"Ich sehe gar nicht ein, warum ich dich ausbilden soll? Du bist wie ein Kind. Wenn du mit Pferden oder Dämonen spielen willst, dann geh! Dann brauchst du aber auch nie wieder zukommen! Argh, warum tue ich mri das nur an. Zeitweise vertrete ich ernsthaft die Meinung, dass du eine hervorragende Schülerin bist, aber dann, bei solchen Dingen, denke ich, dass du es nie zu etwas bringen wirst. Oh Tzeentch, warum nur?!"
Er senkte den Kopf und versuchte sich zu beruhigen.
"Mitkommen, Lehrling!"
Er begab sich zum Pentagramm in der Mitte der Empfangshalle. Er betätigte den Mechanismus, nachdem Tha'risha ihm gefolgt war.
Sie drehte den Kopf zur Tür. "Kann ich was dafür, dass er mir gefolgt ist. Vielleicht hat Yaru ihn geschickt! Aber klar, ich bin ja Schuld..." grummelte sie vor sich hin.
"Ach, du meinst Yaru hat ihn geschickt, damit er dich, arme kleine bedauernswerte Tha'risha, vor mir, dem bösen schrecklichen Monster Khalek Schattenherz, beschützt? Denkst du denn, du bedarfst 'seines' Schutzes?"
Nach wenigen Augenblicken kamen sie in den Gewölben knapp zehn Meter unter der Erde an. Der Aufzug stoppte abrupt.
"So gefällst du mri schon besser. Meine Güte, du bist doch erwachsen, warum sorgt sich dann Yaru um dich, als wärest du noch ein Kleinkind. So wird aus dir ja nie ein Champion des Chaos."
Seufzte Khalek vor sich hin.
Dann ging er schnurrstracks auf die Tür zu, die er schon mehrmals Tha'risha verboten hatte. Schon öfters hatte er ihr gesagt, dass sich dahinter der Tod verbirgt.
Für einen Moment sah Tha'Risha Khalek verwirrt an. Und in dem Moment wurde ihr der himmelschreiende Unterschied zwischen ihren beiden Lehrmeistern zum ersten Mal wirklich bewusst. "Da musst du sie wohl oder übel selbst fragen! Und nebenbei, Leth wird dir da oben alles zerlegen! Es war recht blöd, ihn unbeachtet zu lassen!"
"Jakob wird mir Bescheid geben, sollte es schlimm werden. Sämtliche Schäden werden auf Kosten von herrin Yaru gehen. Sollte das Vieh jedoch handgreiflich werden oder was auch immer, werde ich ihn töten! Und jetzt guck nicht so verwirrt! Los! Denn heute führe ich dich in mein Heiligtum ein!"
"Ich will auch keine Ahnung haben von ihm. Ich habe mehr als genug um die Ohren. Du und Aureos seid nicht die einzigen, die in meine Lehre wollen. Wobei ich bei dir bezweifle, dass du bei mir Lernen willst. Ich vermute eher, dass du es als notwenidiges Übel ansiehst. Als eine Art 'MUSS'. Ich habe noch zwei weitere Anwärter auf den Lehrlingsstand bei mir. Dazu noch meine eigenen Experimente und Forschungen et cetera et cetera."
Während seiner Rede zog er einen schweren Schlüssel aus den untiefen seiner Robe. Er schien diesen Schlüssel daraufhin aufzudrehen, sodass eine Klinge hervortrat. Mit dieser Klinge ritzte er sich, während er stetig weiter sprach in den Handballen und beträufelte die Klinge mti etwas von seinem Blut. Dann steckte er die Klinge zurück, drehte den Schlüssem wieder zu und steckte ihn in das dafür vorgesehene Schloss.
"In Vita Potentia"
murmelte er vor sich hin und neun große Riegel öffneten sich wie auf Kommando. Die Tür schwang seitlich auf und offenbarte einen erst dunklen Raum. Dann konnte Tha'risha erkennen, dass eine Wendeltreppe hinunter führte. Die Wände waren mit vielen verschiedenen Symbolen beschriftet. Einige kannte sie: Eswaren Schutzrunen. Es mussten hunderte, wen nicht gar tausende sein, die die Aufgabe hatten, dieses Gewölbe zu schützen. Bei näherer Begutachtung erkannte die, dass nicht nur Zauber des Schutzes eingewoben wurden, sondern auch Zauber der Tarnung. Schweigen, Taubheit und Blindheit sowohl für den normalen Raum als auch für den Astralen waren allgegenwärtig. Khalek ging voran in die Finsternis.
Tha'Risha wollte etwas erwidern, entschied sich aber dagegen. Stattdessen achtete sie peinlichst genau darauf, was Khalek tat und besah sich die Runen. Langsam folgte sie ihm.
Weit ging die Treppe nach unten. Bestimmt weitere zehn bis 15 Meter in die tiefe dunkle Schwärze. Die einzige Lichtquelle stellten die aufglimmenden Runen an den Wänden dar. Dann, nach endlos wirkenden Minuten, konnte man ein warmes Licht erkennen. Man spürte langsam die Wärme aufkommen und verband die Wärme und das Licht direkt mit einem brasselnden Kaminfeuer. Endlich kamen sie an.
Der Raum war wie ein Chaosstern in acht verschiedene Niechen errichtet wurden. In der Mitte des Raumes stand ein Altar der voll und ganz Tzeentch gewidmet wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich das ersehnte Kaminfeuer, dass, neben den grün-, blau-, lila- und rot-aufleuchtenden Fackeln, den Raum erhellte und wärmte. Der Kamin war fast menschengleich hoch und mindestens auch so breit wie hoch. In der Niesche direkt rechts daneben befand sich ein Sitzgarnitur mit Tisch. Die Sessel waren aus feinstem Rindsleder gefertigt. Die Niesche daneben schien eine Art verkleinerter Küche zu sein. Direkt neben dem Eingang rechts befand sich wohl eine Garderobe - zumindest hingen dort massenweise Roben rum. Links vom Eingang befand sich ein ausgeklügeltes udn fast vollkommenes Labor. Jeder Alchemist wäre neidisch gewesen. Gegenüberliegend zur Mini-Küche befand sich eine Bibliothek mit auserwählten Büchern über Magie, Chaos und arkanem bzw. mystischem Wissen im großen Stil. Und dann, zu guter Letzt, befand sich wohl in der Niesche zwischen Bibliothek und Kaminfeuer eine Art Museum - zumindest mutete es einem so an, weil dort alles fein säuberlich hingestellt und beschriftet wurde.
Khalek ging geraden Schrittes auf diese Abart einer Küche zu, nahm eine Teekanne sowie einen Teebeutel, füllte Wasser ein und sprach ein simples
"Fulumbar"
während er die Teekanne mit beiden Händen umklammerte. Kurze Zeit später war das Wasser heiß genug und er begab sich mit Teekanne und zwei Teetassen zur Sitzecke hin.