Ry'kah kann in Khaleks Augen regelrecht den Denkprozess beobachten
"Sorgt euch nicht, malla Jabress, mein Arbeitszimmer ist mit starken Schutzzaubern. Auf meinen Wunsch hin kommt niemand rein, niemand kann magisch reisenen doer irgendwie etwas hören."
Khalek schließt die Augen, murmelt etwas udn daraufhin erstrahlt ein rotes Licht im Raum, nicht sonderlich hell. Mehrere Schlösser rasten ein, ein Rolladen schließt sich vor dem Fenster udn rote arkane Insignien erleuchten an den Wänden. Kaum eine Stelle ist zu finden, die nicht durch ein symbol besetzt ist. Dieses leuchten spendet aber auf jeden Fall genug Licht, sodass keines von außen nötig ist.
"Fangt an...ich vertraue euch."
Und dann murmelt er kaum hörbar noch:
"Überlebe ich nicht, kommt ihr hier nie wieder lebendig raus."
"Dummkopf..." schüttelte Ry'Kah den Kopf. "Wenn ich gewollt hätte, wärst Du längst tot!" Sie sah Tha'Risha an. "Mit dem Segen der Göttin werde ich ein Siegel auf die Mutation setzen, damit sie nicht weiter fortschreitet. Dalninil, ich brauche Dich, um meinen Körper zu überwachen. Es kann sein, dass das hier meine Grenzen sehr biegen muss..." Sie schluckte. Verstand Tha'Risha, was sie hier wagen musste? Immerhin war es auch ihr Verschulden, dass es zu diesem 'Problem' gekommen war. "Ich muss die freien Enden zu einem Netz zusammenbringen, damit es sich nicht weiter ausweiten kann. Das kann sehr lange dauern. Versuch, mich nicht zu stören. Erst, wenn mein Körper zu versagen droht, lösch die Rune der Feder aus. Damit kannst Du den Prozess unterbrechen. Aber es wird Konsequenzen haben. Nicht nur für mich."
"Nur durch meine Paranoia konnte ich lange genug überleben, meine Macht ansammeln und mein Potenzial ausbauen. Dank meiner paranoia habe ich Dinge und Situationen erlebt und gesehen, sie selbst ein so genannter Großmeistermagier in seiner verschendeten Lebenszeit nicht erblicken durfte. Ich habe die dunkelsten Riten erlernt und überlebt, weil ich paranoid genug bin, mich zu schützen. Dieser Raum hier ist meine letzte Zuflucht, meine Bastion, sollte das Eis durchbrechen oder das Volk zu seiner ehemaligen barbarischen Zeit zuürckkehren. Glaubt mir eines ihr, die mich Dummkopf nennt: Würde ich euch nicht vertrauen, wäret ihr längst tot!"
Ein leichtes charmantes Lächeln huscht über Khaleks Gesicht.
"Danke" flüstert er noch leise, bevor er seine Augen evrschließt udn wartet.
Tha'Risha hob die Augen, als Ry'Kah und Khalek dieses Wer-hat-den-Längsten-Spiel spielten. Sie rollte mit den Augen. "Dafür würde ich ihm jetzt ein paar Hörnchen wachsen lassen," grinste Tha'Risha, die wirklich gerade Yarus Kommentare im Ohr hatte. Außerdem machte sie diese aufgeladene Luft fast wahnsinnig - sehnsüchtig wäre wohl das passendere Wort. Die Gier stand ihr in den Augen.
Khalek lässt sich sinnbildlich fallen. Er bezeugt damit, dass er Ry'kah vertraut bzw nach seiner Sich vertrauen muss. Er hört die Drow etwas in De'sineth rezitieren, lässt sich aber nicht davon negativ beeindrucken. Er versucht sich so zu konzentrieren wie bei seinen täglichen Meditationen. Er geht tief in sich udn öffnet sein inneres Auge. Nach kurzer Zeit sieht er, was in seinem Körper passiert. Er sieht die mutierende, zerstörende und erschaffende Arbeit des Warpsteins. Er sieht, wie sich sein Körper von Innen wie Außen verwandelt. Dann richtet er seine Sicht auf seinen Geisteszustand und seine Seele. Dem Wahnsinn ist er noch nicht angefallen, aber viel hätte nicht mehr gefehlt. Viele Stunden der Meditation und der Ruhe werden erforderlich sein, um wieder zu seiner früheren geistigen Stärke zurückzukehren. Aber mit seiner Seele stimmt etwas nicht. Bis jetzt hatte seine Aura zwar eine graue Farbe mit schwarzen Adern, aber nun scheinen sich diese Adern auszuweiten und das Grau langsam zu verschlingen. Dann sieht sich Khalek die schwarzen Adern genauer an. Er geht noch tiefer in sich und dann kann er es erkennen: Diese Adern, die vorher einem ruhigen Fluß aus schwarzem Wasser glichen, haben sich in einen zähen und lebendigen Fluß von tausenden wenn nicht gar millionen kleiner schwarzer Spinnen verwandelt, die sich in alle Richtungen hin ausbreiten. Ein Schreck durchfährt ihn, der ihm seine Konzentration nimmt und ihn wieder auf diese Ebene seines Seins zurückwirft. Ein weiterer Versuch in sich zu blicken misslingt ihm jedoch. Sodann versucht er nur noch in einen meditativen Zustand zu versinken, um es Ry'kah einfacher zu machen und ihr einen Teil seiner Energie zu übertragen.
Ry'Kah wartete nicht lange und nahm den Kontakt zu Khalek auf. Der Magus lag regelrecht in ihren Schoß gebettet, als sie ihm eine Hand auf die Stirn, die andere auf das Herz legte. Die Geste wäre nicht notwendig gewesen, da Ry'Kah durch den Körperkontakt nah genug war, aber es erleichterte ihr das arbeiten. Als sie sich in Khaleks Körper sinken ließ, brauchte sie einen Moment, um sich zu orientieren. "Qualla, Ilhar - dos dalharil larar dosst..." sprach sie tonlos und rief sich das chaotische Gefüge der Energien des Tempels der großen Mutter ins Gedächtnis. Dann begann sie ihre schwierige Arbeit. Ry'Kah sichte nach den Fäden und farbigen Linien, die die chaotischen Energien mit sich brachten, und die jedem Warpstone inne wohnten. Das Aufgleißen der wie irre schillernden Wellen und fluktuierenden Linien blendete sie einen Moment, als sie ihrer gewahr wurde, dann aber ergab alles einen Sinn. Die Hohepriesterin fragte sich noch einen Augenblick lang, ob das, was sie hier tat, im Sinne der großen Mutter war - dann endete jedes Denken und sie machte sich zum Teil der Energien. Eine Weile trieb sie mit ihnen dahin und fand so den Ursprung, die Richtung im Strom - und begann, sich langsam zu einem festen Punkt zu machen, um dem Strömen einhalt zu gebieten. Als Ry'Kah begann, ein fester Punkt zu werden, und mit den Energien zu arbeiten, wurde Kahleks Geist ein Einblick in das Gewährt, was die Priesterin tat. Es war ein Bild, als würde sie in einem dicken Strahl gerichteten Wassers stehen, gegen das sie sich stemmte, und dass sie eindämmen musste - einzig mit ihrer Energie und ihrem Körper. Immer wieder schossen armdicke Strahlen an ihr vorbei und drängten sie zur Seite. Eigentlich dürfte sie viel zu leicht sein, um gegen die Masse bestehen zu können... Aber dann änderte sich das Bild und es wurde klar, was sie hielt. Da war ein dunkler, mächtiger Schatten hinter ihr, dessen acht Beine sich kraftvoll gegen die Energien stemmten. Ein silbriger Faden verband die Priesterin mit der Spinne. Er hielt sie, nährte sie und schützte sie zugleich. Als sich das Bewußtsein Khaleks der Spinne zuwandte, ruckte der Kopf des Tieres herum und die sechs Augen fingen seinen Blick ein. Eine Stimme dröhnte in seinem Kopf auf: "Ich will hoffen, du weißt zu schätzen, was sie tut!" Die mächtigen Kiefer knackten und der Blick der Augen war alles durchdringend, dass Kahlek ausmachte. Ry'Kah wob dort, wo der Strom der Mutation geringer wurde, ein feines Netz aus silbrigem Faden, dass sie immer dichter und feiner machte... immer weniger der Massen von Energien konnten so durchdringen. Schließlich waren es nur noch einzelne wabernde Energiefasern, die wie Schläuche unter Druck hin und her sprangen und sich wie giftige Schlangen wanden. Ry'Kah musste aufpassen. Wurde sie unbedacht von einem der losen Enden berührt, trug sie schwere Verbrennungen davon... Es passierte mehrfach und jedesmal brauchte sie etwas länger, um sich davon zu erholen. Sie fing die Fasern einzeln ein und verband sie miteinander, verband sie auch mit dem Netz, dass die Energien hielt und verstärkte es so. Im Außen entwickelte sich mit dem Verdichten des Netzes ein ebensolcher roter, fleckig fluktuierender Übergang von tief schwarzer zu rosig-menschlicher Haut, wie auch Ry'Kah selbst in am Übergang zu der mutierten Hand trug. Die Hohepriesterin sortierte die Stränge, ordnete sie, verdichtete sie und integrierte sie völlig in das starke Netz der Spinne. Schließlich erschuf sie ein Kristall und setzte es in die Mitte des Netzes, verband Netz und Energien mit ihm. Ein Schillern des Regenbogens leuchtete auf - und die Arbeit war getan.
Im Außen vergingen mehr als zwei Stunden, in denen Ry'Kah mit den wilden Energien in Khaleks Körper kämpfte. Als die freien Enden der Fasern sie immer mal wieder trafen, bäumte sich ihr Körper im Außen auf - einmal stöhnte sie laut vor Schmerz. Sie litt unter dem, was sie tat. Die Energien, die sie ertrug und durch ihren Körper leitete, waren immens und sengten sie wie Stromschläge. Mehr als einmal begehrte ihr Herz auf, stolperte. Aber jedesmal fing es sich und trug die Last weiter. Als sie die Arbeit beendet hatte, löste Ry'Kah sich mit einem Streicheln über Khaleks geschundene Seele von ihm und verabschiedete sich so aus seinem Körper. Der sanfte Druck, den ihre Gegenwart erzeugt hatte, verschwand - und auch das Wispern in seinem Geist, dass ihre Gegenwart gewesen war. Stille kehrte ein.
Ry'Kah sackte in sich zusammen und stützte sich völlig entkräftet und schwer atmend seitlich auf dem Boden ab. Sie hatte sich zur Seite kippen lassen und lag fast, das Gewicht auf den Unterarmen ruhend. Sie zitterte von der Anstrengung, war aber wach. Es war besser gelungen und sie war weniger verletzt, als sie vermutet hatte.
Tha'Risha hatte sich das ganze angesehen und musste sich mehrfach davon abhalten, einzugreifen. War dieser Mensch es wirklich wert, dass die Ilharess des Hauses das durchmachen musste? Sie schnaubte abfällig. Sie verstand es auch nicht, wieso Ry'Kah so kategorisch ihre Hilfe bei einem derartigen Ritual ablehnte. Aber bitte, dann eben nicht! Die Halbdrow war versessen auf diese Kraft und das wusste Ry'Kah. Nichtsdestotrotz... Tha'Risha wischte den Kreis weg, ebenso ein Teil der Runen und nahm ihm so die Kraft. Sie kannte das Ritual und wusste, dass es vorbei war. Sie reichte Ry'Kah die Hand. "Komm hoch und sammel deine Kraft."
Tha'Risha hob seinen Oberkörper an, so dass sie ihr Bein rausbekam. Dann legte sie ihn achtlos ein Stück weiter wieder ab und reichte Ry'Kah erneut die Hand.
Ry'Kahs Hand war eiskalt, als sie die von Tha'Risha annahm. Die Hohepriesterin ließ sich aufhelfen und nahm auf dem Sofa platz, wo sie zuvor schon gesessen hatte. Sie zog den mantel an sich heran und wickelte sich hinein. Sie fror erbärmlich - eine Folge der verbrauchten Energien. "Dalninil, warum bist Du mir böse?"
Khalek wacht langsam wieder auf. Wie aus einem tiefen und doch anstrengenden Schlaf erwacht, fühlt er sich. Er öffnet seine Augen und nimmt seine Umgebung wahr. Er wird von einer Decke gewärmt, während er immer noch auf dme Boden liegt. Jetzt kann er die beiden Drow erkennen, die anscheinend sein Erwachen erwarten. Er versucht langsma aufzustehen, was ihm nu rmit Müh' udn Not gelingt. Er stützt sich auf seinem Schreibtsich auf und lässt sich in den Sessel fallen. Dann hebt er seinen linken Arm udn begutachtet ihn. Er ist so schwarz wie der tiefste Abgrund des Abyss. Dann wendet er seinen Blick den beiden Drow zu.