RE: Das Haus von Khalek Schattenherz - 22

Jakob machte große Augen udn verneigte sich vor Ry'kah.

"Bitte, trettet ein, malla Jabress. Bitte verzeiht mein Verhalten, aber ich ahbe strikte Anweisungen erhalten und ich habe euch nicht direkt erkannt. Bitte verzeiht mir, Herrin."

Er bat mit seiner Gestik Ry'kah ins Haus hinein. Dabei guckte er panisch nach draußen.

"Bitte tretet ein. Ich werde euch das erzählen, was ich weiß. Aber nicht hier, Herrin, nicht hier."

Im Haus an sich war es ziemlich kalt. Kaum ein Unterschied zwischen drinnen und draußen. Jakob brachte Ry'kah in die Küche. Der Herd war an und strahlte eine angenehme Wärme aus. Savrina, die eine Suppe kochte, bemerkte Ry'kah udn verneigte sich höflich und nervös vor ihr. Jakob holte derzeit einen Lehnsessel aus einem der anderen Räume in die Küche udn bot ihn Ry'kah an. Die Situation war beiden mehr als sichtlich peonlich.

"Bitte verzeiht Herrin, hass ich euch in die Küche bringen muss, aber ich möchte euh die Kälte der anderen Räume nicht antun. Darf ich euch einen Tee bringen?"

Jakob und Sabrina bereiteten in aller Hektik aber äußerst sorgfältigt den Tee für Ry'kah zu. Voller Liebe und Hingabe wurde der vollendete Tee nach anreanischer Mischung (Khaleks Lieblingstee) präsentiert.

Während Sabrina sich mit gesenktem Blick an den Herd stellte, versuchte jakob anch bestem Wissen und Gewissen die Fragen von Ry'kah zu beantworten:

"Meister Schattenherz war äußerst knapp ins einen Aussagen, malla Jabress. Er erzählte mir nur, dass er in einen gefährlichen Krieg nach Pandor reisen und dass, falls er nicht umkommen würde in der Schalcht, er danach direkt seinen Urlaub in Anrea antreten würde. Auf eine Art 'Ork-Treibjagd', wie Meister Schattenherz es nannte."

Jakob machte eine kurze Pause und schaute verzweifelt nach Sabrina.

"Uns wurde aufgetragen, dass Anwesen zu verwalten während seiner Abwesenheit. Meister Valerian und Aureos sind dann direkten Weges mit Syrion, einem Gefolgsmann von Meister Schattenherz, nach Anrea gereist, um dort Meister Schattenherz zu treffen."

Jakob machte eine dramatische Pause, um Luft zu holen und seine nächsten Gedanken zu sortieren.

"Aber ich kann euch beruhigen, malla Jabress, Meister Schattenherz geht es den Umständen entsprechend gut und Meister Valerian sowie Aureos und Syrion befinden sich auf dem Heimweg. Meister Schattenherz hat uns in einem Brief geschrieben, dass er noch jemanden besuchen geht und deswegen einen Umweg über..."

Jakob dachte angestrengt nach udn suchte den Blick von Sabrina, die seinen Kommentar vervollständigte.

"... Amrun, Ilindith und Rashaban."

Diese Worte klangen fast wie einstudiert - wohl ein Zeichen davon, wie sehr sich die beiden um ihren Herrn Sorgen machten. Jakob nickte.

"Genau!"

Jakob und Sabrina tauschten sich die Blicke aus.

"Ja, malla Jabress, das dachten wir uns auch, aber Meister Valerian vertrat die Meinung, auf diesem Wege Kosten zu sparen. Und da Meister Khalek Meister Valerian bald ad..."

Sabrina nahm ein Küchentuch und schlug damit gegen Jakobs Hinterkopf und suchte strafend seinen Blick.

Äußerst kleinlaut antwortete Jakob auf Ry'kahs Anweisung:

"Meister Schattenherz möchte Meister Valieran adoptieren. Er hat ihn anscheinend während ihres Urlaubs gefragt und Meister Valerian hat dem wohl zugestimmt. Meister Schattenherz fühlt sich sehr oft alleine. Familie bedeutet ihm alles. Er würde es natürlich nie zugeben, aber wir beide sehen es - wir fühlen es. Und Meister Schattenherz wünscht sich nunmal einen erben. Warum er selber keinen zeugt, wissen wir auch nicht, aber wir fragen natürlich auch nicht. Er scheint sich durch die Adoption von Meister Valerian und Herrin Selissa eine Familie zu bauen - jetzt, wo seine Tochter, Herrin Naestra, heiraten wird."

Dieses Thema schien beiden äußerst peinlich zu sein.

Beide schüttelten den Kopf.

"Das wissen wir auch nicht, Herrin. Meister Schattenherz teilte es uns auch nur kurz mit. Wir wissen nur ihren Namen und dass Meister Schattenherz sie zur Jahreswende adoptieren möchte."

Beide schüttelten den Kopf.

"Das wissen wir nicht, malla Jabress, aber angekündigt hat er sie wohl nicht."

Etwas zögerlich erkannten beide die Geste.

"Natürlich, Herrin!"

und eilten hektisch, neuen Tee zu holen. Dieses Mal vergaß Sabrina auch nicht, dass Teegebäck dazu zu stellen.