Ihre Hände umschlungen Vana'diels Handgelenk und sie sah die Fee direkt an. Ihr ganzer Körper bebte, doch sie würde ihr nicht die Genugtuung geben. Nicht, dass sie den Schmerz nicht spürte, oh, das tat Tha'Risha und am liebsten hätte sie dem Verlangen, diesem Schmerz Ausdruck zu verleihen, nachgegeben. Aber sie wollte nicht und ihre Disziplin half ihr. Tränen liefen ihr über die Wange, doch kein Ton verließ ihre Lippen. Stattdessen klammerte sie sich an Ereignisse einer längst vergangenen Zeit. Manchmal kam es ihr wie eine Ewigkeit vor. Nur kurz Szenen. Das war Schmerz! Tha'Risha, wie sie bei einem Heiler lag. Alles war voller Blut. Sie hat ihr Kind verloren... Khyl'Lian, die einzige Liebe ihres Lebens, tot in ihren Armen... Der Geist Khyl'Lians... Abschied... Aber sie schrie nicht.
Die Fee sah sie kalt an, beobachte, nahm wahr, schmeckte die Gefühle ihres Gegenübers. Früher hätten sie sie erweicht, früher als sie noch liebte, lebte und nicht nur eine zu alte, gequälte Seele mit zuviel Macht und Bürden war. Kurz sah Tha'Risha den unendlichen tiefen Schmerz in den goldenen Augen, doch dann legte sich auch die andere Hand auf die noch freie Wange und der Schmerz verfielfältigte sich. Er war wie Nadeln aus Eis die sich in Tha'Rishas Kopf bohrten. Und immernoch war ihr Blick suchend, forschend, fragend.
Tha'Risha zitterte und ihr Gesicht zeigte deutlich den Ausdruck von Schmerz, doch noch immer weigerte sie sich, zu schreien. Stattdessen sagte sie nur leise :"Hör auf..." Kaum mehr als ein Flüstern.
Kurz verstärkte sie nocheinmal den Schmerz, dann jedoch ließ er abrupt nach und sie ließ die Hände sinken. Wenn dein Schädel bei Yaru ebenso dick ist wie bei mir, bin ich zuversichtlich das du auf deinem Weg nicht scheitern wirst. Sie strich sich die Silberweißen Haare aus dem Gesicht und richtete sich auf. Sie war erschöpft, es war lange her das sie einen Körper ihr eigen nannte - und ein Körper war immer eine Beschränkung für ihre Art. Mit einer beinahe beiläufigen Geste entließ sie ihre Magie und das Eis auf dem Boden um sie herum barst in winzig kleine Regenbogensplitter welche sich auflösten. Sie trat von Tha'Risha weg und musterte diese mit ruhigem Blick.
Warum hast du vorhin bei mir gezögert? fragte sie und stützte sich an der Wand ab. Sie warf auch einen Blick zu Rhûn, ob er zu Tha'Risha gehen und ihr helfen würde.
Sie nickte. Soweit wäre ich nicht gegangen... Sie ließ sich an der Wand hinunter gleiten und sah auf ihren Arm. Kann ich nen Heiler bekommen? Der Blick der auf der Wunde haftete sagte in etwa: Ups...