Dass Amira wohl noch ein paar Tage husten würde, konnte Sirgal nicht ändern oder verhindern. Sie wusste es aus Erfahrung am eigenen Leib, aber auch von ihrem alten Freund Aly'Triss. Als sie nach einer Weile einfach keine Reswerven mehr hat, sich aber sicher ist, das Nötigste getan zu haben und Amira außer Lebensgefahr weiß, gleitet die Hand, Die Amira im Nacken gelegen hatte, kraftlos herunter und Sirgal sinkt lautlos neben ihr auf den Boden, um reglos liegen zu bleiben.
Einen Moment lang bleibt sie schweratmend mit nach vorn gependeltem Kopf ruhig sitzen, ehe ihr Bewusstsein wieder voll da ist. Sirgal hatte hervorragende Arbeit geleistet. Zwar tat Amira noch alles irgendwie weh, doch das würde vergehen. Ihr Kopf ruckt hoch und ihr hektischer Blick huscht durch den Raum. Ihre primäre Aufmerksamkeit galt zunächst Sirgal, die zusammengesunken neben ihr am Boden lag. Erneut zerrt sie wie blöd an ihren Fesseln, als sie sich halbwegs verrenkt, um Sirgal mit den verschnürten Beinen anschubsen zu können "Bitte Du nicht auch.", röchelt sie undeutlich vor sich hin...
Sirgal spürte davon nichts - und diesmal würde sie auch ein Erdbeben nicht wecken können. Magisch völlig ausgebrannt und am Ende auch der physischen Kraft, war sie im Augenblick jenseits jedes Empfindens.
"Ausgebrannt.", entgegnet sie ernst und wird kurz darauf von einem unangenehmen Husten geschüttelt, "...au..." Sie nahm nicht an, dass ihre Wächter etwas zum Regenerieren von Energie besassen und selbst wenn, würden sie es ihr bestimmt nicht überlassen.
"Ja.", antwortet Amira, "Sie wird nur Zeit brauchen." "Es würde helfen, wenn sie am Auskühlen gehindert wird.", meint Amra und deutet mit einem Kopfnicken auf die Decke in der Nähe des Feuers, auch wenn sie nicht damit rechnete, dass der Soldat ihrer Anweisung nachkommen würde. Als sie den Kopf zum Feuer wendet, fällt ihr Blick auch zwangsweise auf Allister. Er war ebenfalls gefesselt- was sie sah- und schlief- was sie jedoch nicht wusste. Das Bild des Gunwraith kam ihr wieder in den Sinn. Sie schliesst die Augen und wendet den Blick ab; so ganz war sie noch nicht wieder da, als dass sie realisieren würde, dass es sinnlos war eine Leiche zu fesseln...
Der Soldat murrmelte etwas von man sei ja kein Unmensch und legte die Decke über Sirgal. Dann prüfte er die Fesseln Amiras und lockerte sie etwas, so das sie etwas bewegungsraum hatte.
Außerdem - würde Sirgal zu so klarem Handeln fähig gewesen sein, wenn Allister tot war? Wohl kaum... denn den leidvollen Aufschrei auf jeder Existenzebene hätte sicher auch Amira mitbekommen.
So lag sie quer in der Scheune auf dem Boden neben Amira, der Puls sehr langsam und flach. Die Decke und das Stroh brachten etwas Abhilfe, was zumindest die Kälte anging, obwohl der nackte Erdboden nicht grade das beste Lager war.
ER war auf den dachsparren gehockt, und hatte sich die szenerie angesehen. ER sprang nun landete sanft, Ungesehen ungehört ,er Knieht sich neben Sirgal.
Er streicht ihr sanft mit der hand über die Haare:
So weit dachte Amira im Moment schlichtweg nicht- für sie erschien das Ganze nach wie vor eindeutig...Sie reagiert kaum, als die Wache ihre Fesseln lockert, sodass sie nicht mehr so extrem einschneiden. "...Danke...", murmelt sie irgendwann leise und ihr Blick fällt sorgenvoll auf Sirgal. Sie selbst war dadurch, dass sie die Kraft des Soldaten genommen hatte, und Sirgal's Zauber rein körperlich wieder einigermassen auf dem Damm und würde den kommenden Tag mit Sicherheit ganz gut überstehen, doch bei ihrer Freundin war sie sich nicht so sicher. Würde sie sich bis zur Weiterreise wenigstens halbwegs erholt haben? Amira seufzt leise. "...Was habe ich nun schon wieder getan?...", flüstert sie undeutlich und hält den Blick gesenkt, sodass sie die Anwesenheit des 'Geistes' für's Erste nicht mitbekommt...
Die sanfte, vertraute Stimme in ihren Gedanken glättete jedoch ein paar der Falten auf ihrer Stirn - und wie sie es wohl mehrfach unbewusst in den Nächten Cendaras getan hatte, wandte sie sich minimal dem vermeintlichen Allister zu und begann zu zittern, als das Bewustsein aus der Tiefe des Abgrundes der Erschöpfung auftieg.
Bei Sirgals sachten Bewegung merkt Amira wieder auf- sie war alles andere als taub und hatte das leise 'Rascheln' der Decke durchaus mitbekommen. Langsam wandert ihr Blick wieder in Richtung der Botin...
Sirgals Hände, die unter der Decke herausschauen, haben eine weißlich graue Färbung. Ihr Atem zittert merklich. In größeren Abständen fährt sie sichtbar zusammen, erwacht aber nicht.