"Das hat nichts mit Angeberei zu tun- das sind die Fakten, mein Freund.", entgegnet Blake- er war die Ruhe selbst, "Allerdings sehen Leute wie Du nur die Uniform und nicht den der drin steckt- ein Umstand, den ich Dir nicht mal übel nehmen kann, da Du es offenbar nicht besser weisst." Er setzte sich, wie zu Anfang, seelenruhig auf den Stuhl und beobachtete den Mann.
"Ach - und jetzt kommt die Geschichte eines Barmherzogen, der die Uniform ja nur anzog, weil er musste? Was? Du spinnst wohl, wenn Du annimmst, ich würde den Mist glauben! Stryker macht keine Scherze... der entlässt Leute nur tot."
"Ich erwarte von Dir überhaupt nichts.", entgegnet Blake ruhig und sah ihn weiterhin unverwandt an, "In der Tat hatte ich zum betreffenden Zeitpunkt keine Wahl, doch ich will Dich nicht damit langweilen. Stryker ist gefährlich, das ist nur zu wahr und es war alles Andere als leicht gewesen ihn glauben zu lassen, was hier angeblich läuft...Und es war alles Andere als angenehm, um ihn zu der Strafversetzung meiner Wenigkeit zu provozieren- er hat mich zum Sterben hergeschickt, falls Dich das tröstet." Er liess die Finger knacken, stand auf und stellte den Stuhl wieder zurück. "Aber da Du ja offenbar sowieso nicht gewillt bist mir wenigstens zuzuhören und völlig von Deiner Meinung besessen bist, lasse ich Dich in Ruhe darüber nachdenken.", er schaute den Mann offen an, auch wenn seine Miene weiterhin eine andere Sprache sprach. "Im Übrigen tut es mir leid um Deinen Freund- wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es verhindert.", fügt er mit ehrlichem Bedauern hinzu. Blake machte Anstalten sich zum Gehen zu wenden.
Er verharrte im Schritt und drehte sich nun doch nochmal zu ihm um. "Ihr wart zu dritt.", stellte Blake ruhig fest, "Einer von Euch dreien liegt gegenüber, der Dritte..." Er sprach es nicht aus.
Blake nickte ruhig. "Ich habe ihn gesehen.", bestätigte er die Annahme seines Gegenübers, "Es tut mir leid." Der Grünäugige hatte leise und mit ehrlichem Bedauern gesprochen, auch wenn er davon ausging, dass der Andere sowieso ihm dafür die Schuld geben würde.
Der reagierte im Moment nichtmal. Sie waren beide seine Freunde. Der Hass, aus dem sie gehandelt hatten, hatte seine Gründe - und Blake war nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Der Mann im Bett wandte schweigend den Kopf ab. Er konnte sich nicht wegdrehen - die schweren Verletzungen versagten es ihm.
Der Grünäugige sagte nichts weiter und überliess den Mann seinen Gedanken. Wort- und nahezu lautlos verliess er den Raum mit ruhigen, beherrschten Bewegungen. Ebenso leise wie zu Beginn zog er die Tür hinter sich zu und sah sich nun nach dem zweiten Wächter um...
"Seien sie vorsichtig", sagte der nur. "Er ist beweglicher, als man glaubt." Er zog den Kragen etwas auf und entblöste eine Schnitt, der nicht älter als ein Tag sein konnte.
"Keine Sorge- ich werde ihn nicht kaputt machen.", entgegnete Blake und schob den Mantel bei Seite, sodass der Wächter einen Blick auf seine Waffen und die Klinge werfen konnte, "Und an die wird er nicht rankommen." Der Grünäugige deutet auf die Tür, aus der er gerade gekommen war. "Achten Sie bitte gut auf ihn- nicht dass er mir noch was Dummes anstellt.", bat er den Mann, da er sich nicht sicher war, wie der Verletzte mit der Nachricht vom Tod seines Freundes weiter umgehen würde. Dann wartet er darauf, dass man ihm den Weg frei gab...
Er nickte. "Danke für die Warnung.", meinte Blake und legte seine Hand auf die Klinke, "Wenn Sie drauf bestehen, kommen Sie ruhig mit rein- ich habe nichts zu verbergen."