Sie wusste nicht, ob sie wütend sein sollte oder nicht. Sie seufzte und war betont rational, klar und ernsthaft. "Dieser Weg ist schon lange vorherbestimmt und egal, welche Richtung du irgendwann gehen wirst, ... Nein, Zweifel kann sich keiner von uns erlauben. Außerdem kann es keinen Zweifel geben, nicht bei der einzigen Wahrheit."
Miri atmete tief aus. " Die einzige Wahrheit" sagte sie, auch auf die Gefahr hin, Tha'Risha zu erzürnen "die einzige Wahrheit haben mir schon viele verkündet. IHRE einzige Wahrheit. Doch, wenn es tatsächlich Tzeentch war, der mich hierherführte ...." "Nur eins versteh ich nicht wehrte Tha'Risha," fuhr Miri nach einem schnellen Blick auf die Hexe neben ihr fort: "ich dachte immer, im Chaos ist nichts vorbestimmt, wie kann dann mein Weg vorbestimmt sein?"
Sie legte den Kopf schief. Ja, bei Tha'Risha kann man schnell in Fettnäpfchen treten, doch noch umfuhr Miri die. "Alle kommt und alles mündet ins Chaos, es ist der Anfang und das Ende. Tzeentch ist der Herr des Schicksals, der Zeit, des Wandels. Er überblickt Äonen und für ihn ist nichts linear, denn er ist frei von all den Beschränkungen, denen wir unterliegen. Er ist das Schicksal, er ist der Wandel und er weiß Dinge, lange bevor wir sie erleben. Er wusste schon immer, welchen Weg du gehen wirst." Sie sprach ruhig und erklärend - scheinbar hatte sie einen gute Tag heute.
Miri starrte ins Feuer und dachte nach `Flammen...Flammen´ dachte sie noch bewusst `Flammen sind auch chaotisch...verzehrend...´ Die Gestalten am Feuer rückten zurück, bis blos noch die Flammen ihr Blickfeld ausfüllten. In der Glut regte sich etwas,verschwamm, wurde fester und nahm Konturen an.
"Es ist so kalt, Gerulf wo seit ihr" der entsetzte Schrei Yisabellas von Jungwind brachte Miri schlagartig wieder in die Wirklichkeit zurück. Sie sah sich erschrocken um, Tha'Risha´s Gesicht war eine Maske des Entsetzens.
Nun Wurden Allisters Augen schmal. Es war das eine ihn zu beleidigen aber er hatte grad das gefühl das mann ihn zu bevormunden versuchte, er würde sich selber um Viktor kümmern und das Verdammte weib sollte gefälligst nehmen was er ihr anbot oder es Lassen...
Er schaute Sirgal in die Augen, die Blitze dahinter versuchte er nicht einmal zu Verbergen..
"Tu was die Lady von dir verlangt."die worte kammen Klar und Kalt über seine Lippen. "Ich tu hier was mein König von MIr verlangen würde wäre er Hier.."
Tha'Risha linste hinüber zu Allister und ihre Augen verengten sich gefährlich. "Zum Kuckuck, wenn er es will... Dann tu es, oder soll ich?!" Und ja, sie würde. Kaum jemand aus dem Grauen Lager hatte Tha'Risha jemals Magie anwenden sehen. Konnte sie in wirklichkeit gar nicht zaubern oder steckte da eine Absicht dahinter? Fragen über Fragen.
Sirgal antwortete leise: "Die 'Lady' will Viktor selbst... aber wenn ihr es ... wünscht..."
Ry'Kah schlug die Arme unter.
Sirgal wandte sich ab und ging zu der Hütte zurück, in der sie ihre Sachen verwahrte. Wenig Später war sie zurück und trug weiche aber dicke Handschuhe und ein flaches Kupfergefäß.
Sie trat zu Allister. Ihr Blick in seine dunklen Augen war lang, dann hob sie sacht die Hand mit der Schale. Aus dem Feuer ein Kienspan...
"Wendet den Blick ab, malla Ilharess", sagte sie mit Eiseskälte in der Stimme. Wieder etwas, was sie Ry'Kah niemals verzeihen würde.
Dann bewegte sie den Span zu der Schale - und was darauf folgte, war ein so grellweißer Lichtblitz, dass es sie hinter den geschlossenen Lidern und mit abgewandtem Kopf noch Minutenlang Flecke sehen ließ. Jeder, der in dieses Licht gesehen hatte, würde für Tage gar ncihts mehr sehen.
Sie hat sehr gute Ohren und Augen...und sie weiss, dass es unter Umständen äusserst unhöflich und eventuell recht gefährlich werden konnte zu lauschen. Amira erinnert sich noch gut an den Vorfall am Feuer- scheint es ihr, als wäre das alles gerade einmal fünf Minuten her. Im Stillen dankt sie allen ihr bekannten Göttern, dass die Ilharess keinen ihrer Leibwächter dabei gehabt hatte- ansonsten wäre Viktor wohl nicht mehr am Leben. Sicher; der unbeabsichtigte Feuerball hatte sie ebenso geblendet, doch sie hatte den Vorteil, dass ihre Auge längst nicht so empfindlich waren wie die Ry'Kah's und so konnte sie nach ein paar Minuten fast wieder ohne Einschränkung sehen. Die Frau zögert näher zu treten. Sie war sich nicht sicher, ob sie mit ihrem Erscheinen nicht noch alles schlimmer machen würde, als es sowieso schon war. Ebenso wenig konnte sie tatenlos daneben stehen, wenn Allister allem Anschein nach dabei war, sich auch noch gehörig in die Scheisse zu reiten...
Sirgal hatte Tränen in den Augen - aber das würde Allister in den nächsten drei Tagen nicht sehen. Sie pustete den Rückstand aus der kleinen Schale und steckte sie in die tasche. Dann zog sie die Handschuhe aus und berührte den großen Mann sanft am Arm.
Amira wagt es nicht einzugreifen- sie konnte es sich nicht leisten bei Ry'Kah in der Beziehung negativ aufzufallen; und das würde sie definitiv, wenn sie auf ihre Art und Weise dazwischen gehen würde. Doch sie würde Allister beistehen, so gut sie konnte, daher wagt sie sich nun doch in den Lichtkreis Feuers. Amira senkt den Blick, als sie sicher war, dass SIE sie nun sehen MUSSTE- lädierte Augen hin oder her. Mit mehr Eleganz als man es ihr auf den ersten Blick zugetraut hätte, sinkt sie lautlos auf ein Knie herunter...
Ein kurzer Blick Ry'Kahs streifte Sirgal, blieb dann an Amira hängen. "Damit soll Genüge getan sein." sagte die Ilharess ruhig. "Ich erwarte, dass der eigentliche Schuldige seine Strafe auch erhält."
Sie wagt es nicht sich zu rühren. Abwartend und reglos verharrt Amira in der knieenden Haltung. Ry'Kah's Stimme liess keinen Zweifel daran, dass sie es mit ihrer Forderung todernst meint. Einerseits wollte sie auf keinen Fall, dass Viktor etwas zustiess und ebenso sträubte sich alles in ihr gegen den Gedanken, Allister könnte einen bleibenden Schaden davontragen, aber andererseits verstand sie die Ilharess nur zu gut...Krampfhaft fragt sie sich, was sie selbst tun könnte, um zu helfen...