RE: Seelenschutz 2 - Ende Nov. 8-2 - 27

"Ich weiß - das ist noch empfindlich. Lass den Zauber richtig seine Wirkung entfalten, dann wird das Ergebnis zufriedenstellend sein."
Sie musterte ihn.
"Brauchst Du noch etwas gegen Schmerzen, oder hat das gereicht? Es war nur eine geringe Dosis."

Sie schüttelte den Kopf und seufzte.
"Es gibt keine Medaillen für Tapferkeit! Du sollst keine Schmerzen haben, damit Du den Kopf richtig bewegst. Das gibt sonst Kopfschmerzen und einen steifen nacken. Also. Trink!" Während sie sprach hatte sie noch etwas in den Becher gegeben, diesmal seinem Körpergewicht angepasst.

Wieder seufzte sie leise, schüttelte sacht den Kopf und lächelte aber.

Sirgal hatte ihm wieder den Becher abgenommen, stellte ihn leise zur Seite und ließ sich wieder im Sessel nieder. Sie holte sich eine Decke, die sie über die Beine legte und lehnte den Kopf zurück. So langsam entspannte auch sie sich, aber die restwachsamkeit blieb.

Nach einer Weile stand Sirgal auf und holte sich leise aus dem Wohnzimmer eine Handarbeit, sowie eine Kanne Tee auf einem Stövchen.
Ihre Augen waren sehr gut, so dass sie auch bei geringem Licht problemlos arbeiten konnte.
Still setzte sie sich wieder zu Aly'triss.

Sirgal war die ganze Zeit da. Mal dösend, mal lesend, einmal ihn überwachend.
Sie schlug sich für den alten Freund die Nacht um die Ohren.

Sirgal lächelte nur.
"Erinnerst Du Dich, worum die mich gebeten hast?" war die Gegenfrage. Und sie setzte fort:
"Magst Du etwas essen? Wir können nach drüben in die Küche gehen. Dort ist es wärmer."

Sirgal lächelte ebenfalls.
Sie erhob sich.
"Na, dann komm..."
Aly'Triss haare waren offen, sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, den Zopf wieder zusammenzufassen - zumal er ohne das Band am Kopf besser lag. Er hatte das übliche dicke, helle, weiche Baumwollhemd an, dass er schon das ein oder andere Mal bei Sirgal und Kar'Yann erhalten hatte... Verbände gab es keine, nur ein paar sehr feine Fädchen, die Sirgal aber bereits am anderen Morgen enfernen würde, um ihn dann nach hause zu schicken.
Die Botin ging mit steifen Gliedern zur Tür. Sie humpelte leicht.