Amira wandte den Blick ab. Sie kochte...Und machte sich Vorwürfe. Wenn sie im Wald schneller und anders zugeschlagen hätte, hätten sie womöglich beide entkommen können. "Bitte verzeiht mir, Lukarde.", bat sie in Gedanken und malte sich aus, was sie mit dem Kerl machen würde, wenn sie ihn in die Finger kriegen würde...
Die hatte zunächst den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen, doch als er sie zu umkreisen begann, stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Da er offenbar darauf achtete, gerade aus ihrer Reichweite zu bleiben, wagte sie keinen Angriff, der sie nur unnötig Kraft gekostet hätte.
Stattdessen blickte sie langsam auf. Ihr flammender Blick bohrte sich in den seinen- sie musste es nicht aussprechen, was ihre Haltung und verschiedenen Augen sagten. Fass' mich an und Du bist tot...
Er kam von hinten. Schnell und hart packte er zu, eine Hand auf ihren geschundenen Bauch legend, die andere griff nach ihren Brüsten. Sein Unterleib drängte sich hart und gierig gegen sie. "Warum zierst Du dich so? Auch jemandem versprochen?"
"Das geht Dich einen Scheiss an!", fauchte sie, schlug mit ihrem Kopf nach ihm und wand sich in seinem Griff, trat um sich- ein schmerzvolles Aufstöhnen konnte sie sich gerade noch verkneifen, als er sie hart packte...
Er war größer als sie, massiger. Dass sie sich wie eine Katze gebärdete, erregte ihn nur noch mehr, was sie schnell würde spüren können. Er begann an ihrer Kleidung zu nesteln.
"Nimm' Deine dreckigen Pfoten weg!", kames dunkel und drohend von ihr, als sie seine zunehmende Erregung spürte und er an ihrer Kleidung herumzufingern begann. Amira sammelte Kraft in ihrem Inneren. Und wenn die Fesseln sie zehnmal behinderten- dieser Kerl trieb sie zum Äussersten...
Er war so in Rage, dass er es nicht einmal schaffte, sie von ihrer Kleidung auch nur annähernd zu befreien, bevor er sich in die eigene Bruche ergoß. Fluchend versetzte er Amira einen Stoß.
Hätten die Ketten sie nicht gehalten, wäre sie durch den kräftigen Stoss wohl zu Boden gegangen, so taumelte sie jedoch nur nach vorn und fand ihr Gleichgewicht schnell wieder. Sie drehte sich rasch um die eigene Achse und trat hart zu- es war ihr egal, ob sie richtig traf oder nicht, Hauptsache sie erwischte was...
Sie schrie auf- eine Mischung aus Schmerz und Zorn- als die Haut aufplatzte und dunkles Blut hervorquoll, nachdem die Nase nachgegeben hatte. Sterne tanzten vor ihren Augen, doch das Feuer in ihnen war ungebrochen...
Amira fauchte noch eine ganze Weile lang Verwünschungen vor sich hin, ehe sie sich einigermassen wieder beruhigte. "Deine Kehle gehört mir.", schwor sie dunkel und leise, als sie wieder halbwegs runtergekommen war...
Das Zittern, dass Lukarde bei dem unterdrükten Würgen durchlief, ließ die Kette leise klirren. 'Nicht auch das noch' bat sie inständig - und die Übelkeit verging.