verdursteten Kumpanen in ein Lager das rund 20 km weg war.
Von dem fröhlichen Hahn geweckt, streckte Sirgal sich im Heu und räkelte sich. Schmunzelnd schob sie die Decke zur Seite, richtete das Lager wieder her und kletterte nach unten, wo sie die Decke wieder vierfach zusammenlegte, um sie der Stute wieder auflegen zu können. Sie begrüßte den Hund mit einem Kopfkraulen und bereitete zuerst für ihn Futter zu. Dann ging sie hinaus in den Stall, um die Tiere zu versorgen, zu füttern und zu tränken. Ihre Stute lag in der Box und döste noch - die anderen schienen den frühen Tagesbeginn zu kennen. Sie hatte für alle ein gutes Wort und machte sich leise singend daran, Auslauf und Hof von Mist und feuchtem Futter zu reinigen. Danach wusch sie sich mit kaltem Wasser aus einem Eimer und ging dann hinein, um selbst eine Kleinigkeit zu essen. Nicht zu viel - der Besitzer würde seine Vorräte selbst brauchen. Sie machte heißes Wasser, gab ein paar frische minzblätter hinein, die sie gehackt hatte und ließ sich am Tisch nieder. Beim Essen griff sie wieder zu Feder und Tusche und begann, ein Bild zu zeichnen... Ein Drow, der auf dem Rücken lag, eine Schulter blutete, das Gesicht voller Schmerz verzerrt... Es war eines der Bilder, die sie nie vergessen konnte. Sie hatte Rel'Nag gesehen, als man ihn direkt nach der Folterung ins Haus der Heilung brachte. Sie knüllte das Pergament zusammen und warf es in die Feuerstelle. Das Pergament landete jedoch so weit an der Seite, dass es nur angesengt wurde. Das Bild blieb erhalten. Sirgal bemerkte es jedoch nicht. Sie schaute in den Becher Tee und hing den Gedanken und Bildern der letzten Tage nach. Wieder so viel Leid und Tod, Schmerz und Pein... wieder ein Schalchtfeld, diesmal direkt vor der Haustür. Sie vergoß ein paar stille Tränen um all das, was sie gesehen hatte. Die Botin stand auf und ging hinaus in den Paddock, wo sie sich auf die Umzäunung stützte und in die Weite starrte.
Eigentlich war es sehr nett hier. Ruhig, Vögelzwitschern, Bäume im Wind. Donnerhalll hatte unterdess mit ihrer Stute Spaß und scheuchte sie vor sich her, aber scheinbar wollte sie nicht svon ihm. Also beließ er es dabei einfach zu grasen.
Im haus gab es nicht wirklich viel. es war so das es gerade für einen Mann eine Woche ausreichte,abgesehen von den drei Stück Wild im Keller. Interesant in der Wohnung war nur noch das Chello, welches an der Wand hing.
Sirgal hatte keine Ahnung von Instrumenten ... nur soviel, dass sie wusste, wenn das Haus über einen längeren Zeitraum nicht gelüftet oder beheizt wurde, das das Holz Schaden von der Feuchtigkeit nehmen konnte. Sie stand Draußen und überlegte, ob sie zurückreiten sollte. Schließlich schüttelte sie den Kopf. Mehrfach am Tag zurückzureiten war schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit. Sie würde nach Gullminne zurückreiten, ein paar Dinge holen, versuchen herauszufinden, wie lange sie dort oben bleiben sollte und dann sich eine Weile hier einquartieren. "Alles andere ist Blödsinn." sagte sie und beschloß, den Plan gleich in die Tat umzusetzen.
Sie sattelte die Stute, verschloss das Haus und machte sich nach einem Gruß an die Tiere auf den Weg nach Gullminne.
Später am Nachmittag war Sirgal wieder zurück. Sie befreite die Pferde von ihren Lasten und schickte sie in den Paddock. Dann trug sie zunächst alles ins Haus und räumte die Lebensmittel in Schalen und Schränke, räumte den Sattel und das Traggeschirr weg und stellte das, was sie an Pflegemitteln mitgebracht hatte, dazu. Sie konnte die Zeit nutzen, das Leder für die feuchte Jahreshälfte vorzubereiten, es zu säubern und zu fetten. Bücher, Pergament, die kostbare schwarze Feder mit dem Silberbeschlag, Tinte und Tusche legte sie außer Reichweite des Hundes ab. Dann stellte sie die beiden Flaschen Sel Tac'Ziler Dunkelrebe, die sie für den Hausherrn mitgebracht hatte, in den Schrank.
Wieder war es erst einmal an der Zeit, sich um die Tiere zu kümmern. Da es trocken war, nutzte sie die Zeit, den Paddock noch einmal zu säubern und den Mist zu sammeln - danach zu füttern. Die fleißigen Hühner hatten ein paar Eier beschert, die sie durch Zufall fand. Sie belohnte sie mit frischen Kräutern.
Für den hund hatte die Botin dem metzger ein paar getrocknete Schweineohren und gerollte Schweinehaut als Kauknochen mitgebracht. Sie gab ihm eines der Ohren. "Hier... ich bin zwar nicht dein Herr, aber Du wirst eine Weile mit mir auskommen müssen."
Dann ging sie noch einmal auf Erkundungstour und verschaffte sich einen wesentlich genaueren Überblick von Haus, Hof und Umgebung. Nach ihrem Streifzug holte sie sich von Drinnen ein Fell und setzte sie sich mit dem Sel Tac'Ziler Buch auf den Knien draußen auf die alte Bank vor der Hütte. Dort begann sie, Haus und eine kleine Karte zu zeichnen...
[naja nur das N das ist zuviel *grins*. mensch Elke, man sieht das der Char dir Spaßß macht *hihi*]
Der Eierklau war nicht ganz ungefährlich. Es wurde recht schnell klar warum die Hühner hier oben so unbeschwert waren, denn der Hahn verstand sein Handwerk. Sirgal brauchte einen Besen um den Angriffslustigen Gockel vom Leibe zu halten als sie nach den Eiern griff.
Der Hund, auf dessen Halsband Targo stand, knackte mit freuden die Scweineohren. Donnerhall erwies sich als recht umgängliches tier das an Feine Hilfen gewöhnt war.
[Das N habe ich Deiner Aussprache und einem der Anfangsposts entnommen... Oh ja. Eine Zeichnung dazu gibts inzwischen auch und einen Teil der Lebensgeschichte... aber das muß Sirgal sich erst noch "erarbeiten".]
Irgendwann legte sie die Feder zur Seite und seufzte. Sie sah zu den Pferden hinüber. "Nicht, dass ich dem Großen auch noch Bewegung verschaffen muss..." sagte sie leise zu dem kauenden Targo. "Der ist mir ein bisschen zu massig." Sie griff nach unten und kraulte den Hund. "Sag mal - wie groß ist Dein Herr, bei dem Riesen?"
Targo ließ sich gerne kraulen. er war zwar kein Hüpscher hund, grau zottelig und hager aber er war ansich ein ganz friedlicher und mehr gemütlicher Kerl.