"Hübsch, nicht wahr?", antwortet sie, "Hier in den Aussenbezirken ist um die Zeit nicht mehr allzuviel los- das Leben ist im Inneren auf den Marktplätzen und den angrenzenden Bereichen." Es fällt auch auf, dass es in der Stadt selbst um Einiges wärmer ist, als draussen vor dem Tor- die Wände strahlen eine angenehme Wärme ab.
Sie schaut Kyrillas an und grinst. "Ich hab' doch gesagt, dass Sayeeda einen gewissen Ruf geniesst.", gibt sie zurück, "Erinnerst Du Dich an den Mann, der uns hereingebeten und angeboten hat jemanden wegen der Unterkunft vorzuschicken? Er ist der Wachkommandeur und gehörte damals auch zu 'meinen Kunden'."
"hab ich mir fast gedacht, die Gegend hier scheint mir auch nicht gerade das Abstellviertel, aber wer baut das schon am Anfang wos alle Gäste vergrault."
Er zwinkert
"Aha. Nein keine Details bitte ich bin jung und unschuldig."
Amira zieht eine Augenbraue in die Höhe und mustert Kyrillas von oben bis unten. "Unschuldig? Du?...Ja klar.", meint sie halb lachend, "Erzähl' das Deiner Grossmutter, mein Lieber." Sie schüttelt lachend den Kopf. "Typisch Kerl- denkt natürlich nur an das Eine- dann pass' bloss auf, dass Du nicht platzt, während wir hier sind.", gibt sie grinsend zurück.
Amira macht eine Geste in die Richtung aus der sie gekommen waren. "Nein, der Gute hat das Geschmeide seiner Frau beim Spiel versetzt und ich hab' ihm Ersatz beschafft, ehe sie es gemerkt hat.", erklärt sie mit einem breiten Grinsen, "Seitdem versucht er sich krampfthaft mit mir gut zu stellen- als ob es mir was bringen würde, seine Frau gegen ihn aufzuhetzen."
Sie schmunzelt. "Zu gütig, der Herr.", entgegnet sie, "Dürfte ich dann auch erfahren, wie 'schlimm' mich der Herr einschätzt, oder will ich das besser nicht erfahren?"
Dhashur schnaubt lautstark unter ihr, als er mit saufen fertig ist. Amira legt schmunzelnd den Kopf schief und stemmt die rechte Hand in die Hüfte, während die Linke den Zügel hielt. "Och komm' schon- ich bin mir sicher, ich wurde schon mit weniger schmeichelhaften Beschreibungen bedacht.", meinte sie amüsiert, "Ausserdem würde ich Dir nix tun, das weisst Du."
Sie lacht leise und dirigiert Dhashur weiter. "Na dann komm'- dann kriegen wir noch Abendessen.", entgegnet sie.
Nach ein paar Hundert Metern, biegt Amira an einer Kreuzung ab und hält vor einem dreistöckigen, grosszügigen Gebäude. Vor der grossen Doppeltür fegt ein Skellet gerade mit einem Besen die drei breiten Stufen, die hinaufführen. Hier sah es schon anders aus. Es waren für diese Zeit wesentlich mehr Leute unterwegs, als man es aus anderen Städten kennt- Amira hatte Recht gehabt, je näher man dem Zentrum kam, desto mehr Gewusel gab es. Wieder macht Dhashur sich kleiner, damit sie leichter absteigen konnte. Anschliessend bindet sie ihr Pferd lose an einem Metallring an der Aussenmauer fest und wartet, bis auch Kyrillas soweit ist- das Skellet beachtet sie nicht weiter.
Meinte Kyrillas und ritt hinter ihr her. Er schaute sich immer mal wider um und betrachtete die Gebäude um vieleicht mehr über die Bewohner der Stadt zu erfahren.
Als sie um die Ecke bogen und das Skelett in Sichtweite kam musterte der Grabenkämpfer es aus den Augenwinkeln. Dies musste so ein Geschöpf sein von denen Amira erzählt hatte.
Er lies die Graue neben Dhashur gehen und stieg dann an. Während er das Pferd anband meinte er
"Kann ich die Waffe hier lassen oder soll ich sie mit nehmen?"
Die Häuser sehen meist nach guter Mittelklasse aus, wobei auch hier und da prächtigere Bauten dazwischen sind. Ärmliche Hütten finden sich hier keine. Die meisten Menschen, denen sie begegnen, tragen weite Übergewänder wie sie selbst, aber auch der eine oder andere offensichtliche Söldner ist unter ihnen. Ein paar Wachen in leichten Lederrüstungen laufen ihnen ebenfalls über den Weg.
"Nimm' sie lieber mit.", meint Amira und schnallt das Bündel vom Sattel ihres Pferdes, um es sich über eine Schulter zu hängen, "Ich würde vorschlagen, wir kümmern uns erst um ein paar Zimmer und was zum Abendessen- wenn dann die Zeit noch reicht, können wir heute schonmal auf einen der Basare gehen, wenn Du willst."
Amira klopft Dhashur den Hals. "Mach' mir keinen Ärger.", meint sie leise und streicht ihm noch über die Nüstern, ehe sie die Stufen hinauf geht.
Drinnen war die Ausstattung nicht von schlechten Eltern. Selbst der Boden machte den Eindruck, als könne man davon essen. Amira steuert zielstrebig einen Tresen an, der augenscheinlich als Empfangstheke diente. Dahinter hockte ein alter, hagerer Mann in feinem Gewand mit Turban und dicker Brille. Er blickt auf, als Amira und Kyrillas eintreten und als Amira näher heran war, überlegt er sichtlich einen Moment lang.
"Wartet, wartet- ich vergesse niemals ein Gesicht.", meinte er und fuchtelte mit einem dürren Zeigefinger in der Luft herum. Dann hellte sich plötzlich sein Gesicht auf. "Lady Sayeeda! Bei den Göttern, ist das lang her!", rief er plötzlich aus, wobei es den Anschein hatte, dass er jeden Moment über den Tresen hüpfen würde, "Möchtet Ihr wieder zwei Zimmer für Euch und Euren Begleiter?" Er stutzt, als er auf Kyrillas blickt. "Wer st das? Das ist nicht der Leibwächer, den Ihr das letzte Mal dabei hattet."
Kyrillas schaute sich um und staunte nicht schlecht über die Einrichtung und das ganze. Allerdings lies er sich nichts anmerken.
Mit einem nicken grüsste er den Man hinter dem Tresen. Amira schien auch hier bekannt zu sein, aber verwunderlich wars nicht.
Innerlich grinste er über die Bemerkung und war gespannt auf Amiras Reaktion. Sie hatten vergessen als was sie ihn vorstellten. Aber als leibewächter, najaj
"Fayez- schön Euch zu sehen.", entgegnet Amira mit einer leichten Verbeugung, "Wenn es noch ein Plätzchen für uns gibt, wäre das wunderbar." Sie deutet auf Kyrillas. "Das ist auch nicht mein Leibwächter, sondern mein Geschäftspartner- auch wenn er Waffen bei sich trägt.", meint sie erklärend und mit einem seichten Lächeln. Der Alte nickt. "Ah ja gutgut.", entgegnet er und damit war das Thema für ihn erledigt. "Zwei Zimmer- jajaja- haben wir, kein Problem.", brabbelt der Opa vor sich hin, während er hinter dem Tresen vorkommt. Kyrillas würde feststellen, dass Fayez ihm kaum bis zur Schulter reichte und von Nahem betrachtet mindestens 70 sein musste- nichts desot trotz strotze er nur so vor Energie. "Folgt mir- folgt mir.", winkte er die beiden hinter sich her und die hölzerne Treppe hinauf, "Wegen de Pferde schicke ich gleich jemanden- Ihr seid doch wieder mit Pferden da, oder?" "So ist es, Fayet, so ist es.", antwortet Amira und folgt ihm. Oben angekommen, ist der Gang nicht mehr so prunkvoll wie der Eingang, aber nicht minder gemütlich. Holz, Stein sowie indirektes Licht zauberten eine eigenen Atmosphäre.