RE: Ein Kind wird geboren... - 67

Für Sirgal war klar, dass er auf jeden Fall am Fuhrwerk bleiben würde. Sie würde sich mit T'risslay um den Rest kümmern ... Erst T'risslay ebenfalls hierher schaffen, dann für die restliche Aufgabenverteilung sorgen.
Sie brachte die Männer zum wartenden Wagen.
Jetzt wurde auch ersichtlich, warum das anrücken der Hilfe so lange gedauert hatte. Im Weg klaffte ein Spalt, der mit einer provisorischen Brücke geschlossen worden war - und neben dem Wagen lag ein abgedeckter Toter.

Dort lag der Hauptmann mit zerschmetterten Gliedern. Er musste dem Erdspalt zum Opfer gefallen sein.
Man hatte sein Gesicht gesäubert und ihn ruhig und gerade hingelegt, doch das, was man dennoch sah, verriet alles.

Rel'Nag wurde von Sirgal auf dem Wagen noch kurz untersucht und mit einem Trank versorgt, den sie ihm gab - wenig später schlief der Schwertmeister tief und fest.
Sie trug den Glennen auf, sein Bein mit Decken zu lagern und zu umlagern, dass ihm auf dem Tranport nichts geschehen würde - und anempfahl ihnen auch Aly'Triss. Dann kletterte sie auf den Rücken der Stute und lenkte sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.

"Ich bringe erst T'risslay, dann Targo. Zum Schluß komme ich mit Gepäck und Pferd und dem Rest des Trupps. Bleib hier, abbil - und ruh dich verdammt noch eins aus!"

Sirgal bugsierte T'risslay etwas zügiger den Berg hinauf - ihr hatte sie vorab den letzten Trank verabreicht.
"Bleib mir ja wach - schlafen kannst Du gleich..."
Auf den letzten Metern schlief T'risslay dann direkt auf dem Pferd sitzend ein, dabei halb an Sirgal gelehnt, die sie ebenso umfasst hatte, wie zuvor Rel'Nag.
Zwei der Soldaten nahmen sie ihr ab - und sirgal saß erneut auf.

Eine halbe Stunde später war sie dann ein Drittes mal zurück am Einsturzort. Sie hatte den Packsattel provisorisch repariert und ließ sich von zwei Glennen den Hund in die eine große Tasche bugsieren. Targo fand das zwar wenig lustig, aber anders konnte er nicht mit.
Es war nur wenig der mitgebrachten Güter noch da, so dass Sirgal ein Gegengewicht packen konnte.
"Komm, einmal noch", forderte sie die Stute auf. Auch die Soldaten kamen mit, und so kehrte sie sehr langsam mit zwei Pferden, Hund, Gepäck und Mannschaft zurück.

Sirgal war nicht aufgesessen, als alles so weit geregelt war. Sie ging zu Fuß zwischen den beiden Pferden, dem langsamen Tempo des Braunen angepasst.
"Seht zu, dass ihr die Kutsche nach Gullminne bringt! Sie alle brauchen Ruhe. Die Pferde hier sind zu langsam. Macht schon!"

Ein derber, gut hörbarer Fluch folgte - und man hörte so etwas so gut wie nie von Sirgal.
Sie kam mit einigen schnellen Schritten an die Kutsche und wurde sehr deutlich:
"Du lässt Deinen schwazen Hintern jetzt unverzüglich nach Gullminne bringen. Die Tränke der beiden wirken nicht ewig und Dein Hund sollte auch nicht zu lange transportiert werden!" fauchte sie, den Alten mit einer hand am Kragen gepackt und mit wütend funkelnden Augen.
"Die Pferde können nur langsam und ich werde keines zurücklassen. Also gib passenden Befehl, oder ich sorg dafür, dass Du ebeso friedlich schläfst!"

Sie war völlig perplex - schwieg für Sekunden.
Dann kam etwas leiser:
"Nun mach schon. Ich komme zurecht. Und ich meine das mit Euch drei - vieren wirklich ernst, Aly'Triss."

"Ihr habt ihn gehört! Ab nach Gullminne. Wer ist gut zu Fuß von Euch?"
Einer der Glennen kam zu ihr und würde bei ihr bleiben.
"Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Rel'nag ins Haus der Heilung, T'risslay ins Haus der Sindereinheit. Ihre Leute werden sich um sie kümmern. Den Sut'rinos direkt nach Hause - und bringt ihm seinen Hund rein..."
Nickend wurde das bestätigt, dann nehm die Kutsche Fart auf und entfernte sich zügig.
Vor Sirgal und dem Glenn lag ein guter Tagesmarsch.