"Es mag sein, das sie nützlich sind. Es mag sein, das wir den gleichen Rang haben. Aber es sind Rivvin und unser nicht ebenbürtig. Ich erkenne ihren Rang an, aber nicht ihre Abstammung."
Mit diesen Worten verliß er das Zimmer und ging zu seinem persönlichen Raum.
Immer noch etwas belustigt grinste er. Dieser Aun'Nar teilte genau seine Meinung. Aber er fing sich wieder, und wandte sich den Dokumenten und Karten zu. Viel war nicht mehr vorzubereiten.
Faris Blick war abschätzend und kalt. Plötzlicher Hass glomm kurz in ihr auf. Mehr als Kanonenfutter war sie in Augen der Beiden nicht? Wieder einmal ging ihre Impulsivität mit ihr durch und eine kraftvolle Handbewegung säuberte die Tischplatte von den ehemals ordentlich sortierten Dokumenten. "Ula - fridj ussta draa theral. Inbal jivvin!*" Wütend verließ sie den Raum und trat ohne Rücksicht auf die sorgfältig erstellten Dokumente, die sich auf dem Boden verteilt hatten. Sollte er sich doch zusammensuchen, was er brauchte.
Seine Meinung zu Menschen sollte eigentlich bekannt sein. Genauso bekannt sollte eigentlich sein, dass er seine Leute nicht einfach verheizte. Aufgrund des Temperamentausbruches rief er der Sargtlin hinterher "Sargtlin! Doer rath. Nin!."* Währenddessen räumte er die Dokumente wieder zusammen. Er würde nicht schreien, er würde nicht brüllen oder toben. Nur einige Dinge klar stellen.
Die Dokumente hatte er endlich wieder zusammen. Und da Faris eben nicht zurückkam, musste er eben raus. Die Pläne und Dossiers unter dem Arm verliess er den Gemeinschaftsraum. im flur sah er Faris den Gang runter eilen. "Sargtlin Faris...stehen bleiben. Jetzt. Und ich wiederhole mich nicht gerne." Warum musste man es ihm auch so kompliziert machen?
"Vergiss es! Ich bin doch nicht zu Deiner Unterhaltung da!" Sie knallte die Tür so fest hinter sich zu, dass das Glas in den Rahmen klirrte. Wutschnaubend gelangte sie auf die Straße.
Babysitter für eine beleidigte Leberwurst würde er nicht spielen. Deshalb brachte er die Dokumente in sein Zimmer, ging in den Gemeinschaftsraum und wartete. Wie gesagt: Er konnte ja nichts dafür, wenn der riviin ihn nicht so gut kannte. Irgendwann musste sie ja zurückkommen.
Sie fauchte Draußen ein paar Glennen an, die ihr nicht schnell genug aus dem Weg waren - riß ihr Schwert aus der Scheide und stürmte hinauf zur Heeresschule.
"Ich verstehe...bella'dos." Dann dachte er nach. "Lassen wir sie sich abreagieren...und Glenn: Wagt es nie wieder in meiner Gegenwart so abfällig über Vorgesetzte zu reden." Seine Augen blitzten für einen Moment auf.
Jhan'afay betrat die Heeresunterkünfte. Sie selbst wohnte, wie auch der Rest der Selvetarm-Garde in einem Nebengebäude des Anwesens Ry'Kahs. Sie sah sich um und strich sich die lange weiße Strähne hinter das Ohr. "Ich suche die Sargtlin Faris!" rief sie. Wozu sollte sie denn suchen gehen?
Jhan'afay wollte erneut nachfragen, da durchfuhr sie brennender Schmerz. "Was bei..." Sie krümmte sich und hatte das Gefühl von hunderten von Nadelstichen in ihrem Körper.
Eiligst verließ sie das Gebäude und rannte zurück zu Ry'Kahs Haus.