Schmunzelnd schüttelte Sarah den Kopf. "Kommen Sie einfach mit raus- um den Rest kümmern wir uns später.", meinte sie und ging ein wenig steif voran. Im unteren Rücken auf der rechten Seite klaffte ein kleineres Loch in ihrem Anzug aus dem es Rot hervorsuppte.
Da Fox im Gehen nicht an ihr bein ankam, wohl aber an Sarahs Rücken, machte sie einen schnellen Schritt und trat hinter sie. Das Tuch gewendet in Händen, presste sie es Pips Schwester ins Kreuz und ging ihr so schweigend nach.
Die zuckte kurz zusammen, gab jedoch keinen Schmerzlaut von sich. "Danke.", murmelte sie leise, als sie zusammen mit Perry die Anlage durch die nun verlassene Arbeitshalle verliessen, wo sie draussen bereits erwartet wurden. Man nahm sie in Empfang und brachte sie auf direktem Wege in einen bereits abgeschirmten Bereich, wo man sich ihrer Blessuren annahm. "Mom!", rief es aus der angesammelten Gruppe und Katreena suchte nach vorn zu dringen. Sarah winkte ihr lächelnd zu. "Alles in Ordnung, Spatz- es geht uns gut!", antwortete sie und das Mädchen lächelte wieder.
Fox blieb so hinter Sarah, dass das Mädchen das Blut an deren Rücken nicht sehen konnte. Sie verdeckte den Rücken der Frau mit ihrem Körper, die Hand mit dem zusammengedrehten Tuch so, dass nichts zu erkennen war.
Im abgeschirmten Bereich angekommen, konnten sie sehen, dass sowas wie ein mobiles Feldlazarett im Miniformat aufgebaut worden war- offenbar hatte man beim Wort 'Sprengsatz' mit mehr gerechnet. Man dirigierte Fox auf den einen Behandlungstisch und Sarah auf den anderen, nachdem man die Frauen aus den Anzügen geschält hatte. Mit sicherer Hand wurden die Splitter entfernt und die Wunden versorgt, ehe man ihnen frische Uniform zukommen liess. Sarah knurrte tief und kehlig, währenddessen sie sich auf dem Bauch liegend an dem Tisch festkrallte, als man ihr das Metallteil aus dem Rücken holte.
Fox sah die Frau neben sich an, und ein weiteres mal wurde ihr die Ähnlichkeit zu Pip bewußt, sogar im Verhalten. Als man ihr selbst den Splitter aus dem Unterschenkel zog, keuchte sie verhalten und schloss die Augen. Doch das hier war Nichts gegen das, was hätte passieren können. DAs dem Splitter hinterherlaufende Blut interessierte Fox nicht - sie wollte nur weg aus diesem Bereich! Nicht schon wieder ein Lazarett. So verlor sie über die Schulter kein Wort, ließ sich grade noch verbinden und meinte: "Ich warte draußen..."
Sarah wurde im Anschluss noch genäht, ehe man sie verband und ihr frische Uniform gab. Sie fühlte sich nicht wohl darin und sehnte sich geradezu nach ihrer ölverschmierten Schürze. An ihrer Kleidung herumzupfend kam sie dann Fox hinterher, nachdem man sie fertig versorgt hatte...
Sarah hockte sich auf die nächste Sitzgelegenheit bei Fox und seufzte. "Jetzt können wir nur warten, bis die da drin fertig sind.", meint sie, "Kann sich nur um Stunden handeln- tut mir leid, eigentlich, wollte ich Ihnen Gelegenheit geben, sich mal so richtig auszutoben."
Sarah zog bei Ihrer Formulierung eine Augenbraue in die Höhe. "Kein Glück mit den Khadory, was?", fragte sie und stützte das Kinn in eine Hand. "Bah...und ich wollte doch heute mit den Armen noch fertig werden.", meint sie und pustet sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie Fox direkt ansah, "Und nein- Sie müssen sich nicht entschuldigen. Eher muss ich mich bei Ihnen bedanken. Ohne Sie hätten wir die suspekten Teile entweder viel zu spät oder wenn es ganz dumm gelaufen wäre, überhaupt nicht entdeckt."
In dem Moment kam ein Brauner Haarschopf um die Ecke geschossen und fiel Sarah um den Hals. "Mom!" "Hey- ist ja gut Spatz.", bremst diese ihre Tochter etwas ab, als sie ihr um den Hals fällt. Sie nimmt das Mädchen einen Moment lang fest in den Arm. "Bei Dir alles ok?" Katreena nickte. "Japp- alles gut." Sarah schaute ihre Tochtr an. "Magst Du mir einen Gefallen tun?" Die Angesprochene nickte und war ganz Ohr. "Sei bitte so gut und sag Perry, er soll für mich herausfinden, wie lang die da drin noch brauchen." "Mach ich, Mom.", antwortete das Mädchen und flitzte wieder davon.
Schließlich nahm auch Fox sich einen Stuhl, denn sie stand die ganze zeit. Sie musste an Pip denken, und was sie ihm versprochen hatte. Jetzt schien zumindest seine Schwester erst einmal sicher zu sein. Doch in wie vielen Kisten für wie viele Lager und Werkstätten befanden sich noch solche Sprengsätze? Es war nur ein kleiner gewesen...