"Ein... Rätsel. Ich werde es in einer Stillen Stunde angehen, wenn ich Zeit für eine Meditation finde." Sie rollte es vorsichtig wieder zusammen und barg es in der Tasche an ihrem Gürtel, zusammen mit dem schwarzen Springer.
Luka seufzte und war schon drauf und dran, harsch zu fragen, ob das Mädchen ihr nicht zugehört hatte, dann aber besann sie sich und betrachtete sie wirklich als Kind. "Nun, manchmal ist es hilfreich, nach innen zu lauschen", begann sie zu erklären, auch wenn ihr so gar nicht nach Sprechen zumute war. Sie hatte Erläuterungen schon immer lieber Katharina überlassen. "Das kann man gut in einer Meditation. SIch in die Stille begeben, und in sich hineinhören. Die innere Mitte suchen, Frieden finden und dann den Geist weit öffnen und die materielle Welt hinter sich lassen. Schafft man es, sich völlig frei zu machen, kann das Geistige Reich uns erreichen und seine Botschaften mitteilen."
"Nie im Gras gesessen und dem Wind zugehört? Nie ein paar Pferden auf der Weide zugesehen, wenn sie dösen und die Gedanken so weit wegtreiben assen, bis Stille bleibt?"
"Nein. Herrschsüchtige Manschen, die die Bewohner des Landes ausbeiten, knechten und zu Frondiensten zwingen. Das Land leidet unter dem Aufbrechen der Erde und das Wasser ist durch Metalle und andere Gifte verseucht, so dass es Land und Leben krank macht. Ich gab mein Versprechen, dafür zu sorgen, dass diesem Treiben ein Ende gesetzt wird." Langsam zog Lukarde das Kreuz hervor, dass sie immer bei sich trug und zeigte Julyenn das daruf befindliche, kleine, goldene Blatt. "Es ist die Erinnerung an meinen Schwur. Der Segen einer Fey."