RE: Caspia - Ein Bild mit fatalen Folgen - irgendwann 10-2 - 5

Sirgal entgleisten die Gesichtszüge.
"Wie... meint ihr das?"

DAS würde Sirgal ihm niemals sagen. Sie würde kein Wort über das liebevolle Verhältnis zu Allister verlieren, und dass er ihr mehr bedeutete, als ihr eigenes Leben. Erst recht nicht, dass es schon lange kein einfach freundschaftliches Gefühl mehr war.

"Ich meinte die Andeutung, dass das nur EINE Frau dürfe. Der Gouverneur ist gebunden? Interessant! Auf mich machte er eher den Eindruck, als fasse ihn keine mit der Kneifzange an, das Miststück.
Nein, Vater, ich denke, es war eine Mischung aus sogenanntem Zufall und der Tatsache, das er mich einfach gebraucht hat."

Jetzt schluckte Sirgal schwer.
"Leben seine Eltern denn noch? Ich meine, ich habe mir nie vorstellen können, dass der Mutter und Vater hat."








In der anderen Welt, in Neu Igraine, hämmerte die Wache weiter an die Bürotür des Gouverneurs.
"Captain!"
Die Wache sah sich auf dem Flur um und fragte jeden, ob er den Gouverneur gesehen habe.

"Ich vermag mir kaum vorzustellen, dass so jemand aus bürgerlichem Hause kommt..." sagt Sirgal nachdenklich, "und dann zu so etwas wird."
Sie hebt den Blick und sieht den Priester an.
"Was geschieht jetzt mit mir?"

"Man ruft mich Sirgal. Kann ich mich vielleicht irgendwie nützlich machen?"

"Ich verdiene meinen Lebensunterhalt zumeist als Schreiberin oder Kartografin. In letzter Zeit aber immer mehr als Heilkundige und Alchemistin."
Sirgals vernarbte Fingerkuppen sprachen eine ganz eigene Sprache.

"Ja, auch mit... Pulver." sagte sie zögernd. "Es hat sich so ergeben." Ihr Zögern ließ auf Allisters 'Machenschaften' schließen, und dass es wohl nicht ganz so freiwillig passiert war, wie sie es darstellen wollte.

"Oh nein, das ist sicher nicht sein Verdienst. Pistolen sind seit einigen Jahren schon in Mode - vor allem bei den Seefahrenden. Ich habe mich nur vor seinen 'freundlichen Bemühungen' nie damit auseinandersetzen müssen, Geschosse herzustellen oder Pulver zu verfeinern."

Sie sah den Mann an.
"Danke, Vater, dass ihr mich so freundlich und unvoreingenommen hier empfangen habt. Ich hatte... mit Schlimmerem gerechnet. Zumal ich aus der besagten Strafkolonie komme."








Der Soldat in Neu Igraine ließ von der Tür ab, als er feststellte, dass hier niemand sein konnte und begann, die Leute zu fragen, ob sie wüssten, wo Captain Caine steckte.
Er fragte Zim genauso, wie Storm und suchte schließlich nach den Freunden des Gouverneurs.