Sirgal sah ihn an und eine nicht übersehbare Traurigkeit stand in ihrem Blick. "Es tut mir leid", sagte sie aufrichtig.
Sie machte eine Pause und deutete auf seine Hand. "Ich könnte Euch zeigen, was geschieht. Nur wenn ihr möchtet... So habe ich es schon oft in Gullminne mit den Schülern in der Heilkunst gemacht."
Charly schüttelte augenblicklich den Kopf. "Nein! So war das doch nicht...ach mist..." Er sieht Sirgal direkt an. "Tut mir leid- ich hätte wohl besser meine Klappe halten sollen...", meinte er entschuldigend und schaute ein wenig zerknirscht drein.
Sein Blick fällt auf seine Hand und den Ratscher. Charly überlegt nicht lang, steht auf, kommt zur Sirgal hinüber, um vor ihr abzuknien. Er hält ihr seine Hand hin. "Zeigen Sie's mir.", bat er leise.
"Nicht", sagte sie, als er meinte, dass er besser nichts gesagt hätte. "Ich habe Euch doch gebeten, mir zu erzählen, was geschah. Nur so kann ich noch vorsichtiger sein. Ich habe noch nie jemanden gehabt, der so massiv reagierte." Sie formte aus beiden Händen eine Schale, als er zu ihr kam und ließ ihn die Hand hineinlegen. Sanft und ohne Druck legte sie die Warmen Hände um seine und sah ihn an.
"Seht Euch den Schnitt an", sagte sie leise und mit sonderbar fremder Stimme. "Sieh die Struktur Deiner Haut, wie sie aufgerissen ist. Da ist teilweise Schorf... ein bisschen rot ist es am Rand. Rot... spürst Du, wie es noch etwas brennt?"
Sirgal stellte sacht eine Verbindung zu ihm her. "Erschreck nicht, ich frage Dich etwas..." 'Vertraust Du mir?' Sie war ganz vorsichtige Präsenz am Rande seines Bewußtseins.
Auch wenn sie ihn vorgewarnt hatte, zuckte Charly zusammen und seine Augen wurden gross, als er Sirgal's Stimme plötzlich in seinem Kopf hörte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er zitterte einen Moment lang ganz leicht, nickte aber auf ihre Frage hin.
"...Nein...", antwortet er zögernd, "...Nur weiter..." Dies hier war völlig unbekanntes Terrain für Charly, doch seine Neugier siegte über seine Angst.
"Stell Dir vor Du sitzt auf einem Stuhl... mach mir mal ein wenig platz, damit ich mich dazusetzen kann..." Dann kam sie ihm ganz vorsichtig etwas näher im Geist. Es war wie eine sanft Berührung, als würde sie sich bei ihm anlehnen.
Erst schaute Charly verwirrt, nickte dann jedoch und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können und tat, was sie von ihm verlangte...Allmählich wurde sein Herzschlag ein klein wenig ruhiger...
Noch nie hatte Sirgal so vorsichtig sein müssen. Sie wagte kaum, sich zu bewegen, so als ob sie ein filigranes Netz zerstören würde. 'Wenn es Dir zu viel wird, hören wir auf. Jederzeit. Setz Dich bequem hin. Mach es Dir gemütlich.' Sie stand vor ihm, etwas jünger, ohne das Grau an den Schläfen, schlanker, drahtiger...
Charly konnte sich im Moment zwischen den Empfindungen 'unangenehm' und 'interessant' nicht recht entscheiden. Plötzlich tauchte ein Abbild Sirgals in seinem Kopf auf und er erstarrte im Aussen vollkommen. "Wie zum...", stammelte er leise, zuckte jedoch nicht zurück- irgendwie faszinierte ihn das ganze auch ungemein...