RE: Das Haus von Yaru II - 46

Dass der Weiße sich bei der Drehung auf Rhûn abstützte, erzeugte keine Regung bei dem Krieger. Nur ein kleiner roter Fleck war auf dem Boden, als sein Kopf etwas zur Seite fiel.

Man sah Rhûn nichts an. Eigentlich sah er aus, als schliefe er...

Tha'Risha schrie auf, aber nicht vor Schmerz, als Nachial sie traf, sondern vor Wut. Sie griff das Schwert von Rhûn und ging auf Chelis los. Gleichzeitig rief sie nach Tam.

Der Krieger lag eher im Weg herum, wie eine vergesse Puppe nach dem Spiel im Garten.
Aber das hier war Tha'Rishas Chance... Selbst wenn er wach gewesen wäre - ihre Position zu behaupten war jetzt Thema nummer eins.

"Lasst ihn in Ruhe!" fauchte Tha'Risha nochmal, die wusste, dass man den Flieger auch anders ruhig bekam. Diese Behandlung brach ihr fast das Herz. Sie stand noch immer halb vor ihm, ihn zu schützen. Sie funkelte Chelis an und wob einen Zauber. Viel konnte sie noch nicht, was Offensivmagie anging, aber sie wusste, wie man sich jemand für eine Weile vom Hals schaffte. Sie schickte die Magie in Chelis [Furcht].

Tha'Risha nahm Blickkontakt zum Weißen auf und zwinkerte ihm zu. "Hilf mit!" Dann hob sie Rhûns Schwert und hieb auf Chelis ein. Der sollte zumindest Mühe haben, beides hinzubekommen, den Flieger festzuhalten und gleichzeitig eine wütende Tha'Risha abzuhalten. Gnadenlos schlug sie zu.

Mit der Wut erwachte etwas in der klinge... Es war, als würden sich andere "Wusel" um die Hand von Tha'Risha legen und sie am Griff des Schwertes festhalten... kraft durchströmte ihrem Arm...


Rhûn kam langsam zu sich. Ein Atemzug und er hätte sich fast laut geäußert. So schnappte er nach Luft und versuchte sich auf die Seite zu drehen, was ihm aber im Augenblick noch nicht gelang. Doch er sah und spürte die Wut der Klinge...
"Pass auf..." sagte er viel zu leise.

Tha'Rishas Augen blitzten gefährlich auf. Was sie da spürte konnte sie nicht direkt einordnen. Dafür hatte sie keine Zeit, sie hieb weiter auf den Chaoskrieger ein. Ihre Schläge waren hart und kraftvoll. Sie war es gewohnt, zu kämpfen.
"Tam!" brüllte sie erneut.

Die Runen auf der Klinge des Schwertes schimmerten ebenso hellblau wie die auf dem Körper Rhûns. Beide begannen zu leuchten.
Machtlos blieb er liegen, aber Tha'Rishas Kraft nahm zu.
Die Klinge war auf Rhûn abgestimmt, nutzte dessen Energie und Kraft.
Der Krieger lag so hilflos am Boden und konnte sie nicht einmal warnen.
Die Steine, auf denen er lag begannen einen bläulichen Schimmer zu widerspiegeln.

Tha'Risha paierte, was sie parieren konnte und suchte nach Möglichkeiten, selbst in die Offensive zu gehen. Im Gegensatz zu Chelis war sie ganz und gar nicht gerüstet, was ihrem Tun aber keinen Abbruch tat.