RE: Nach Weltenwacht Juni 10-2 - Schluss mit dem Weichgespüle - 11

"Wird sich eigentlich Sonea an das erinnern können, was wir hier gespielt hat?" fragte sie plötlich, als der Heiler um die Ecke bog.

"Frag mich doch sowas nicht..."
Tha'Risha deutete auf Vana'diel, um dem Heiler seine Patientin zu zeigen, der sich neben diese kniete.
Manchmal war sie es so leid, so furchtbar erwachsen sein zu müssen. So viel Verantwortung, Erwartungen an sich selbst, von anderen. Und dann noch das, was in ihrem Hirn für Aussetzer, für völlige Verwirrung führte. Wer wusste denn schon, dass sie nächtelang einfach nur da saß und schrieb, weil sie das zu kompensieren suchte, was kein anderer nachvollziehen konnte. Es war ständig laut in ihrem Kopf, nie war sie wirklich mit ihren Gedanken allein. Und immer diese Gratwanderung. Ständig. Überall. Selten durfte sie so, wie sie wollte.
Jüngstes Beispiel war dieser Thanatos-Priester. Viel zu gerne hätte sie ihn ersticken lassen, einfach nur weil er ihr quer kam und weil sie es konnte. Und wieso tat sie es nicht? Für das größere Ziel! Immer abwägen, oh wie sie es manchmal hasste.
Und dann kamen solche Situationen wie mit Vana'diel, schmerzhaft aber grundehrlich, kein Verstellen.
"Was meinst du?"

Der Heiler war drum bemüht, sehr sanft vorzugehen und reinigte zunächste den Arm, bevor er eine sehr wohlriechende Salbe auftrug.

Tha'Risha nickte. "Danke im übrigen."

Sie legte den Kopf schief als sie die Augen öffnete, dann senkte sie ihn und schaute sich auf die Finger. "Füs... 'spielen'..." Auch wenn diese Bezeichnung nicht angemessen klang, aber vor dem Heiler musste sie nicht so sehr ins Detail gehen.
"Mir fehlt das ganz schön... also... hmm... naja... das 'Gegenhalten'"

Der Heilerbetrachtete sein Werk und legte einen samtweichen Verband an. Alles schweigend und äußerst bemüht.

Nachdem er seine Sachen zusammengepackt hatte, zog der Heiler sind aunauffällig zurück.

"Zu nett? Du? Oder was?" fragte sie ein wenig überrascht.

Jetzt kam ein Bild für die Götter. Tha'Risha ging gedanklich die Kinnlade runter, die Augenbraue schnellet nach oben und sie legte die befiederten Ohren an. Irgendjemand hatte diesen Anblick mal als süß bezeichnet.
"Du... zu nett...." stammelte sie, bevor sie kurz zuckte.

Ihr rutschte ein leises, fast tonloses "Xas, An'kin" heraus, was sie selbst zum stutzen brachte. "Es gibt auch keinen Anlass dies hier zu tun, mal abgesehen davon, dass du mit Gegenwehr zu rechnen hättest." Man sah ihr das Denken förmlich an.
"Und gegen ein Spiel haben wir doch beide nichts oder? Vielleicht spiele ich ja auch nur mit dir?" grinste sie dann.