"Wir fühlen uns geehrt, Euch kennen zu lernen!" Die Worte verbargen eine gewisse Abneigung. Der Priester hatte wohl einige Erfahrung in Diplomatie. "Nun wir wollen der Herrin nicht mehr Zeit stehlen als wirklich nötig. Wo können wir und unterhalten?"
Ry'Kahs graue Augen zogen sich ein wenig zusammen. Die Abneigung dieser Männer war mehr als deutlich, auch wenn sie sich bemühten. "Wenn ihr vorgehen mögt - dort hinüber." Sie wies ihnen den Weg ins Arbeitszimmer. Die Gardisten neben der Tür standen stramm.
Im Kamin brannte ein wärmendes Feuer, dass sanftes Licht in den Raum warf. Zwei Kerzenleuchter auf dem Sims verbreiteten ebenfalls Licht. Ein einladendes Sofa lud zum verweilen ein und auf einem kleinen Tisch stand eine Karaffe und ein paar Gläser.
"Qualla - wenn die Herren Platz zu nehmen wünschen?" Ry'Kah selbst trat zu dem großen Schreibtisch aus poliertem Holz, der an einer Seitenwand stand und den Blick auf die Tür freigab. Eine kunstvoll gearbeitete Spinne aus Silber mit Diamantenbesetztem Leib ruhte dort auf einem dunklen Samtkissen - ansonsten war der Raum neutral gehalten. Eine Wand, neben der Tür war voller Bücher und Pergamente, außerdem lagen an vielen Stellen die unterschiedlichsten Edelsteine.
"Ihr wolltet mir von einem Soldaten berichten?" forderte Ry'Kah dann zum Sprechen auf. und bot mit einer Geste an, sich an dem Wein zu bedienen.
"Habt Dank." sagte der Priester mit einen Nicken. Die zwei Männer nahmen Platz, rührten aber den angebotenen Wein nicht an.
"Nun vielleicht erst einmal zu uns. Wir sind eine Abordnung des Ordens des Schwarzen Drachen und reisen mittels Protalen in andere Welten. Das letzte mal verschlug es uns in eine Dämonenebene, wohl sehr nah an den Mittelwelten. Sonst wären wir nicht dort hingezogen worden. Dort trafen wir auch eine Soldatin aus eurem Land. Sie selbst hat es wohl durch ein Protal hier in der Nähe in diese Welt geschafft. In dieser Welt herrschte das reine Choas. Die Dämonen versuchten unsere und andere Leute mit hilfe eines Steins zu verwandeln. Sie nannten es mutieren."
Er blickte nachdenklich, fasst sich wieder uns sprach weiter. "Durch verschiedene Ereignisse könnten wir ein Protal öffen und gelangten nach Runfeld. Ich glaube so heißt die Ansiedlung. Wir brachten noch mehr "Wanderer" mit. Einige dürften wohl auch schon hier sein. Einer der Reisenden nahm das Amulet der Soldatin ansich. Ich weiß, das es sich dabei um einen gewissen Beorn handelt. Ich hoffe, er bestättigt unsere Aussage."
Ry'Kah wäre - so es denn bei ihrer dunklen Haut sichbar sein könnte - blass geworden, als der Mann sprach. "Beorn Erikson?" fragte sie leiser... "Und wisst ihr den namen der Soldatin?" Sie ahnte es bereits.
"Nun leider kann ich ihn euch nicht sagen. Ich habe ein schlechts Namensgedächtnis. Sie hatte dunkelblonde Haare, und etwa meine Größe. Wenn Euch das weiter hilft."
Nach einer kurzen Pause. "Wir würden gerne in der Stadt kurz ausruhen und dann in den nächsten Tagen weiter reisen. Wir werden uns bei einem der örtlichen Wirte einmieten."
Er überlegte kurz. "Wenn ich es sagen darf, aber vor der Stadt habt ihr ein Problem mit der Wyldnis. Ihr solltet sehn das es sich nicht ausbreitet und die Stadt verschlingt." Er meinte damit das chaotische Wachstum der Pflanzen und des Sumpfes vor der Stadt.
Ein schnelles Lächeln huschte über Ry'Kahs Züge. "Der Sumpf wird sich nicht über die Grenze der niedrigen Mauer hinaus ausbreiten. Aber ich werde zur Sicherheit einen Bannkreis ziehen lassen." Sie machte eine Pause. "Für Eure Unterkunft wird im Haus der Gäste gut gesorgt sein. Es ist ein neutraler und gut geschützter Ort. Ich lasse Zimmer für Euch richten." Sir reif einen der Gardisten herein und wies ihn an, alles für die Gäste vorbereiten zu lassen. Dann meinte Ry'Kah noch: "Die Soldatin - hellere Strähnen im dunklen Haar? Wappenrock Gullminnes, einfaches Schwert, eine Narbe am linken Handgelenk? Dann könnte es die vor Monaten verschollene Liliana sein. In der Dämonensphäre sagt ihr? Lebt sie noch?"
"Nein, leider könnten meine heilenden KRäfte nichts mehr für sie tun. Ihr Körper war zu schwer verletzt und sie war schon zu sehr mit diesen Mutationen behaftet. Es tut mir leid für eure Soldatin, aber auch wir mußten dort Verluste hin nehmen."
Er schaute zum Ordenskrieger, der nur kurz nickte.
"Wir werden das Angebot annehmen. Wir werden uns nach euren Gesetzen richten. Aber jeder Angriff auf unsere Gruppe werden wir vergelten. Ich sehe aber bis jetzt keine Probleme."
"Seid willkommen in Sel Tac'Zil. Und seid bedankt für Eure Meldung und den Versuch, zu helfen. Ihr spracht von Mutationen? In wie fern? Was ist mit ihr passiert?"
"Offensichtlich war die hälfte ihres Gesichtes schon vom Chaos befallen und begann sie ebenfalls in einen solchen Dämon zu verwandeln. Sie hatte auch eine schwere Pfeilwunde, an der sie, nach meiner Meinung, schon hätte sterben müssen. Ich denke die Sphäre dieser Welt wollte sie aber nicht sterben lassen."
Er schluckte kurz.
"Ihr hört, dort gab es nichts erstrebenswertes. Reist ihr öfter mit Portalen? Oder besser gesagt seit wann und welche Art von Protalen nutzt ihr?"
Ry'Kahs Züge veränderten sich ein wenig - etwas von wildem Zorn blitzte kurz in ihren Augen auf. Doch sie sagte: "Bel'la dos, jabbuk." Dann erklärte sie, auf seine Frage eingehend: "Bei einem UNwetter vor fast einem Jahr wurde am Koppenstein ein Portal freigelegt, dessen Bedienmechanismus von uns erst untersucht werden musste. Man kann verschiedene Symbole in Kombinationen einsetzten, um unterschiedliche Ziele zu erreichen. Das Portal scheint zu unterschiedlichen Orten in der bekannten und nicht bekannten Welt zu führen - aber zeitliche Verschiebungen gibt es nicht. Inwiefern fragt ihr nach der Art des Portals? Kennt ihr verschiedene?"
"Wir kennen eben diese beschriebene Art von Protalen, wenn wir auch dies nicht nutzen. Wir benutzen die uns gegebene Kraft und öffen damit Protale. In unserer Heimatstadt gibt es einen speziellen Raum in dem Protale geöffent werden."
Ein Blick zum Ordenskrieger.
"Ihr sagtet, ihr habt das Protal untersucht. Das heißt wohl auch das ihr Leute druchgeschckt habt? Oder wie kam eure Soldatin in diese nahe Chaoseben?"
Kall`Tesh sah Mantian an nickte nur und sprach dann:" Es ist uns eine Ehre das ihr uns in eurer Stadt verweilen lasst." Die Stimme des Lords klang kühl.