RE: Das Haus von Yaru II - 97

Rhûn hatte sich nicht gerührt. Er kniete noch vor dem Thron, als Yaru mit Tha'Risha wegging.
Ein bisschen weh tun? Sie hatte ihn einen kompletten Schlüssel in die Schulter gebrannt!
Rhûn blieb noch eine Weile knien und wartete, bis das Brennen nachließ. Der Schlüssel hatte sich halb über das blaue Runenband gelegt, dass von seinem Nacken auf den Arm auslief.
Ob das Folgen haben würde?
Er hob die Hand und strich über den Schlüssel.

"Es klang so.... nichts weiter."

Der Krieger atmete tief durch, erhob sich und verließ den Raum über die Treppe in die Bibliothek.
Da die beiden Frauen sich ohnehin zurückgezogen hatten, konnte er sich anderen Dingen widmen.
Langsam und ein bisschen müde ging er in sein Zimmer zurück, legte sich da aufs Bett und starrte mit den Händen unter dem Kopf eine Weile an die Decke. DArüber schlief er ein.

"Darf ich JETZT gehen?"

Und wie.
Sie hatte sich schon umgedreht als sie kopfschüttelnd fluchte. "Das gibts doch nicht! Das ist ja diesselbe verdammte...!"

Tha'Risha kam zurück, setzte sich vor Yaru auf den Boden und sah sie an. "Alles klar, du hast gewonnen. Ich habs verstanden."

Tha'Risha ließ den Kopf hängen.
"Ich weiß nicht, es ist so vieles - so viel neues. Und es macht Spaß, großen Spaß, alles zu lernen, sehen und erfahren zu dürfen. Und gleichzeitig tut es so weh, immer wieder gesagt zu bekommen, wie sehr ich alle enttäuscht habe und wie ich denn erwarten könnte, dass sie es so hinnehmen. Und allen vorneweg diejenigen, von denen ich mehr Verständnis erwartet hätte. Ach, was... verstehen muss mich keiner, aber ich dachte, sie würden meinen Weg respektieren, weil ihnen was an mir liegt, aber da hab ich mich wohl getäuscht." Sie schüttelte den Kopf. "Sentimentaler Blödsinn, oder?"

"Ich gönne ihr ihren Weg, aber es ist ständig dieses Kompetenzgerangel." Tha'Risha seufzte. "Ich hab sie nie für dumm gehalten, ja sicher, sie ist jung und in manchen Dingen sehr naiv, aber dumm? Nein. Ich hab irgendwie sogar ... Angst um sie." Tha'Risha dachte nach. "Aber irgendwie merke ich gerade mehr als deutlich, dass ich anders bin - vielleicht sogar immer anders war. Sie sträubt sich so vehement gegen das Chaos, das habe ich vorher so nie erlebt. Ein Zusammenraufen wird schwierig..."