RE: NC - ...und Wunder gibt es doch - Teil 2 - 97

Der Feldscher war murrend gegangen.
Als sie Sirgal auf die Beine Stellten, knickte ihr zunächst das linke völlig weg, als der Schmerz durch die Wunde ins Bein zog.
Mit einem leisen aufjammern fluchte Sirgal dann herzhaft und schloss die Hose wieder. Sie bat um Hilfe, nach nebenan begleitet zu werden und schickte zeitgleich jemanden, zwei bestimmte Tränke zu holen - sie wusste nicht, wie weit sie kommen würde.

"Einen Stuhl..."
Sie konnte nicht lange stehen und sank danbar hinein, als man ihn brachte.
"Die Tränke nacheinander geben -langsam. Egal, was ich tue."
Sie saß neben ihm und schob eine Hand in seinen Rücken, die andere legte sie seitlich an seinen Hals, so dass sie sich völlig abstützen konnte und nicht umfiel. Dann ließ sie sich 'fallen'.

'Oh nein... was tust Du nur...' sagte sie leise, sank dann noch tiefer und begann zuerst einen Heilzauber zu wirken, der erst einmal nur die Blutung stoppte.

Sie zitterte im Außen sehr, als sie leise Worte formte:
"Beth i dîn, firith nî Nwalme..."

'Oh bitte Grauer Vater - gib mir nur hierzu noch die Kraft...' Eigentlich nur ein Gedanke, doch an diesem Ort spürbare Wahrheit.


Im Außen kam die junge Frau und brachte die bezeichneten beiden Tränke. Sie verabreichte Blake beide langsam nacheinander.

Als die Fremde dabei Blake berührte, hatte Sirgal mühe, das sich kurz einmischende fremde Energiemuster auszublenden. Das war schon schwer, wenn sie im Vollbesitz ihrer Kräfte war. Jetzt brachte sie es an des Rand des Abgundes.
'Blake - Dae! hör mir zu!' rief sie ihn.
'Bitte, Dae. Ganz ruhig. Gemeinsam bekommen wir das alles wieder hin. Ich bin bei dir. Wenn das hier stabil ist, geht es zurück nach Hause. Da ist dann alles gut. Ich sorge dafür. Bleib ganz still liegen. Ich kümmere mich darum...'
Sie beruhigte sein Herz und dämpfte den Schmerz ein wenig - den Rest würden die beiden Tränke erledigen, deren Wirkung sie bereits registrierte. Der eine war ein massiver Heiltrank, der andere gegen die Schmerzen.

Außen wurde sichtbar, wie sich das Gewebe das durch den Streifschuss verletzt worden war, langsam regenerierte. Sirgal konnte sich kaum aufrecht halten.
Wären Pip und Charly doch da...
Sie öffnete schwer atmend die Augen. Die eigenen Schmerzen verhinderten eine ausreichende Konzentration, um die Heilung auf ihre Weise bei Blake zu überwachen, doch die Tränke taten es auch.
Sie löste die Hand von seinem hals und legte den Arm auf dem Tisch ab, ließ den Kopf darauf sinken.

"Bitte... bringt uns beide nach hause. Zu mir."

Sirgal spürte die Bewegung an ihrem Arm und schob die hand unter seine.
Ohne nachzudenken ließ sie den Kopf liegen und war schneller wieder bei ihm, als sie es wollte...

'Dae...'

Sie stand von dem Sturm gepeitscht selbst zerzaust darin. Der Schutz, den sie um sich ziehen konnte, war nur gering.
'Ich bin hier.' langsam ging sie auf ihn zu.

Sie trat langsam auf ihn zu, kniete nieder und zog ihn in die Arme. Direkt bei ihr gab es keinen Wind...

'Dae. Ich bin hier. Du bist nicht Schuld an meiner Dummheit. Ich habe nicht aufgepasst. Es ist in Ordnung - beruhige Dich.'
In dieser Welt konnte weder er sie, noch sie ihn betrügen. Der Einschuss schimmerte ebenso in flammendem Rot, wie es noch ein abflauendes sanftes Leuchten in seinem Rücken gab.