Khalek zog mal wieder seine rechte Augenbraue hoch.
"Aha..."
Khalek nimmt einen Schluck aus dem Weinkelch.
"Soso, ihr haltet euch also für etwas 'Besonderes'."
Ein leicht amüsierten Lächeln zuckt kurz über Khaleks Gesicht.
"Naja, das wird sich gegebenenfalls noch herausstellen. Und ihr wollt nun die äußerst begehrte und doch auch höchst komplizierte Anstellung in Anspruch nehmen. Was qualifiert euch dafür? Was unterscheidet euch von der Rest der Masse dieser inkonsequenten närrischen Magiedilettanten?"
Khalek setzt sich in seinem Sessel zurück und stützt seine Arme auf den Lehnen ab und verschränkt seine Hände.
Kurzes Zwischenspiel - eigentlich nach dem Gespräch mit Aureos!
Khalek und Sirgal betraten Khaleks Anwesen. Jakob öffnete die Tür und nahm die Umhänge der beiden entgegen. Er guckte ziemlich verwirrt. Khalek ging direkt die Treppe hoch, ohne auf Sirgal zu warten.
"Wünscht ihr etwas zu trinken, werte Sirgal?"
Er ging schnurrstracks in Richtung seines Arbeitszimmers.
Da Sirgal keinen Mantel trug, sondern nur mit einer Tunika bekleidet war, gab es nicht viel abzunehmen. Sie folgte Khalek. "Tee wäre schön... und - um auf Euer Ziel von eben anzusprechen: Ein Treffen mit Yaru wäre derzeit wohl eher fatal."
Sirgal ließ den Raum auf sich wirken, als sie eintrat. Im ersten Moment fühlte sie sich wie erschlagen, dann aber nahm sie nur den Raum wahr. 'Schwere Vorhänge...' dachte sie... 'Gut.' und sah sich nach Khalek um.
Khalek ließ gerade noch den außer Atem geratenem Jakob hinein, der trotz seines recht hohen Alters beachtlich flink war. Dieser stellte schnell das Tablett ab und verließ sofort wieder den Raum. Khalek verschloß die Tür und nahm in dem schweren Ledersessel hinter dme Schreibtsich Platz.
"Also, werte Sirgal, worüber wolltet ihr mit mir reden?"
"Fatal wäre der Besuch bei Yaru wohl eher für Euch, Khalek. Es sind Dinge geschehen, die die Laune der Dame Yaru nicht gerade verbessert haben." Sie schwieg einen Moment. "Aber was ich euch fragen wollte ... Khalek, ihr als Magier könnt mir sicher verraten, wie ich jemanden vor einer unerwünschten Befragung schützen kann, oder? Es geht darum, Wissen nicht preiszugeben. Egal wie." Sie sprach sehr leise und zögernd.
"Ich nehme mal an, dass die Befragung magisch stattfinden soll, oder? Hmm... Diesbezüglich würde ich entweder eine Blockade vorschlagen oder einen ritualisierten vergessenszauber..."
"Naja, das Wissen geht verloren - aber es ist dafür die sicherste und sauberste Variante. Eine mentale Blockade ist nicht nur gefährlich sondern auch höchst kompliziert, kann je nachdem aber auch sehr mächtig sein und das Wissen geht dafür nicht verloren. Dafür wäre aber für einen magischen Profi die Blockade zu erkennen."
"So ein vergessenszauber wäre hilfreich, wenn jemand Dinge nicht erinnern soll... ja..." Er brachte sie auf Ideen. "Eigentlich geht es aber darum, jemanden zu schützen, der ein bestimmtes, notwendiges Wissen hat. Ich habe gehört, dass es Personen gibt, die zum Beispiel unempfindlich gegen Beeinflussungen sind. Das wäre aber nur ein fragwürdiger Schutz. Diese Blockade - was hat es damit auf sich?"
"Naja, ich müsste in den Geist des jeweiligen eingreifen, sein zu versteckendes Wissen an einer Stelle konzentrieren und dieses Wissen hinter einer mentalen Blockade sichern und verstecken. Das Problem ist, dass es alles andere als ungefährlich ist, wenn jemand in den Geist eines anderen eingreift - und zwar für beide!"
Sirgal nickte. Die Gefahr war ihr durchaus bewußt. "Kennt ihr andere Methoden, um jemanden vor Befragungen ... nein, nicht vor Befragungen. Davor zu schützen, sein Wissen Preiszugeben? Es ist wirklich wichtig - und jede noch so kleine Idee könnte hilfreich sein."
"Nur noch jahrelanges Training zum Schutze des Geistes, aber ich bezweifle, dass soviel Zeit ist. Nein, werte Sirgal, mehr fällt mir ad hoc nicht ein. Es tut mir Leid."
Nachdenklich trank Sirgal den Tee. "Vielen Dank auf jeden Fall, Khalek. Ihr habt mir sehr geholfen..." Sie leerte die Tasse und erhob sich dann. "Ich will Euch nicht länger aufhalten. Ich finde hinaus. Danke nochmals."