RE: Das Haus von Yaru I - 49

Mit der Gabel das Ei aufzuspießen war nicht unbedingt einfach und bevor sie sich die Mühe machte, patschte sie mit dem Finger an den Rand in das Gelbe und schleckte das ab. Sie hob die Augenbrauen, als sie merkte, dass die anderen sie des öfteren ansahen.
Yska schnaubte in deren Richtung.

Yska schob den Teller weg, legte die Gabel auf den Tisch und war damit auch fertig. Dann kratzte sie sich erstmal am Ohr und danach am Bauch, wo sie immer noch bandagiert war.

Sie knurrte leise. "Du lachst. Warum soll ich mit dem Spieß fressen?"

Sie legte den Kopf schief und grollte. Sie dachte nach und legte sich die Worte zurecht, es dauerte eben etwas.
"Benimmregeln? Heißt das kleine Tier in Grünzeug und widerlich riechendes Wasser?"

Yska missfiel es, dass man über sie lachte. Auch Yaru sollte das nicht tun. Sie grollte und knurrte drohend. "Ich mag kein Gras oder ... Schafe fressen das, Kühe. Ich nicht." Ihr war das völlig ernst.

Yska sah sie fragend an. "Hmmm... Huhn beißt man zuerst den Kopf ab und reißt die Federn aus," sagte sie mit einer Spur von Stolz. Sie wollte zeigen, dass sie auch wusste, wie man ein Huhn verputzte. Sie nahm die Gabel und piekste wieder in das Ei. "Ei schlürfst du aus der Schale oder du leckst es auf, das hier ist Blödsinn. Wozu brauchst du Spieß, wenn du Hand hast?"

Jetzt verstand Yska nichts mehr. "Du bist kompliziert, Yaru," stellte sie fest. Sie kratzte sich wieder am Bauch, denn das Heilen juckte wie blöde. "Saubermachen ist gut, aber nicht mit dem Stinkezeug. Da riecht man einen schon 100 Schritt gegen den Wind und Futter rennt dann weg." Willkommen in Yskas Welt.

"Ich rieche nicht wie Iltis!" protestierte Yska und verzog das Gesicht.