Sirgal stellte das Tablett auf dem Schreibtisch ab und setzte sich auch dort hin. Sie holte sich ihre Decke und wickelte sich hinein. Müde betrachtete sie die beiden Männer. Blakes Gesichtsfarbe gefiel ihr nicht und schon regte sich wieder Sorge in ihr, dass sie ihm gestern viel zu viel zugemutet hatte.
Blake's Atem war ruhig und auch sein Puls gleichmässig und kräftig- vielleicht eine Spur zu langsam, aber er schlief ja auch noch.
Irgendwann war vom Sofa her ein herzhaftes Gähnen zu hören und ein zerzauster, Dunkelblonder Schopf hob sich aus dem zerwühlten Kissen-Decken-Gemisch. Mit kleinen Augen scahute Charly sich im Raum um und murmelte ein verschlafenes "N'Morgen.", während er abermals gähnte und sich langsam aufrichtete.
Der Angesprochene setzte sich zunächst auf das Sofa und rieb ich mit einer Hand über das Gesicht, wobei er schnuppernd die Nase in den Raum hob. "Ah...Tee...", nuschelte er noch etwas müde und rieb sich auch die Schläfen, ehe er Sirgal direkt ansah, "Eine Frage...wo kann ich mich hier..."
Charly nickte müde und kam mühelos auf die Beine- er war etwas langsam unterwegs; offenbar gehörte er zu der Sorte, bei der ohne Kaffee am Morgen überhaupt nichts lief.
Sirgals Bewegungen waren kontrolliert, sparsam und nicht anders als vorsichtig zu bezeichnen. Sie brachte Charly in einen großzügigen Raum und wies auf eine Tür darin. "Der Abort. Ich bringe heißes Wasser zum Waschen." Sie nahm die Kanne mit.
Sirgal sah verwundert über die Schulter, gab ihm dann die Kanne und nahm ihn mit in die Küche, wo bereits Wasser warmgehalten stand, was sie umfüllte und dann ergänzte, um es erneut zu wärmen. "Hunger?" fragte sie ihn.
"Zu Befehl.", griente er und machte sich mit der gefüllten Kanne immer noch leicht schlurfend auf den Weg. Frisch gewaschen und sichtlich erleichtert taucht Charly nach einiger Zeit wieder in der Küche auf, er wirkte ein wenig wacher, wenn auch nicht viel. "Da bin ich wieder."
Sirgal deutete auf den Tisch, wo ein Becher Kaffee für ihn stand, eine kleine Kanne mit Milch, Zucker, Honig und eine Dose mit kostbarer Schokolade, die Sirgal so liebte, und der Rest des aufgeschnittenen Brotes. "Kommst Du zurecht? Dann will ich eben losgehen, etwas einkaufen..." Ein Korb stand bereit.
"Sicher.", meinte er lächelnd und liess seinen Blick über die Sachen gleiten, wobei sein Magen sich lautstark zu Wort meldete; verlegen legte Charly eine Hand auf seinen Bauch, "Verzeihung." Er schaute sie fragend an. "Wie geht es Blake und Fox?", erkundigt er sich.
"Fox schläft in den Armen ihres Mannes", meinte Sirgal lächelnd. "Und Blake - nun, er braucht viel Ruhe und es wird wohl länger dauern, bis er sich erholt hat." Echte Sorge schwang in ihrer Stimme mit und war nicht darauf gemünzt, ihn länger als notwendig hier im Haus zu halten. Sie sah Charly an. "Wie geht es Dir? Kopfschmerzen? Unwohlsein?"