Jakob hatte gerade Sabrina den Fasan in die Küche gebracht. Mit entnervten Blick drehte er sich wieder um udn ging zum Eingansportal. Er öffnete sie und setzte wieder ein strahlendes Lächeln auf.
Tha'Risha schüttelte den Kopf. "Nau, aus dem Bereich der Schutzmagie habe ich bislang noch nichts gelernt. Ich will auch euren ... Lehrplan nicht umwerfen, so ihr denn einen habt."
Spät in der Nacht kehrte Valerian von seinem "Kurzbesuch" im Hause Yaru zurück. Er war weitestgehend wieder ordentlich bekleidet, einzig seinen Schal trug er zusammengeknittert unter dem Arm. Leise öffnete er die Vordertür, huschte hindurch und verschloss sie wieder hinter sich. Zwar brannte noch Licht, doch er musste die Geschehnisse der letzten Stunden erst einmal allein verarbeiten. Er stiefelte auf geradem Weg in sein kleines Zimmer.
*Wumms* Die Tür von Valerians Zimmer flog polternd auf und dieser wirbelte halbangezogen in das Bedienstetenbad. Dort schepperte es nicht minder und kurz darauf stürmte Valerian mit nassem, zerzausten Haar wieder heraus wie ein Tornado in die Küche. Dort schaufelte er in Windeseile alles halbwegs passendes für Meister Khaleks Frühstück auf ein Tablett und hetzte die Treppen hinauf, wo er hyperventielierend mit der Energie eines Buntspechtes viel zu schnell und zu laut gegen die Tür hämmerte...
Khalek nahm sei Buch vom Ständer, ging zu Tha'risha und schlug es vor ihren Augen auf. Recht zügig fand er seine niedergeschriebene Thesis der sogenannten 'magischen Rüstung'. Er gestikulierte wild mit beiden Händen und versuchte ihr begreiflich zu machen, welche Winde von Vorteil und welche eher von Nachteil wären für das Formen einer magischen Rüstung. Mitten im Gespräch erschallte eine Glocke. Khaleks Augen bildeten sich zu Schlitzen, als er mitten im Satz unterbrochen wurde.
"Hmm, das ist kein gutes Zeichen, wenn Jakob läutet. Tha'risha, lern fleisig weiter! Wie du hier raus kommst, weißt du ja. Und halt dich von dem Schwert und der Tür fern! Ist das klar?"
Khalek betrat, sein kostbares Buch in Händen haltend, daraufhin den Aufzug und fuhr nach oben. Dort wartete Jakob mit äußerst demütigen Blick gen Boden gerichtet auf ihn. Ohne auf eine Reaktion seines Meister wartend, platzte es ihm regelrecht aus dem Mund.
"Die malla Ilharess wünscht euch zu sehen, mein Herr und Gebieter. Sonst hätte ich mich nie getraut..."
Khalek winkte das Thema ab.
"Jaja, ist schon gut!"
Mit entnervten Blick ging Khalek zur Tür, nickte den Wachen zu, die ihn direkt zur Ry'kah brachten.
---------------------------------------
Khalek wurde durch das Hereinplatzen seines Kammerdieners jäh und abrupt geweckt. Er saß regelrecht im Bett, seine Hände einen Feuerball formend und die Zauberformel schon auf dne Lippen. Schlafestrunken erkannte er jedoch seinen Valerian und holte tief Luft, um den Schrecken zu verarbeiten.
"Stell das essen auf den Tisch und bereite meine Gewandung vor!"
Khalek stand, im Nachthemd bekleidet, aus seinem Himmelbett auf und setzte sich an den Frühstückstisch.
"Ich denke, meine alte schwarze Robe mit dem silbernen Knöpfen und der Akademieüberwurf für oben drüber wären ideal."
Wenige Tage nach dem Besuch bei Ry'kah wurde Yaru zu einem Diner eingeladen. Viele verschiedene Themen wurden bei Fasan und Dunkelrebe angesprochen. Doch der Abend endete abrupt, als eine in dreckig brauner Kutte gekleidete Person bei Khalek anklopfte. Feine Kratzspuren hinterließ seine Klaue an der Tür. Jakob öffnete etwas gestresst vom hohen Besuch in Gestalt von Yaru die große Flügeltür. Ein Geruch von nassen Tierfell und anderen Exkrementen kam ihm in die Nase. Jakob ging vor Schreck einen Schritt zurück, zückte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und fragte den fremden Besucher, während er sich das Taschentuch vor die Nase hielt:
"Sie ... ähm ... wünschen?"
Jakob meinte Zähne knirschen zu hören. Die Stimme des Fremden und sein Akzent wirkten fremd, wenn nicht sogar etwas unnatürlich. Das alles schürrte nur die Angst in Jakob.
"Ich wünschen sehr-sehr viel unterwürfig zu sehen groß-groß-mächtigen Meister Kha-khalek, dessen Herz voll dunkel-düsterer Schatten ist."
Diese Worte mit der schnatternden Stimme brandten sich regelrecht in Jakobs Seele, so als wollten sie ihn verderben. Er haspelte vor Aufregung. Etwas Geifer schiensich aus dem Schatten unter der Kapuze zu lösen und tropfte auf dem Boden.
"Ähm ... ja ... ähm ... wen darf ich anmelden?"
Der Fremde gurgelte oder besser gesagt krächtzte seinen Namen heraus:
"Snikkit!"
Jakob ging einen Schritt zur Seite und bat Snikkit einzutreten und in der Halle zu warten. Dann verschloss er die Tür und eilte dir Treppe herauf, um seinem Meister über diesen merkwürdigen Besuch Bescheid zu geben.
Khalek und Jakob kamen nach nur wenigen Momenten die Treppe wieder runter. Khalek rümpfte etwas die Nase bei diesem Geruch, aber eine gewisse Vertrautheit kam in ihm hoch. Er erinnerte sich an seinen Besuch im Unterreich bei dem Rattenvolk - den Skaven. Genauso roch es damals in deren Bau. Während er die Treppe hinabstieg webte er die Winde der Magie zu einem Divinationszauber, um mehr über diese Kreatur zu erfahren. Sofort erkannte der die Warpspuren an und in ihm und war sich dadurch mehr als sicher, dass es sich um einen Skaven handeln musste. Er ging auf ihn zu, baute sich vor ihm auf und versuchte sämtliche Energien um sich herum zusammeln, um noch imposanter zu wirken.
"Was willst du hier, Skaven?"
Der nun entlarvte Skaven fing an zu zittern und verströmte aus Versehen den Duft der Angst. Khalek bemerkte dies natürlich und schlug ihn mit der rechten Hand gegen seine Schnauze. Dann wand er sich Jakob und der Treppe zu.
"Bring unseren Gast in den Weinkeller! Ich komme gleich nach."
Daraufhin begab sich Khalek wieder aufwärts in seine Bibliothek, wo er Yaru hin verwies. Nur einige Momente später verlies er wieder die Bibliothek und begab sich in den Weinkeller, wo sein neuester Gast wartete. Yaru hingegen wurde von Jakob hinausgebracht.
Unterdessen tönte eine helle Stimme durch die Halle oben.
"Jakob? Jaaakob? Gab es Probleme mit dem Plumskloooohoo? Wo seid ihr denn alle? ..was riecht denn hier sooo?"
Die Tür zum Weinkeller sprang auf und Valerian stiefelte mit zusammengeknautschter Nase die Stufen herunter, dem Geruch entgegen. Als er schwungvoll um die Ecke bog, blickte er genau in zwei riesige Rattenaugen...
Khalek kam aus einer Ecke dieses verwinkelten Kellers. Sein Blick war alles andere als erfreut. Sofort zückte er aus einer seiner vielen Taschen eine Feder und ein Tuch, schlug dann die Feder in das Tuch und richtete sie auf Valerian mti den Worten:
"Opprimo Intellex Mani Creatura!"
Daraufhin verstummte Valerians Schrei abrupt. Der Skaven hatte sich wegen des schrillen Schreies in die hinteren Ecken zurückgezogen. Khalek behielt ihn in den Augenwinkeln immernoch in seinem Blickfeld.
"Schweig Valerian! Und hör mir jetzt gut zu! Du bringst mir jetzt einen kleinen Beistelltisch, einen Sessel, einen Kelch und eine Flasche xarianischen Kartoffelschnaps. Du verlierst kein Wort udn bringst alles ordnungsgemäß in nur wenigen Momenten in den Keller. Achja, gib Jakob Bescheid, er soll Tha'risha bringen für eine weitere Lektion! Los!"