Bis zum Ende des Satzes kam Khalek kaum noch, als Valerian hysterisch die Treppen heraufdonnerte um sich Tische und Flaschen wüst unter die Arme zu schaufeln...
Kurz darauf rumpelte ein lebender Haufen aus Möbelstücken, Glaskaraffen und Kammerdiener wieder die Treppe herunter. Stets die große Ratte im Augen behaltend platzierte er mäßig geschickt die Utensilien an und um den Tisch, um schleunigst wieder Anstalten zu machen, sich nach oben zu entfernen...
"Ich.. äh.. bin unterwegs, Meister! Sie wollte zum Hause der Jallil Yaru- ich werde.. mich natürlich sofort selbst darum kümmer zu eurer vollsten Zufriedenheit, Meister!"
Mit einer halben Verbeugung drehte er sich bereits wieder weg und stürmte hinauf mit einem Zwischenstopp in seinem Zimmer...
Valerian war erfolgreich und Tha'Risha kam endlich, wenn auch mehr als viel zu spät am Haus von Khalek an. 'Uh, das gibt ein Donnerwetter,' dachte sie und klopfte.
Khalek saß in seinem Sessel im Weinkeller und schwenkte einen guten Tropfen Rotwein in seinem Kelch, als Valerian in den Keller hinunterbrüllte. Das Geschrei hallte in den Katakomben des Kellers wieder und tat sowohl Khalek als auch Snikkit in den Ohren weh. Er schloss genervt die Augen.
Tha'Risha zuckte zusammen ob Valerians Ruf und widerstand wieder einmal dem Drang ihn irgendwo gegen zu werfen. Sie vernahm die Antwort von unten und drängte sich an Valerian mit den Worten :"Danke, habs gehört." vorbei. Unten war sie recht schnell bei Khalek und sah ihn offen an. "An'kin," nickte sie und musterte den Skaven.
"Schön, dass du es doch noch geschafft hast. Du darfst mir nachher gerne berichten, warum du mich und unseren Gast hast warten lassen. Weißt du, um was es sich bei unserem gast handelt?"
Snikkit sah die Halbdrow die Treppe runterkommen. Er flechte leicht die Zähne. Schon früh hatte man ihn vor den Drow gewarnt. Er fragte sich, warum dieser Mensch auf diese Halbdrow gewartet hat. Er ging vorsichtshalber einen Schritt zurück.
"Da gibts nichts zu berichten, ich hatte bei Yaru zu tun!" sagte Tha'Risha und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ja, sicher weiß ich das, ein Skaven. Mir sind Exemplare dieser Gattung bereits in Khazul'Mar begegnet, und auch ein ehemaliger Bürger dieses Reiches, ein Druchii, hielt sich ein oder zwei als Haustiere. Soviel ich weiß, verstehen sie sich meisterlich im Umgang miT Warpstein." Es klang genervt.
Anfang des sechsten Monats 6-2 erreichte ein Bote das Anwesen und gab einen Brief für Khalek ab.
Es war ein offizieller Brief. Nach den ganzen Anreden und Titeln stand da: "Hiermit ergeht ein offizieller Verweis und Verwarnung aufgrund des erneuten Fehlverhaltens der Akolythin Tha'Risha. Ihr tragt die Verantwortung für ihre Ausbildung, doch scheint es versäumt zu haben, ihr gewisse Verhaltensregeln beizubringen. Als Lehrmeister ist es eure Pflicht, diesen Umstand zu ändern, was hiermit eindringlich gefordert wird. Um es zu betonen, sollt ihr wissen, dass dieser Vorfall nicht als Akt einer Gruppe, in diesem Fall eurer Haus, angesehen wird, sondern als Einzeltat eures Lehrlings, dennoch liegt die Verantwortung wie erwähnt bei euch. Mit diesem Schreiben wird ein Vermerk in den Büchern des Landes einhergehen. Um eine Verbessserung der Situation wird dringend gebeten.
Hochachtungsvoll..."
... und dann wieder jede Menge Namen und Titel (Ry'Kah)
Zur Zeit war es mitten in der Nacht, weit nach der Geisterstunde. Der Mond stand hell am Firmament und eine leichte Somemrbrise streichelte sanft die Vorhänge der großen Halle.
Mit einem kaum hörbarem *klack* öffnete sich eine der Türen im Untergeschoss. Eine gespenstische Gestalt wankte durch das Gewölbe, teilnahmslos wie ein Untoter. Das Gespenst war in schaurige weisse Laken gehüllt und taumelte mechanisch die Treppen hinauf...
Es wankte langsam den Korridor oberhalb der Galerie entlang und gab gruseliges Schnaufen von sich. Eine weisse Schleppe schleifte das Wesen hinter sich her.
Schließlich kam es zu einem der oberen Fenster, durch das fahles Mondlicht auf das gänzlich von Laken bedeckte Gespenst fiel. Es streckte wie eine Marionette den Arm aus und öffnete das Fenster. Ein leichter Windhauch huschte durch die Halle.
Wie ein ferngesteuerter Zombie machte es einen weiteren Schritt vorwärts aus dem offenen Fenster... Es taumelte gefährlich auf nur einem Bein vor dem Abgrund am Fenstersims entlang, ein Bein in der Luft. Teilnahmslos wendete es sich nach rechts und vollendete die halbfertige Bewegung in einem wackeligen Schritt auf den schmalen Sims außen vor dem Fenster...
Jakob, der durch seinen leichten Schlaf merkwürdige Geräusche des Nachts gehört und von seinem erst kürzlich heimgekehrten Meister in große Angst versetzt wordne ist, betritt den Flur und verfolg tdie geräusch ebis zu ihrem Ursprung.
Dann sah er den Ursprung und wurde kreidebleich. Er fing an zu zittern und erinnerte sich der Worte seines Meisters. Ist das ein Untoter, wovon sein herr ihm erzählt hatte?
Jakob eilte in das Arbeitszimmer von seinem Herr und zog dort mehrmals an einer Schnurr, die dort hing. Ganz dumpf war das Läuten einer Glocke tief unter der Erde zu hören.